"Ins Offene. Wir und Hölderlin" Film zum Buch des Hölderlin-Gymnasiums Heidelberg mit Texten, Bildern und Musik zu Friedrich Hölderlins „Ode an Heidelberg“. mehr dazu
Heidelberg feiert Hölderlin
anlässlich des 250. Geburtstags des Dichters im Jahr 2020
verlängert bis Juni 2021
Am 20. März 2020 jährte sich der Geburtstag Friedrich Hölderlins zum 250. Mal. Wenige Tage vor dem geplanten Jubiläumswochenende vom 20. bis 22. März 2020, mit dem das umfangreiche und interdisziplinäre Jahresprogramm feierlich eröffnet werden sollte, musste dieses aufgrund der Coronavirus-Pandemie abgesagt werden. Davon betroffen waren viele weitere Veranstaltungen des Jahresprogramms zum Hölderlin-Jubiläum. In den vergangenen Monaten hat das Kulturamt der Stadt Heidelberg gemeinsam mit den beteiligten Akteuren unter Hochdruck erfolgreich daran gearbeitet, die von der Pandemie betroffenen Veranstaltungen zu einem späteren Zeitpunkt zu realisieren.
Einige der Veranstaltungen konnten bereits als Online-Format durchgeführt werden. Ab September 2020 nimmt das Jubiläumsjahr „Heidelberg feiert Hölderlin“ nun auch wieder mit weiteren physischen Veranstaltungen an Fahrt auf – und wird zudem in das Jahr 2021 hinein verlängert.
Detaillierte Informationen zu den Einzelveranstaltungen finden Sie untenstehend, eine digitale Übersicht bieten auch die Web-Flyer für PC (576 KB) oder Smartphone (505 KB).
Zudem sind im Heidelberger Hölderlinjahr 2020 zwei Publikationen erschienen, die Friedrich Hölderlin und sein Werk auf neuartige Weise in den Blick nehmen. Das Hölderlin-Gymnasium Heidelberg hat zu seiner Publikation auch einen sehenswerten Film produziert.
Kabinett-Ausstellung im Kurpfälzischen Museum Heidelberg
„'Lange lieb ich dich schon' – Friedrich Hölderlin und Heidelberg“ vom 16.9. bis 6.12.2020
Hölderlins Wirkung auf die Stadt - als Namensgeber für Orte und Institutionen wie als Forschungsgegenstand Heidelberger Wissenschaft – ist auf vielfältige Weise spürbar. In Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Heidelberg und dem Germanistischen Seminar der Universität verdeutlicht das Kurpfälzische Museum in einer Kabinettausstellung diese Wirkungsgeschichte. Kern der Ausstellung ist das bis heute vollkommenste lyrische Werk, das Heidelberg beschreibt: Friedrich Hölderlins berühmte "Heidelberg"-Ode. Erstmals ist die gesamte Handschrift des Oden-Entwurfes vereint. Weitere Sammlungsstücke des Kurpfälzischen Museums und Leihgaben aus Privatbesitz ergänzen diese literarische Kostbarkeit. Nähere Informationen zu Ausstellung und Begleitprogramm auf der Webseite des Kurpfälzischen Museums Heidelberg.
