Verkehrssicherungsarbeiten: Stadt beseitigt Gefahrenstellen im Wald
Hitze und Trockenheit setzen vielen Bäumen im Stadtwald zu und bringen nicht wenige von ihnen zum Absterben. Ende Juni/Anfang Juli 2023 finden im „Alten Heidelberger Wald“ zwischen der Panoramastraße und dem Ehrenfriedhof Verkehrssicherungsarbeiten statt. Der Wald ist in diesem Bereich teilweise als Naturwaldentwicklungsfläche ausgewiesen. Das bedeutet, dass keine Waldbewirtschaftung mehr stattfindet, sondern nur die natürlichen Prozesse die zukünftige Waldentwicklung steuern. Viele der Bäume dort sind bereits sehr alt, manche bis zu 190 Jahre. Die längste Zeit ihres Lebens haben sie ein vorindustrielles Klima erlebt. Ihr Anpassungsvermögen ist gering und deswegen sterben in diesem Bereich nun vor allem Buchen, Bergahorne und Wildkirschen ab.
Betreten auf eigene Gefahr – Stadt will Unfällen dennoch vorbeugen
Als ausgeprägter Naherholungsraum wird dieser Bereich gerne von Waldbesucherinnen und Waldbesuchern genutzt. Das Betreten des Waldes erfolgt zwar stets auf eigene Gefahr, da Waldbesitzende keiner Verkehrssicherungspflicht an Waldwegen nachkommen müssen – anders als zum Beispiel im innerstädtischen Bereich. Waldbesucherinnen und Waldbesucher müssen selbst auf ihre Sicherheit achten und tragen etwaige Risiken durch herabfallende Äste oder naturbelassene Wege persönlich. Dennoch ist die Stadt bestrebt, möglichst viele Gefahrenstellen zu beseitigen, um Unfällen vorzubeugen.
Absterbende, zerfallende und umsturzgefährdete Bäume gefällt
Aus diesem Grund hat der Stadtforstbetrieb in den letzten Tagen viele absterbende, zerfallende und umsturzgefährdete Bäume gefällt. Um die hohe Bedeutung der betroffenen Bäume für den Waldnaturschutz zu wahren, wurde sämtliches Totholz auf der Fläche belassen. In Einzelfällen konnten ganze Stämme stehend erhalten werden, indem nur die Kronenäste abgetrennt wurden. Auf diese Weise bleiben die Bäume und mit ihnen die wertvollen Habitatstrukturen noch jahrelang erhalten. Möglich ist dies nur, weil städtische Forstwirte mit spezieller Baumklettertechnik in die Kronen der Bäume steigen und dort die Säge ansetzen. Dieser Form der „baumerhaltenden Verkehrssicherung“ ist zwar extrem aufwändig, dient aber der Förderung der Biodiversität, des Landschaftsbildes und der Sicherheit gleichermaßen.