Bildungslandschaft für den Heidelberger Süden

Schulcampus Mitte: Büro „h4a Gessert + Randecker“ und Landschaftsarchitekt Stephan Lenzen gewinnen ersten Preis bei Wettbewerb

Bei der Präsentation des Siegerentwurfs zum Schulcampus Mitte (v.l.): Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck, Preisträger Martin Gessert (h4a Gessert + Randecker Architekten), Bildungsbürgermeisterin Stefanie Jansen, Andreas Wittemann, Schulleiter der Willy-Hellpach-Schule sowie der Vorsitzende des Preisgerichts, Prof. Volker Staab. (Foto: Philipp Rothe)
Bei der Präsentation des Siegerentwurfs zum Schulcampus Mitte (v.l.): Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck, Preisträger Martin Gessert (h4a Gessert + Randecker Architekten), Bildungsbürgermeisterin Stefanie Jansen, Andreas Wittemann, Schulleiter der Willy-Hellpach-Schule sowie der Vorsitzende des Preisgerichts, Prof. Volker Staab. (Foto: Philipp Rothe)

Die Architekten h4a Gessert + Randecker aus Stuttgart haben gemeinsam mit dem Landschaftsarchitekten Stephan Lenzen aus Düsseldorf den ersten Preis beim Wettbewerb zur Weiterentwicklung des Schulcampus Mitte zwischen West- und Südstadt gewonnen. Konkret ging es dabei um Vorschläge für einen Neubau der Willy-Hellpach-Schule unter Erhalt des sogenannten Stelzenbaus sowie eines Campushauses und der dazugehörigen Freiflächen. Das Preisgericht unter dem Vorsitz von Prof. Volker Staab aus Berlin wählte den Entwurf am 25. Juli 2023 einstimmig unter den Mitbewerbenden aus.

„Der Siegerentwurf hat die Jury überzeugt, da er sowohl die städtebaulichen Erwartungen als auch die räumlichen Anforderungen der Willy-Hellpach-Schule als zeitgemäße Clusterschule mit offenen Raumkonzepten bestens erfüllt“, so Staab. Damit ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Weiterentwicklung des bestehenden Geländes hin zu einem zukunftsweisenden Bildungscampus genommen.

Nachhaltiger Lern- und Lebensort

Der bestehende Schulcampus Mitte in zentraler Lage zwischen West- und Südstadt soll zu einer offenen, für die Bevölkerung vielseitig nutzbaren Bildungslandschaft mit Grundschule, kaufmännisch-beruflicher Schule, Gymnasium und weiteren Angeboten für Kinder und Jugendliche weiterentwickelt werden. Über die Vernetzung vielfältiger Schul- und Sportangebote soll hier ein modellhafter, in die Stadt wirkender, nachhaltiger Lern- und Lebensort entstehen.
 

„Unser Ziel ist eine deutlich verbesserte Vernetzung des Campus mit den umgebenden Stadtteilen. Relevant für die zukünftige Attraktivität des Campus werden deshalb einerseits die Neubauten von Willy-Hellpach-Schule und Campushaus sowie die Weiterentwicklung der anderen Bildungseinrichtungen vor Ort sein. Andererseits spielt die verbesserte Erschließung für den Fuß- und Radverkehr sowie den öffentlichen Nahverkehr eine wichtige Rolle“, erklärt Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck.

Bildungsbürgermeisterin Stefanie Jansen ergänzt: „Der entstehende Bildungscampus soll mehr als Schule sein. Wir wollen ihn als Lebensraum und Ort des Austauschs aller Generationen entwickeln. Er soll so attraktiv sein, dass er nicht nur von den Kindern und Jugendlichen in deren Schulzeiten genutzt wird, sondern ganztägig und auch an Wochenenden und in Ferienzeiten von Bürgerinnen und Bürgern jeden Alters.“