Die Veranstaltungen in Heidelberg
Hölderlin und die Brüder Grimm | Ausstellung | verlängert bis 8. Mai 2021 | Museum Haus Cajeth
In würdigem Gedenken an Friedrich Hölderlin zeigt das Museum Haus Cajeth eine Serie ausgewählter Arbeiten von Ruth Tesmar. Die Künstlerin fühlt sich dem Museum Haus Cajeth und der Stadt Heidelberg seit ihrer Neckarreise im Dezember 1992 in fortwährender Anregung verbunden. Auf der Reise zu Hölderlins Lebensorten war für sie die Entdeckung der Sammlung Hassbecker gleichermaßen eindrücklich. Seither haben wir in einigen Ausstellungen ihre Werke mit denen der Künstler aus der Sammlung Hassbecker, wie Pellegrino Vignali, Albino Menozzi und Ondrej Šteberl in korrespondierenden Zwiesprachen gezeigt. Früh prägten Ruth Tesmar, 1951 in Potsdam geboren, lesbare Zeichen und literarische Botschaften. Im elementaren Medium von Sprache und Vorstellungen erwachte ihr Mitteilungssinn für bildhafte Entsprechungen. Bis 2016 leitete sie als künstlerische Professorin das „Menzel-Dach“ an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie erhielt diverse Preise für Graphik und Buchkunst. Zum gegebenen Anlass sind nun eine Reihe von Assemblagen zu sehen, in welchen sie eine persönliche Korrespondenzform für ihre Verehrung des Dichters vorstellt. Nach einem längeren Prozess der wahlverwandten rezeptiven Annäherung, überführt sie diesen zu greifbar gestaltenden Einsätzen und handschriftlichen Intensionen. Schreibend und zeichnend mit Tusche, Tinte und Graphit, klebend und montierend, werden auch Fundstücke von vielfältiger Materialität in Brieffaltungen verwahrt. Zudem offeriert Ruth Tesmar „in excerpere“ auf fünf handgeschriebenen, räumlich abgehängten, transparenten Schreibbahnen eine persönliche Lesart ihrer HYPERION – Lektüre. In spannender Zwiesprache dazu zeigen wir gestickte Illustrationen zu Märchen der Brüder Grimm von Gertrud Hübner-Nauhaus.
„Aber horch! – o Himmel! – diese Töne“ | Konzert und Vortrag | 17.9.2020 | 20 Uhr | DAI (Literaturherbst Heidelberg)
Dass Friedrich Hölderlin ein begnadeter Flötist war, leidenschaftlich Klavier, Violine und Mandoline spielte, sogar selbst komponierte, ist kaum bekannt. Die Wissenschaft erzählt nur wenig über die Doppelbegabung von zahlreichen musizierenden Dichtern und dichtenden Musikern wie Hölderlin, Wackenroder, Jean Paul, Robert Schumann, E.T.A. Hoffmann oder Bettina von Arnim. In ihrem Vortrag spricht die Journalistin und Germanistin Veronika Haas von den faszinierenden, bisweilen verblüffenden Affinitäten zwischen den Künsten in Werk und Leben einzelner Dichtermusiker. Zugleich führt ihr literarisch-musikalischer Streifzug – von Hölderlin bis Thomas Manns Musik-Roman Doktor Faustus – durch Kulturepochen, in welchen die Grenzen zwischen Wort und Ton fließend waren, Komponisten Lieder ohne Worte schrieben und in Heidelberg die berühmte Liedersammlung Des Knaben Wunderhorn ohne eine einzige Melodie gedruckt wurde. Als Zitator wirkt Holger Giebel mit.
Anlässlich des Hölderlin-Jubiläums 2020 präsentieren Mitglieder der Heidelberger Sinfoniker und die Flötistin Karin Geyer unter der Leitung von Timo Jouko Herrmann eine besondere Stückauswahl: Hendrik Coenraad Steups Variationen über Paisiellos Nel cor più non mi sento („Mich fliehen alle Freuden“), eine Cavatine, über die auch Hölderlin gerne improvisierte, ein Flötenkonzert – mit einer Kadenz von Friedrich Hölderlin – von dem seinerzeit berühmten blinden Virtuosen Friedrich Ludwig Dulon, der über seinen hochbegabten Schüler Hölderlin sagte, dass dieser „bei ihm nichts mehr zu lernen habe“, und zwei Werke von Franz Ignaz Beck: Den in Mannheim geborenen Violinisten und Komponisten, der als Waisenkind Sänger im Chor der Heidelberger Heiliggeistkirche war, erlebte Hölderlin vermutlich 1802 als Orchesterleiter in Bordeaux. Programm
Franz Ignaz Beck (1734-1809) Sinfonia für Streicher g-Moll op. 1, Nr. 1 I. Allegro II. Andante III. Allegro
Friedrich Ludwig Dulon (1769-1826) Allegro aus dem Konzert für Flöte und Orchester G-Dur op. 8 mit Kadenz von Friedrich Hölderlin
Franz Ignaz Beck Sinfonia für Streicher A-Dur op. 1, Nr. 3 I. Allegro II. Andantino III. Presto
Hendrik Coenraad Steup(1778-1827) Variationen für Flöte und Orchester G-Dur über Paisiellos „Nel cor più non mi sento“ op. 1
Hölderlin-Filme in Anwesenheit der Regisseure | 18.–19.9.2020 | Karlstorkino
Das KlangForum Heidelberg e. V. veranstaltet ein „Literatursommerfest mit Hölderlin und Hegel“ unter dem Titel „Scardanellis Turm, zur Unzeit“(Freitag bis Sonntag, 18. bis 20. September).
