Stabwechsel im Sozialdezernat

Bürgermeister Dr. Joachim Gerner in den Ruhestand verabschiedet – Stefanie Jansen neue Dezernentin

Stabwechsel im Sozialdezernat: Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner (Mitte) überreichte Dr. Joachim Gerner zum Abschied einen Merian-Kupferstich und übergab der neuen Sozialbürgermeisterin Stefanie Jansen die Ernennungsurkunde.
Stabwechsel im Sozialdezernat: Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner (Mitte) überreichte Dr. Joachim Gerner zum Abschied einen Merian-Kupferstich und übergab der neuen Sozialbürgermeisterin Stefanie Jansen die Ernennungsurkunde. (Foto: Peter Dorn)

Seit 2005 war Dr. Joachim Gerner in Heidelberg Bürgermeister für Soziales, Familie und Kultur. Nach Ablauf seiner 16-jährigen Amtszeit tritt er jetzt in den Ruhestand. Am Donnerstag, 21. Januar 2021, überreichte Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner im Heidelberger Rathaus die Entlassungsurkunde an Gerner. Zugleich vereidigte Würzner Stefanie Jansen, die im November 2020 vom Gemeinderat als neue Dezernentin gewählt wurde. Sie tritt am 25. Januar 2021 ihren Dienst im Rathaus an. Weil der Stabwechsel im Sozialdezernat pandemiebedingt nur im kleinen Teilnehmerkreis stattfinden konnte, soll die offizielle Verabschiedung von Bürgermeister Gerner im Sommer mit einem Festakt im Heidelberger Theater nachgeholt werden.

Zugänge schaffen, Teilhabe ermöglichen, Solidarität leben

Oberbürgermeister Würzner würdigte Gerner als einen Dezernenten, der stets nicht nur pragmatische Lösungen für einzelne Problemstellungen suchte, sondern die Arbeit an strategischen Handlungskonzepten ausrichtete. Bestes Beispiel dafür seien die regelmäßigen Berichte zur sozialen Lage, die Teilhabepläne für Menschen mit Behinderung oder die Bedarfsplanung im Bereich der Kinderbetreuung: „Ihnen ging es bei Ihrer Arbeit immer darum, für die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt Zugänge zu Gesellschaft, Bildung und Kultur zu schaffen, Teilhabe zu ermöglichen und Solidarität zu leben. Dafür standen und stehen Sie als Person und damit konnten Sie gemeinsam mit Ihren Ämtern Großartiges für Heidelberg erreichen. Meinen herzlichen Dank dafür“, sagte Würzner.

Wichtige Projekte vorangebracht

Wichtige Projekte seien in Gerners Amtszeit vorangebracht worden. Beispielhaft nannte Würzner die Auszeichnung Heidelbergs als erste und bislang einzige deutschsprachige UNESCO-Literaturstadt, die Sanierung und Erweiterung des Heidelberger Theaters, die Stärkung der Outsider-Art durch Erweiterung der Sammlung Prinzhorn, die Stärkung des Tanzes mit der Hebel-Halle und dem Choreografischen Zentrum, die Eröffnung des Mark-Twain-Centers für Transatlantische Beziehungen, die Schaffung neuer Perspektiven für die Soziokultur mit der Verlagerung des Kulturhauses Karlstorbahnhof in die Südstadt, die flächendeckende Schulsozialarbeit an allen 35 öffentlichen Schulen, die Platzierungen Heidelbergs als bester Standort für schulisches Lernen in Deutschland (Bertelsmann Lernatlas) mit der bundesweit geringsten Schulabbrecherquote (Caritas-Studien), die Platzierung Heidelberg als Großstadt mit der geringsten Armutsquote (Bertelsmann Monitor Nachhaltige Entwicklung Kommune 2019), die Steigerung der Kinderbetreuung im Bereich der unter Dreijährigen von 23 Prozent (2005) auf 55 Prozent (2020) sowie der Neubau des Hauses der Jugend, das in diesem Jahr wiedereröffnet werden soll.

Der 1954 in Ulm geborene Joachim Gerner kam als Quereinsteiger in die Verwaltung. Nach seiner Tätigkeit als freier Autor, Regisseur und Produzent von Dokumentarfilmen unter anderem für WDR, NDR und ZDF war er von 1989 bis 2005 bei der Stadt Ulm tätig. Dort baute er zunächst das Kulturamt auf. 1995 übernahm er zusätzlich die Leitung des von dem amerikanischen Architekten Richard Meier entworfenen Stadthauses auf dem Münsterplatz und entwickelte das profilierte Kulturprogramm des Hauses. Im Januar 2005 wurde der SPD-Mann zum Bürgermeister des Dezernats Familie, Soziales und Kultur in Heidelberg ernannt. 2013 wurde er für weitere acht Jahre gewählt. Als Bürgermeister für Familie, Soziales und Kultur der Stadt Heidelberg war Gerner auf Bundesebene aktiv als langjähriges Mitglied im Verwaltungsrat des Deutschen Bühnenvereins sowie im Ausschuss für Soziales, Jugend und Familie des Deutschen Städtetags.

Neues Dezernat Soziales, Bildung, Familie und Chancengleichheit

Seine Nachfolgerin, die gebürtige Heidelbergerin Stefanie Jansen, die zuletzt Sozialdezernentin des Rhein-Neckar-Kreises war, wird künftig das neue Dezernat „Soziales, Bildung, Familie und Chancengleichheit“ der Stadt Heidelberg leiten. Es umfasst das Amt für Chancengleichheit, das Amt für Schule und Bildung, das Amt für Soziales und Senioren sowie das Kinder- und Jugendamt.

Foto zum Download