Zwei Wettbewerbsphasen

Im Juli 2022 hatte das Hochbauamt der Stadt Heidelberg in Zusammenarbeit mit der Internationalen Bauausstellung Heidelberg einen europaweiten Wettbewerb ausgelobt. 22 Planungsteams nahmen an der ersten Wettbewerbsphase teil. Ende Februar 2023 wählte das Preisgericht dann sieben Teams für die weitere Ausarbeitung ihrer Entwürfe in der zweiten Phase des Wettbewerbs aus. Da der nachhaltigen Entwicklung des gesamten Bildungsstandortes und seiner Vernetzung mit der Umgebung eine besondere Rolle zukommt, wurden bereits in der ersten Phase des Wettbewerbs Vorschläge zur Erweiterung der Pestalozzi-Grundschule, zur Nachnutzung der Gebäude der ehemaligen Julius-Springer- und alten Hotelfachschule sowie zur Ergänzung von Wohnnutzungen und auch zu einem landschaftsarchitektonischen Gesamtkonzept erarbeitet. In der zweiten Phase ging es insbesondere um den Neubau der Willy-Hellpach-Schule sowie eines Campushauses und der dazugehörigen Freiflächen.
 

Der Siegerentwurf

Der Siegerentwurf des Wettbewerbs zum Schulcampus Mitte

Der Siegerentwurf der Architekten h4a Gessert + Randecker aus Stuttgart und des Landschaftsarchitekten Stephan Lenzen aus Düsseldorf bietet die Chance, einen Ort vielfältiger Begegnungen zu entwickeln. Dabei steht das Campushaus als Treffpunkt aller Bildungseinrichtungen und Ergänzung der Pestalozzisporthalle auf dem Campus im Mittelpunkt. Die neue Willy-Hellpach-Schule hat ihre Adresse wie das Campushaus an einem neu geschaffenen zentralen Platz, zu dem sich auch das bereits bestehende Haus der Jugend orientiert. Der Stelzenbau wird nicht nur erhalten, sondern zu einem wichtigen Teil des Schulensembles. Das Thema Nachhaltigkeit wird vom Flächenverbrauch bis zur Konstruktion mit dem ausgewählten Entwurf konsequent verfolgt.

Der zweite Preis ging an das Architekturbüro Gaus Architekten aus Stuttgart mit dem Büro für Landschaftsarchitektur Möhrle und Partner, ebenfalls aus Stuttgart. Den dritten Preis vergab die Jury an die Architekten Schaltraum aus Hamburg mit HinnenthalSchaar Landschaftsarchitekten aus München.

Baubeginn voraussichtlich im Spätjahr 2025

Dem Wettbewerb schließt sich ein Verhandlungsverfahren mit den Preisträgerteams an. Danach wird der Planungsauftrag vergeben und die Planung mit Fachingenieurinnen und -ingenieuren weiter ausgearbeitet. Voraussichtlich im Spätjahr 2025 soll mit den ersten Baumaßnahmen begonnen werden.

Öffentliche Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten und Führung am 2. August

Interessierte Bürgerinnen und Bürger können alle Wettbewerbsarbeiten vom 27. Juli bis 6. August im Foyer der Willy-Hellpach-Schule, Römerstraße 77, 69115 Heidelberg, anschauen. Die Ausstellung ist Montag bis Freitag von 17 bis 19 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Am Mittwoch, 2. August 2023, um 17 Uhr bietet das Hochbauamt der Stadt Heidelberg für Interessierte eine öffentliche Führung durch die Ausstellung an.
 
 

Hintergrund: Schulmodernisierung in Heidelberg

Die Weiterentwicklung des Schulcampus Mitte ist die derzeit größte Entwicklungsmaßnahme im Bereich der Schulmodernisierung in Heidelberg. Seit 2006 hat Heidelberg mehr als 300 Millionen Euro in die Modernisierung und Sanierung seiner Schulen investiert. Die Bandbreite ist dabei sehr groß: Energetische Sanierung, Digitalisierung, Einrichtung von Fachräumen, Brandschutzmaßnahmen und Rettungswege, Sanierung von Sanitäranlagen bis hin zu kompletten Generalsanierungen oder Neubauten. Die Stadt ist als sächliche Schulträgerin zuständig für über 90 Gebäude an 35 öffentlichen Schulen in Heidelberg.

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