Im Rahmen dessen zeigt das Karlstorkino – Medienforum e. V. am 18./19. September die gesamte Hölderlin-Trilogie des Regisseurs Harald Bergmann. Dieser ist anwesend. Im Anschluss an alle Vorführungen findet ein Gespräch mit dem Regisseur statt. Am Montag, 21. September (20 Uhr), zeigt das Kino den Spielfilm „Friedrich Hölderlin – Dichter sein. Unbedingt!“. Regisseur Rolf Lambert ist anwesend. Am Mittwoch, 23. September, steht der Spielfilm „Hälfte des Lebens“ auf dem Programm.
"Scardanellis Turm, zur Unzeit" | Konzerte des Klangforums Heidelberg | 19.–20.9.2020 | Betriebswerk
Konzert I, 19.9.2020, 20 Uhr
Erst-/Uraufführung — Sebastian Claren: Adler, für 8 Stimmen a cappella auf einen Text von Friedrich Hölderlin (Nachtgedanken) für die SCHOLA HEIDELBERG (2019/20, UA), 2020
Klaus Huber: Ein Hauch von Unzeit, (Plainte sur la perte de la réflexion musicale) (1972/1976) Version für 3 Instrumente sowie Stimme (Fassung IV auf einen Text von Max Bense und G.F.W. Hegel) Luigi Nono: VI "Doch uns ist gegeben" , " (Friedrich Hölderlin) aus „Io, frammento dal Prometeo“, für 2 Solosoprane, Bassflöte und Kontrabassklarinette und Live-Elektronik, 1982 Ernst Krenek: Der Frühling, aus Die Jahreszeiten op. 35, 1925
SCHOLA HEIDELBERG | ensemble aisthesisSWR Experimentalstudio Leitung: Walter Nußbaum Einführung und Rezitation: Michael Engelhardt ("die Ohren für Hölderlin öffnen")
Matinee: Vortrag, Podiumsgespräch und Musik, 20.9.2020, 11 Uhr
Mike Svoboda: Da steht geschrieben, für Mezzosopran und Harfe (2010, aus: „Bücher der Zeiten“ nach Hölderlin) Heinz Holliger: unbelaubte Gedanken zu Hölderlins 'Tinian', für Kontrabass solo , (2002) SCHOLA HEIDELBERG | ensemble aisthesis Leitung: Walter Nußbaum
Festvortrag "Hölderlins Himmelstreppen" mit Prof. Dr. Alexander Honold (Basel) und Podiumsgespräch mit Prof. Dr. Joachim Jacob (Gießen) sowie Sebastian Claren (Komponist)
Konzert II, 20.9.2020, 17 Uhr
Sebastian Claren: Adler, für 8 Stimmen a cappella auf einen Text von Friedrich Hölderlin (Nachtgedanken) für die SCHOLA HEIDELBERG (2019/20, UA), 2020 René Leibowitz: Empedokles , op.13 für 8 StimmenHeinz Holliger: Nichts leuchtet ohne die Sonne, aus: 10 Monodisticha, für 4 Stimmen Heinz Holliger: Der geistliche Krebsgang, aus: 10 Monodisticha, für 4 StimmenStefan Wolpe: Nr.2 An Diotima, aus: Fünf Lieder nach Friedrich Hölderlin op.1, für Alt und Klavier Stefan Wolpe: Nr. 3 Diotima, aus: Fünf Lieder nach Friedrich Hölderlin op.1, für Alt und Klavier Georges Aperghis: Fidélité, für Harfe
„Scardanellis Turm, zur Unzeit ...“ setzt sich im Rahmen des Literatursommers Baden-Württemberg und anlässlich der 250. Geburtstage von Friedrich Hölderlin und Friedrich Hegel spartenübergreifend mit Hölderlins künstlerischer Biographie auseinander. Das Projekt integriert (mit der am Projekt Prinzhorn bewährten thematischen Einfühlsamkeit in psychosoziale Vorgänge und Zusammenhänge) Extreme, auch „Exzentrik“ (Hölderlin, nach Alexander Honold) mancherder Hölderlin- und Hegel-Vertonung der Moderne. Weitere Informationen auf www.klangforum-heidelberg.de.
