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Ein VIP kommt selten allein

Prominenz zu Besuch in Heidelberg

Der Mann mit der Zigarre - Kanzler Ludwig Erhard auf Wahlreise

23. April 1964, Stadthalle, Großer Saal: Es ist 19:05 Uhr, als der Kanzler den Raum betritt. Begleitet von stürmischem Beifall des Publikums. Am Vorabend noch hatte an gleicher Stelle der Vizepräsident des Deutschen Bundestages, Prof. Dr. Carlo Schmid in der gut besuchten Wahlversammlung der SPD gesprochen.

Kanzler Ludwig Erhard und Bürgermeister Hagen (Foto: Stadtarchiv Heidelberg)
Kanzler Ludwig Erhard und Bürgermeister Hagen (Foto: Stadtarchiv Heidelberg)

Jetzt aber ist Erhards Stunde, der auf seiner sechstägigen Wahlkampfreise durch Baden-Württemberg auf Einladung der CDU nach Heidelberg gekommen ist. Auftreten, Erscheinung und Gestik machen den gewünschten Eindruck. Fast schon symbolische Wirkung verspüren die Anwesenden, als er unmittelbar vor dem Besteigen des Rednerpults seine Zigarre in einem zur Dekoration aufgestellten Blumentopf ausdrückt. Und Erhard spart nicht mit heftigen Attacken gegen den politischen Gegner ...

Ludwig Erhard (1897-1977), der Vater des deutschen "Wirtschaftswunders", ist als Wirtschaftsminister seit 1949 im Kabinett Adenauer Garant für die Entfaltung der Wachstumskräfte und die Wiedereingliederung Deutschlands in die Weltwirtschaft. 1963 zum Nachfolger Adenauers als Kanzler gewählt, wird er 1964 mit seiner Zigarre als Markenzeichen sprichwörtlich zur "Wahlkampflokomotive". Im Anschluß an seinen Auftritt auf der CDU-Wahlversammlung wird der Kanzler wird im Rathaus vom Ersten Bürgermeister Dr. Hermann Hagen empfangen.

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