Bautätigkeitsbericht 2022: Heidelberger Wohnungsbestand weiter auf Wachstumskurs

Zwei Drittel der Neubau-Wohnungen in Südstadt

Die Zahl neuer Wohnungen ist in Heidelberg im Jahr 2022 erneut deutlich gestiegen. Insgesamt stehen dem Wohnungsmarkt 662 zusätzliche Wohnungen zur Verfügung. Damit ist die aktuelle Zunahme des Wohnungsbestandes der höchste Wert seit 2016 (2021: + 612 Wohnungen, 2020: + 544, 2019: + 547, 2018: + 398, 2017: + 163, 2016: + 670). Die Gesamtzahl der Wohnungen in Heidelberg hat sich im Jahr 2022 von 78.702 auf 79.364 erhöht. Das belegt der neue Bautätigkeitsbericht, der am Dienstag, 21. November 2023, im Stadtentwicklungs- und Bauausschuss vorgestellt wird.

Balkendiagramm zur Entwicklung der Bautätigkeit.
Heidelberg gehört im Wohnungsbau mit 8.500 zusätzlichen Wohnungen zwischen 2010 und 2022 zur Spitzengruppe der neun baden-württembergischen Stadtkreise. Der Zuwachs in dieser Zeit beträgt 8,5 Prozent und bedeutet Rang 2. (Grafik: Stadt Heidelberg)

Heidelberg gehört im Wohnungsbau mit 8.500 zusätzlichen Wohnungen zwischen 2010 und 2022 zur Spitzengruppe der neun baden-württembergischen Stadtkreise. Der Zuwachs in dieser Zeit beträgt 8,5 Prozent und bedeutet Rang 2 (2021: 7,8 Prozent, 2020: 7,2 Prozent, ebenfalls Rang 2). Lediglich die Stadt Heilbronn schnitt mit einem Anstieg von 9,7 Prozent besser ab. Freiburg liegt mit 8 Prozent auf Platz drei, Ulm mit 7,8 Prozent auf Rang vier (Stand: Ende 2022).
 
„Unsere Stadt liefert bei der Schaffung von Wohnraum konstant sehr gute Ergebnisse. Das belegt der neue Baubericht. Heidelberg ist neben Heilbronn die Stadt in Baden-Württemberg, die in den vergangenen Jahren die meisten neuen Wohnungen geschaffen hat – und das mit dem geringsten Flächenverbrauch. Das haben wir den Konversionsflächen zu verdanken. Knapp zwei Drittel des neuen Wohnraums lagen im Jahr 2022 in der Südstadt“, sagt Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck.

Wohnungslieferanten 2022: Südstadt, Rohrbach und Wieblingen

  • 568 Wohnungen der 662 zusätzlichen Wohnungen befinden sich im Neubau
  • Die Konversionsfläche in der Südstadt wurde 2022 zum Wohnungslieferanten Nummer 1 mit 357 neuen Wohnungen (63 Prozent). 
  • 120 neue Wohnungen (21 Prozent) befinden sich in 119 davon gehören zu einem Gebäude für studentisches Wohnen in der Heinrich-Fuchs-Straße. 
  • 40 neue Wohnungen (7 Prozent) befinden sich in Wieblingen, etwas mehr als die Hälfte davon im Wieblinger Weg. 
  • Ein- bis Drei-Raum-Wohnungen machen rund Dreiviertel der fertiggestellten Wohnungen aus (73,7 Prozent). Ein Viertel der Wohnungen hat vier und mehr Räume. Die Küchen werden hierbei mitgezählt. 
  • 125 neue Wohnungen entstanden durch Umbau- und Sanierungsmaßnahmen im Bestand. Die meisten (58 Wohnungen) befinden sich in Rohrbach.

