Baumkontrolle mit innovativen Methoden in Heidelberg

Umweltbürgermeister Schmidt-Lamontain auf Sommertour

Die Stadt setzt auf innovative Methoden zur Kontrolle ihrer Bäume. Im Rahmen seiner Sommertour ließ sich Heidelbergs Umweltbürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain am Freitag, 2. August 2024, zwei moderne Messgeräte zeigen, mit denen Bäume im Stadtgebiet auf Holzfestigkeit und Standsicherheit überprüft werden. Auf einer Spielfläche in der Bienenstraße in der Altstadt stellte Tomas Nachsel vom für die Stadtbäume zuständigen Landschafts- und Forstamts einen Schalltomographen und ein Bohrwiderstandsmessgerät vor. Beide Hightech-Geräte werden bei der Baumkontrolle eingesetzt. Nachsel ist beim Landschafts- und Forstamt einer der Spezialisten für Baumkontrolle und Baumsicherheit.

Umweltbürgermeister und Forstwissenschaftler am messen
Bürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (rechts) und Dr. Ernst Baader, Leiter des städtischen Landschafts- und Forstamts (links), verfolgten Thomas Naschel (Mitte) bei seiner Untersuchung der Rosskastanie vor Ort in der Bienenstraße. Dabei zeigte sich, dass die Kastanie weiterhin fest und sicher steht. (Foto: Philipp Rothe)

„In Heidelberg gibt es fast 50.000 innerstädtische Bäume, die wir regelmäßig auf ihre Vitalität und Standsicherheit kontrollieren. Bei der Kontrolle kommen seit den frühen 2000ern neben einer visuellen Beurteilung auch Schalltomographen und Bohrwiderstandsmessgeräte, fortlaufend auf dem aktuellen Stand der Technik, zum Einsatz. So lässt sich der Zustand der Bäume genauer und zuverlässiger beurteilen“, sagte Schmidt-Lamontain. „Mit beiden Geräten können wir in das Innere der Bäume blicken und erhalten so ein genaueres Bild über deren Zustand. Jetzt lassen sich Schäden früher erkennen und im besten Fall Baumfällungen vermeiden, beziehungsweise hinauszögern.“

Schalltomograph und Bohrwiderstandsmessgerät: Baumkontrolle mit Hightech

Der Tomograph wird in der Regel am Stammfuß des Baumes angebracht. Das Gerät sendet Schallwellen durch den Stamm und misst deren Laufzeit. Beim „Durchleuchten“ lässt sich erkennen, ob das Holz intakt ist oder Schäden etwa durch Fäulnis oder einen Pilz aufweist. Der Schalltomograph stellt die Laufzeiten grafisch in unterschiedlichen Farben dar, was bei Defekt Rückschlüsse auf den Zersetzungsgrad des Holzes zulässt.

Im Rahmen der eingehenden Baumuntersuchung nutzen die Fachleute vom Landschafts- und Forstamt mit dem Bohrwiderstandsmessgerät ein weiteres innovatives Tool. Dabei handelt es sich um eine lange und dünne Bohrnadel, die vorsichtig in das Holz gebohrt wird. Die Methode ermöglicht die unkomplizierte und schonende Untersuchung von Bäumen und Hölzern auf Faulstellen, Hohlräume oder andere Defekte. Das Bohrwiderstandsmessgerät ist ein wichtiges Hilfsmittel für die gutachterliche Einschätzung der Standsicherheit des entsprechenden Baums.

Um Stadtbäume in Heidelberg in belaubtem und unbelaubtem Zustand inspizieren zu können, werden sie in der Regel alle neun Monate visuell kontrolliert. Bei Bäumen, die in ihrer Vitalität eingeschränkt sind, wird dieser Rhythmus individuell angepasst. Schalltomograph und Widerstandsmessgerät kommen im Rahmen einer sogenannten eingehenden Untersuchung zum Einsatz. Sie wird im Einzelfall als Folge der Regelkontrolle angesetzt.

Bei der in der Bienenstraße untersuchten Rosskastanie wurden durch die Untersuchung mit dem Schallgerät Umfang und Tiefe einer auch von außen schon sichtbaren Höhlung im Stamm ermittelt. Der „Blick in die Tiefe“ bestätigte, dass die Standsicherheit des Baumes zumindest bis auf Weiteres noch gegeben ist. Durch Rückschnitte und weitere Pflegemaßnahmen wird die Stand- und Verkehrssicherheit des Baums gewährleistet.

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