Lotsinnen im Pflege-Dschungel

Bürgermeisterin Stefanie Jansen stellte bei ihrer Sommertour das erweiterte Angebot des Pflegestützpunkts vor

Wo finde ich einen Kurzzeitpflegeplatz? Was kann ich tun, wenn mein Partner Anzeichen einer Demenz zeigt? Wer hilft mir durch den Dschungel von Anträgen? Wenn Pflegebedürftigkeit im Alter droht oder durch einen Unfall plötzlich eintritt, sind viele Angehörige überfordert. Hilfe gibt der Pflegestützpunkt in der Dantestraße 7 in der Heidelberger Weststadt. Er ist die zentrale Anlaufstelle für ältere, kranke und behinderte Menschen sowie deren Angehörige und bündelt eine Vielzahl von Informationen und Hilfen bei Krankheit und Pflege. Seit letztem Jahr ist das vierköpfige Team dort neu aufgestellt. Bürgermeisterin Stefanie Jansen wies auf ihrer Sommertour auf die Wichtigkeit des Unterstützungsangebots hin.

Anteil der Menschen mit Pflegerisiko steigt

„Auch, wenn Heidelberg die jüngste Stadt Deutschlands ist, macht der demografische Wandel hier nicht halt. Der Anteil der über 75-Jährigen in unserer Stadt wird in den kommenden Jahren steigen – und damit auch der Anteil der Heidelbergerinnen und Heidelberger, die ein erhöhtes Pflegerisiko haben. Umso wichtiger ist es, dass Menschen hier vor Ort Unterstützung in einer Lebenssituation finden, die mit vielen Belastungen verbunden ist. Das Team des Pflegestützpunkts kann mit seinem professionellen Team dabei eine große Stütze sein.“

Vier Menschen stehen mit einem Banner vor einem Gebäude
Helfen in Fragen rund um das Thema Pflege: Das multiprofessionelle Team des Pflegestützpunkts Heidelberg mit Bürgermeisterin Stefanie Jansen. Von links: Cornelia Burchardt, Sonja Wild, Bürgermeisterin Stefanie Jansen, Nathalie Knobel und Pflegestützpunkt-Leiterin Sandra Hofmann. (Foto: Philipp Rothe)

Kostenlose und neutrale Beratung – Digitalangebot ausgeweitet

Die Mitarbeitenden stehen für Beratungsgespräche zur Klärung der individuellen Lebenssituation zur Verfügung und beraten neutral und kostenfrei zu allen Themen der Pflege. Neu aufgestellt ist nicht nur das vierköpfige Team des Pflegestützpunkts, sondern auch seine Angebotsstruktur. Deutlich stärker geworden ist das digitale Angebot. Termine sind nicht mehr nur persönlich oder telefonisch, sondern auch online buchbar. Ebenso werden Beratungsgespräche immer mehr auch als Videoberatung angeboten. Das kommt Angehörigen, die außerhalb Heidelbergs wohnen entgegen, aber auch Pflegenden, die zeitlich oft Schwierigkeiten haben, externe Termine wahrzunehmen. Das digitale Informationsangebot auf der Homepage www.heidelberg.de/pflege ist deutlich ausgeweitet. Hier werden wichtige Fragen beantwortet, gibt es Informationsmaterialien seit kurzem auch in englischer, türkischer und russischer Sprache und ist der aktualisierte Wegweiser für Ältere zu finden. Aber auch das analoge Angebot hat das Team ausgebaut und ist nun häufiger mit Infoständen in den Stadtteilen oder mit Vorträgen in den Seniorenzentren und anderen Einrichtungen vor Ort.

Team mit Praxiserfahrung

„Menschen, die sich bei uns melden haben viele Fragen zur Finanzierung der Pflege, zu Vermittlung von häuslichen Hilfen, zur Entlastung für pflegende Angehörige oder Übergängen ins Heim“, berichtet Sandra Hofmann. Leiterin des Pflegestützpunkts Heidelberg und ergänzt: „Wer zum ersten Mal mit Pflege konfrontiert ist, fühlt sich oft ohnmächtig. Wir lassen in einer solchen Situation niemanden alleine mit seinen Fragen.“ Die Mitarbeiterinnen haben berufliche Erfahrungen in der Sozialen Arbeit sowie dem Pflege- und Sozialversicherungsbereich. Somit sind Sie Expertinnen, die das Pflegesystem aus verschiedensten Blickwinkeln kennen. Außerdem ist der Pflegestützpunkt über die Kommunale Pflegekonferenz und den Arbeitskreis Pflege mit den lokalen Akteurinnen und Akteuren im Pflegebereich eng verbunden.

Themenschwerpunkt Demenz

Neuestes Schwerpunktprojekt des Pflegestützpunkts ist das Thema „Demenz“. Hier kooperiert der Pflegestützpunkt im lokalen Netzwerk Demenz und ist seit Januar 2024 offizieller Partner der „DemenzPartner“, einer Initiative der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. Außerdem organisiert der Pflegestützpunkt die „Heidelberger Demenz-Tage“ mit fünf Veranstaltungen vom 12. September bis 15. Oktober. Die Veranstaltungsreihe startet mit der Ausstellung „DEMENSCH“ des Künstlers Peter Gaymann und bietet Vorträge beispielsweise zu Entlastungsmöglichkeiten für Angehörige oder aktuellen Forschungsergebnissen zur Demenz-Prävention

Infos zum Pflegestützpunkt gibt es auch online unter www.heidelberg.de/pflege.

Kontakt: Pflegestützpunkt, Dantestraße 7, 69115 Heidelberg, E-Mail: pflegestuetzpunkt@heidelberg.de, Telefon 06221 58-49000

Sprechzeiten vor Ort: Montag, Donnerstag und Freitag 8 bis 12 Uhr, Mittwoch 14 bis 15.30 Uhr und nach Vereinbarung/online Buchung.
 

Online-Terminbuchung unter www.termin.heidelberg.de 

Hintergrund: Den Pflegestützpunkt Heidelberg gibt es seit 2010. Trägerin ist die Stadt Heidelberg. Finanziert wird der Pflegestützpunkt durch die Stadt sowie die Kranken- und Pflegekassen. Angesiedelt ist der Pflegestützpunkt im Gebäude des Seniorenzentrums Weststadt, Dantestraße 7, 69115 Heidelberg.

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