Mögliche Straßenumbenennungen in Heidelberg

Vorschläge gehen in die Gremien / Gemeinderat entscheidet im Februar 2025

Auf Beschluss des Gemeinderats hat in den vergangenen Jahren eine Kommission für Straßenbenennungen untersucht, ob Heidelberger Straßen nach Personen benannt sind, deren historisches Handeln zumindest teilweise nicht heutigen gesellschaftlichen Grundwerten entspricht. In ihrem im Mai 2023 veröffentlichten Abschlussbericht empfiehlt die Kommission dem Gemeinderat, in neun Fällen eine Umbenennung in Betracht zu ziehen.

Nach intensiver Öffentlichkeitsbeteiligung sowie zwischenzeitlicher Auswertung und Aufbereitung der eingegangenen Vorschläge durch die Kommission für Straßenbenennungen wurden die resultierenden Vorschläge für neun Umbenennungen in sieben betroffenen Bezirksbeiräten besprochen. Die Vorschläge seitens der Verwaltung und die Empfehlungen aus den Bezirksbeiräten gehen nun zur Entscheidung in den Haupt- und Finanzausschuss am Mittwoch, 5. Februar 2025, sowie in den Gemeinderat am Donnerstag, 20. Februar 2025.

Beschlossene Änderungen der Straßennamen werden danach im Heidelberger Stadtblatt öffentlich bekannt gemacht. Anschließend beginnt eine einmonatige Widerspruchsfrist. Mit der Umsetzung beschlossener Umbenennungen ist bis zum Sommer 2025 zu rechnen. Die Stadt Heidelberg benachrichtigt Anwohnerinnen und Anwohner betroffener Straßen schriftlich im Falle einer Adressänderung. Sie müssen dann – wie bei einem Umzug – ihre neue Adresse den für sie zuständigen Institutionen wie Banken, Versicherungen und Schulen, etc. mitteilen.

Betroffene Straßen und Sitzungsergebnisse der zuständigen Bezirksbeiräte:

  • Marga-Faulstich-Straße (Bahnstadt)
    Der Bezirksbeirat hat einstimmig für eine Umbenennung nach der US-amerikanischen Biologin Rachel Carson votiert, wie von der Verwaltung vorgeschlagen wurde.
  • Karl-Kollnig-Platz (Handschuhsheim)
    Mit knapper Mehrheit stimmte der Bezirksbeirat für eine Umbenennung nach dem in Handschuhsheim und der Region verdienten Archäologen Berndmark Heukemes, den die Verwaltung als zweiten Umbenennungsvorschlag eingebracht hatte.
  • Ernst-Rehm-Straße (Kirchheim)
    Nach ausgiebiger Diskussion stimmte der Bezirksbeirat dem Verwaltungsvorschlag mehrheitlich zu, die Straße nach der im Nationalsozialismus verfolgten Heidelberger Ärztin Johanna Geißmar umzubenennen.
  • Felix-Wankel- und Haberstraße (Rohrbach)
    Der Verwaltungsvorschlag, die Felix-Wankel-Straße nach dem Heidelberger Architekten Siegfried Seidemann umzubenennen und den Namen der Haberstraße beizubehalten, erreichte aufgrund Stimmengleichheit keine Mehrheit im Bezirksbeirat.
  • Endemannstraße (Weststadt)
    Der Bezirksbeirat hat sich einstimmig für den zweiten Vorschlag der Verwaltung ausgesprochen, die Straße nach der deutschen Schriftstellerin, Frauenrechtlerin und Revolutionärin Mathilde Anneke umzubenennen.
  • Richard-Kuhn-Straße (Wieblingen)
    Mit großer Mehrheit stimmte der Bezirksbeirat für den Verwaltungsvorschlag „Am Lerchenbuckel“.
  • Reinhard-Hoppe-Straße (Ziegelhausen)
    Der Bezirksbeirat hat sich mit knapper Mehrheit dafür ausgesprochen, die Straße nach der langjährigen Ziegelhäuser Gemeinderätin und Ehrenamtlichen der Arbeiterwohlfahrt Berta Steinbächer umzubenennen.
  • Rudolph-Stratz-Weg (Ziegelhausen)
    Bei dieser Straße votierte der Bezirksbeirat einstimmig für den vorgeschlagenen Namen Lehwiesenweg.

Ergänzend: Unter www.heidelberg.de/straßennamen finden Sie den Kommissionsbericht sowie weitere Informationen. Auf der Seite wird über aktuelle Entscheidungen aus den Gremien und weitere Schritte im Zuge eines möglichen Adresswechsels informiert.

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