„Im Arme der Götter wuchs ich groß“ | Musikalisch-literarisches Programm von und mit Ulrike Wälde (Rezitation) & Alfred Antosz (Klavier & Komposition) | 9/2020 – 3/2021
Gedichte und Briefe Friedrich Hölderlins zu Musik, anlässlich seines 250. Geburtstages
20.9.2020, 11.15 Uhr Lukas-Kirche, Dammweg 17, 69123 Heidelberg Eintritt frei, Spenden erwünscht. Veranstalter ist die Christengemeinschaft in Verbindung mit dem Literaturherbst.
23.9.2020, 20 Uhr Lukas-Kirche, Dammweg 17, 69123 Heidelberg Eintritt frei, Spenden erwünscht. Veranstalter ist die Anthrop. Gesellschaft.
16.10.2020, 15.30 Uhr Haus Philippus, Zeppelinstrasse 9 in 68120 Heidelberg Veranstalter ist die Evang. Stadtmission.
18.3. 2021, 19.30 Uhr Augustinum, Jaspersstrasse 2, 69126 Heidelberg Eintritt: 10/6€. Veranstalter ist das Augustinum und der Kulturkreis Emmertsgrund-Boxberg e.V.
„Hölderlin. Zu Friedrich Hölderlins 250. Geburtstag“ | Vortragsreihe des Germanistischen Seminars | 24.9. – 26.11.2020 | Kurpfälzisches Museum
In der Vortragsreihebeleuchten renommierte Hölderlin-Experten auf Einladung des Germanistischen Seminars der Universität Heidelberg undim Rahmen der Ausstellung „Lange lieb ich dich schon – Friedrich Hölderlin (1770 - 1843) und Heidelberg“die Wirk- und Rezeptionsgeschichte des Hölderlinschen Werks bis in unsere Tage hinein.
"Hölderlins Traum" | Wandellesung | Heidelberger Autorinnen und Autoren | 27.9.2020 | Schloss Heidelberg
An verschiedenen Stationen im Schlossgarten und begleitet von Musik lesen und interpretieren Autorinnen und Autoren der UNESCO City of Literature Heidelberg ihre Lieblingstexte des Dichters Friedrich Hölderlin. Zusätzlich zu den sicherlich unverhofften literarischen und atmosphärischen Eindrücken können die Teilnehmenden auch Gedichte mit nach Hause nehmen und an andere weitergeben! Mit dabei: Belmonte, Gerhard Drokur, Klaus Kayser, Claudia Kiefer, Olga Kovalenko, Gerhild Michel, Sofie Steinfest, Miriam Tag, Marion Tauschwitz, Zhana (Piano)
27.9.2020, 14–17 Uhr Koniferengarten im Schlossgarten, Schloss Heidelberg
Eine Veranstaltung in Kooperation mit den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg, gefördert im Rahmen des Literatursommers 2020 – Eine Veranstaltungsreihe der Baden-Württemberg Stiftung.
