Freie Gehwege: Umsetzung beginnt Anfang Mai in Handschuhsheim
In Bachstraße und Kriegsstraße wird das Parken zuerst neu geordnet
Mit dem Projekt „Freie Gehwege“ will die Stadt Heidelberg die Verkehrssicherheit und Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum für alle erhöhen. Deshalb erfolgen ab Anfang Mai 2023 erste Sofortmaßnahmen in fünf Heidelberger Straßen. Die ersten Maßnahmen werden ab Montag, 8. Mai 2023, in der Handschuhsheimer Bachstraße sowie in der Kriegsstraße umgesetzt. Im Fokus stehen besonders die Schul- und Kinderwege zum Schutz von Kindern: Die Auswahl fand unter anderem auf Grundlage des Sicherheitsaudits für sichere Schulwege statt. Besonders die schwächsten Verkehrsteilnehmenden werden durch ordnungswidriges Gehwegparken gefährdet. Außerdem blockieren Fahrzeuge nicht nur den Gehweg, sondern häufig auch die Fahrbahn. Rettungskräfte wie Feuerwehr und Krankenwagen kommen daher oft nicht schnell genug zu Notfällen.
Verkehrsteilnehmende und Anwohnende werden vorab informiert
Die Stadt informiert circa vier Wochen im Voraus die betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner über die anstehende Veränderung, zum Beispiel mit Flugzetteln an den Windschutzscheiben. Einige Tage vor den Sofortmaßnahmen werden mobile Halteverbote aufgestellt, damit die Markierung der neuen Parkflächen auf dem Asphalt durchgeführt werden kann. Außerdem werden an mehreren Stellen neue Fahrradabstellanlagen und Poller montiert, ebenso wie neue Verkehrsschilder. Sobald die Schilder und die Markierung angebracht sind, gilt die neue Parkordnung und die Verkehrsüberwachung der Stadt Heidelberg kontrolliert die Einhaltung.
Erste Schritte in fünf Heidelberger Straßen ab Anfang Mai 2023
In fünf ausgewählten Straßen werden erste konkrete Schritte unternommen, ab Anfang Mai 2023 zunächst in der Bachstraße und in der Kriegsstraße in Handschuhsheim. In den beiden Straßen werden folgende Sofortmaßnahmen eingerichtet:
- In der Kriegsstraße wird ein wechselseitiges Parken innerhalb der Straßenzüge eingerichtet, um die Geschwindigkeit zu reduzieren. Dies geschieht in der Einfahrt von der Dossenheimer Landstraße, in den Kreuzungsbereichen Bäumengasse und Burgstraße sowie im Bereich des Kindergartens.
- Für die Geschäfte bleiben die Kurzzeitparkplätze erhalten, ebenso der Behindertenparkplatz vor der Friedenskirche.
- Vor dem Kindergarten wird es neue Parkmöglichkeiten für Fahrräder geben.
- In der Bachstraße wird ein wechselseitiges Parken zwischen den Kreuzungen eingerichtet.
- Die Markierung der Parkstände findet hier wie in den parallel verlaufenden Straßen statt.
Umsetzung in Schäfergasse und Danziger Straße ab 22. Mai
Im Anschluss werden die entsprechenden Maßnahmen voraussichtlich ab Montag, 22. Mai 2023, in Kirchheim umgesetzt. Betroffen sind hier die Schäfergasse und die Danziger Straße. Die Danziger Straße ist bei Kindern ein beliebter Weg zum Spielplatz und dem Schulhof der anliegenden Geschwister-Scholl-Schule, um die Breslauer Straße zu meiden. Außerdem liegt in der Albert-Fritz-Straße der St. Georg-Kindergarten, der über den Insterburger Weg mit der Danziger Straße verbunden ist. Schwerpunktanalysen des Gemeindevollzugsdienstes haben zudem gezeigt, dass vermehrt die Kurvenbereiche in der Vergangenheit zugeparkt wurden.