Knapp 3.000 geförderte Wohnungen in Heidelberg

  • Zum geförderten Wohnraum mit Sozialbindung zählen 986 Wohnungen (6 Prozent aller Heidelberger Mietwohnungen).
  • 2022 kamen in der Summe 78 geförderte Wohnungen hinzu.  
  • 40 Prozent der Wohnungen auf der Konversionsfläche Südstadt sind gefördert (360 Wohnungen).
  • 520 Haushalte (Stand: 2021) gehören zu den Wohngeldempfängern. 3.554 Haushalte erhielten im Vorjahr Unterstützung im Zuge der Kosten der Unterkunft.
  • 619 Haushalte profitierten von kommunalen Förderprogrammen, wie zum Beispiel der Bahnstadtförderung.

Wohnen in Heidelberg: GGH hält 15 Prozent aller Mietwohnungen

  • Mehr als jede zweite Wohnung in Heidelberg hat vier oder mehr Räume inklusive Küche (43.810 Wohnungen oder 55,2 Prozent).
  • Die Ein- bis Dreiraumwohnungen machen mit 35.554 Wohnungen am Heidelberger Wohnungsmarkt (79.364 Wohnungen) einen Anteil von 44,8 Prozent aus und liegen somit deutlich über dem Anteil dieses Segments in Baden-Württemberg (31,1 Prozent).
  • Von 79.364 Wohnungen im Bestand sind rund 000 Mietwohnungen. Zudem gibt es etwa 29.400 Eigentumswohnungen.
  • Die städtische Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz (GGH) hat 332 Mietwohnungen in ihrem Bestand, rund 15 Prozent aller Heidelberger Mietwohnungen.
  • Rund 63 Prozent der GGH-Wohnungen sind mit einer Nettokaltmiete bis 7 Euro pro Quadratmeter vermietet (Berichtsjahr 2022).

Baugenehmigungen: Zahl der Bauvorhaben leicht rückläufig

  • Die im Jahr 2022 genehmigten Bauvorhaben umfassen 601 Wohnungen, davon 537 im Neubau.
  • Gegenüber dem Vorjahr (734 Wohnungen) beträgt der Rückgang rund 18 Prozent.
  • Die meisten Wohnungen wurden in der Bahnstadt (186), Südstadt (119), Weststadt (108) und Altstadt (50) genehmigt.
  • Zum Hintergrund: Die Baukostensteigerung im Neubau liegt in Baden-Württemberg im Vergleich mit dem Jahr 2015 bei rund 45 Prozent.

Bauüberhang: Bahnstadt wieder vor Südstadt

  • Der Bauüberhang umfasst 517 genehmigte Wohnungen, die zum Jahresende 2022 nicht fertiggestellt sind. Das sind 6,8 Prozent (111 Wohnungen) weniger als im Vorjahr.
  • Bauvorhaben für 834 genehmigte Wohnungen (55 Prozent) wurden bereits begonnen. 464 dieser Wohnungen befinden sich im Rohbau und stehen dem Wohnungsmarkt voraussichtlich in den kommenden Jahren zur Verfügung.
  • Bauvorhaben für weitere 683 genehmigte Wohnungen (45 Prozent) wurden noch nicht begonnen. Hiervon sind 340 Wohnungen im Berichtsjahr 2022 genehmigt worden.
  • Den höchsten Bauüberhang gibt es in der Bahnstadt mit 567 Wohnungen. Das ist etwas
    mehr als ein Drittel des gesamten Bauüberhangs.
  • Der Stadtteil Südstadt belegt die zweite Position mit einem Bauüberhang von 237 Wohnungen.

Über den Bautätigkeitsbericht

Der Bautätigkeitsbericht erscheint jährlich. Er analysiert Strukturen und Entwicklungen des Wohnungsmarktes. Im Blick sind Baugenehmigungen, Baufertigstellungen durch Neubaumaßnahmen, Umbau- und Sanierungsmaßnahmen sowie Abbrüche. Die Zahlen liefern wichtige Informationen zur Stadtentwicklung. So bieten diese Erkenntnisse, ob Baugebiete angenommen werden und welche Dynamik im Wohnungsbau herrscht.

Ergänzend: Weitere Informationen zum Thema Wohnen gibt es im Internet unter www.heidelberg.de/wohnen > Strategie > Bautätigkeit.

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