In den zwei Straßen werden folgende Sofortmaßnahmen umgesetzt:
- In der Schäfergasse wird wechselseitiges Parken zwischen den Straßenzügen eingerichtet, um die Geschwindigkeit zu reduzieren.
- In der Schäfergasse werden bestehende Parkstände an zu engen Stellen im verkehrsberuhigten Bereich aufgehoben.
- Vor der Kurpfalzschule in der Schäfergasse wird eine Fahrradabstellanlage eingerichtet.
- Der verkehrsberuhigte Bereich wird durch neue Markierungen und Berliner Kissen verdeutlicht.
- In der Danziger Straße wird das nach überholter Rechtsprechung angeordnete Gehwegparken aufgehoben.
- Auf der Nordseite Danziger Straße wird Parken auf der Straße erlaubt sein.
Umsetzung in der Turnerstraße erfolgt ab 5. Juni
Ab Montag, 5. Juni 2023, erfolgt dann auch die Umsetzung in der Turnerstraße, die durch Rohrbach und Südstadt verläuft. Alle Markierungen werden auch hier witterungsabhängig vorgenommen. In der Straße werden folgende Sofortmaßnahmen umgesetzt:
- Zwischen den Straßenzügen wird wechselseitiges Parken eingerichtet.
- An vier besonders kritischen Stellen werden Piktogramme zur Verbesserung der Verkehrssicherheit erneuert.
Turnerstraße/Am Rohrbach: Verbesserung der Sichtbeziehungen auf die Kreuzung und den Spielplatz durch Halteverbote.
Turnerstraße/Sickingenstraße: Verbesserung der Sichtbarkeit von Verkehrszeichen und Verdeutlichung der Fahrradfurt auf der Südseite durch Rot-Markierung.
Turnerstraße/Rheinstraße: Einrichtung von Fahrradabstellanlagen vor dem Englischen Institut in der Turnerstraße und in der Rheinstraße und Sicherung der Feuerwehrzufahrten.
Turnerstraße/Rohrbacher Straße: Einrichtung eines verkehrsberuhigten Bereichs mit Berliner Kissen in der Seitenstraße (Turnerstraße 11) und Einbahnstraßenregelung in Richtung Osten.
Umsetzung der Phase 2 in den nächsten drei bis vier Jahren
Parallel erarbeitet die Untere Straßenverkehrsbehörde der Stadt Heidelberg bereits die zweite Umsetzungsstufe. Die zweite Phase sieht in den nächsten drei bis vier Jahren eine Umsetzung freier Gehwege in allen Heidelberger Straßen vor. Hierzu wurden im Frühjahr alle 1.100 Straßen befahren, um die Bereiche mit hohem Falschparkeranteil zu erheben. Ebenso wird das Sicherheitsaudit zu den Kinderwegen ausgewertet, die polizeiliche Unfallstatistik herangezogen sowie Erfahrungsberichte des Gemeindevollzugdienstes ausgewertet. In Abstimmung mit den Stadtteilvereinen soll dann eine Prioritätenliste für die einzelnen Stadtteile erarbeitet werden.
Hintergrund
Die fünf Straßen wurden auf Basis einer Analyse zum Gehwegparken und aufgrund der Ergebnisse des Sicherheitsaudits für Schul- und Kinderwege ausgewählt. Die Stadtverwaltung hat das Projekt in den jeweiligen Bezirksbeiräten vorab vorgestellt (Bezirksbeirat Handschuhsheim am 2. Februar 2023, Bezirksbeirat Südstadt am 9. März 2023, Bezirksbeirat Kirchheim am 30. März 2023, Bezirksbeirat Rohrbach am 20. April 2023). Außerdem informiert die Stadtverwaltung die Bürgerinnen und Bürgern der jeweiligen Straßen und Stadtteile vor der Umsetzung der Maßnahmen über die Veränderungen – beispielsweise online unter www.heidelberg.de/freiegehwege. Zusätzlich sollen Aktionen für das Thema Sensibilität schaffen, wie zum Beispiel die in Handschuhsheim durchgeführte Feuerwehrbefahrung.