"Stadtgeschichte im Gehen: Heidelberg im Zeitalter der Klassik" | Stadtführung | 27.9. & 11.10.2020 | Altstadt
Michael Buselmeier und Hans-Martin Mumm zeigen in zwei Rundgängen durch die Altstadt Heidelberg im Zeitalter der Klassik (1775 − 1825). Friedrich Hölderlin kommt dabei vor: Seine Besuche, die Ode und die Liebesbriefe der Susette Gontard, die hier privat aufbewahrt wurden, bevor sie 1920 als Buch erschienen.
20 Jahre Blauer Samt. Das Jubiläumskonzert mit Torch & Friends | Hip-Hop | 3.10.2020 | Güterbahnhof (Halle02)
„Blauer Samt“, eines der einflussreichsten Alben im deutschen Rap, feiert sein 20. Jubiläum. Im Rahmen der 250 Jahre-Hölderlin-Feierlichkeiten wird Torch sein Kultalbum gemeinsam mit Freunden auf die Bühne bringen. Bislang nur ein einziges Mal in dieser Form aufgeführt, ist dies wohl die letzte Gelegenheit, dieses lyrische Meisterwerk live zu erleben. Torch, mit bürgerlichem Namen Frederik Hahn, trifft auf Friedrich Hölderlin. Zwei deutsche Poeten, die beide in Heidelberg bedeutende Werke schufen.
Einlaß: 18.30 Uhr Beginn: 20.00 Uhr
Gefördert im Rahmen des Literatursommers 2020 – Eine Veranstaltungsreihe der Baden-Württemberg Stiftung
Lesung zu Hölderlin | GEDOK e.V. | 4.10.2020 | 11 Uhr | Hölderlin-Denkmal auf dem Philosophenweg
Die GEDOK Heidelberg veranstaltet am 4. Oktober 2020 eine Lesung zu Hölderlin am Hölderlin-Denkmal auf dem Philosophenweg. Die Teilnahme ist kostenfrei möglich.
"Neun Pindar-Fragmente" | Internationale Tagung des Germanistischen Seminars | 7.–8.10.2020 | 9 Uhr | Kurpfälzisches Museum
Die „Pindar-Fragmente“ bilden die letzten abgeschlossenen Texte Hölderlins vor seiner Zeit im Turm. Sie sind extrem schwer verständlich; ein ausführlicher Kommentar ist bis heute Forschungsdesiderat. Im Rahmen der öffentlich zugänglichen Tagung werden deutsche, österreichische und schweizerische Geisteswissenschaftler je einen Text interpretieren. Alle Vortragenden und Inhalte finden Sie hier in der Übersicht des Programmablaufs (450 KB). Eintritt frei.
Heidelberg feiert Hölderlin – wir feiern mit! | Ausstellung der Jugendkunstschule Heidelberg-Bergstraße | Digital & analog 9.–27.11.2020 | Rathaus Heidelberg
Die Bilder der Schülerinnen und Schüler der Jugendkunstschule beziehen sich allesamt auf Hölderlins Ode an Heidelberg, die er 1801 veröffentlichte. In zwei Strophen huldigt Hölderlin das Heidelberger Schloss. Mehrere Besuche in Heidelberg inspirierten Friedrich Hölderlin zu seinem Gedicht über die „Ländlichschönste“ der „Vaterlandsstädte“. Nach seinem ersten Besuch 1788 schrieb er in einem Brief an seine Mutter, dass ihm die Stadt außerordentlich gut gefalle. Sie habe eine schöne Lage mit bewaldeten Bergen zu beiden Seiten. Das Schloss befand er als besonders „ehrwürdig“. Teile seines Gedichts finden sich in den Bildern der Jugendkunstschul-Künstler*innen wieder. Alle greifen die von Hölderlin so hoch gelobte Schönheit Heidelbergs auf. Nun ermöglicht das Kulturamt der Stadt Heidelberg als UNESCO City of Literature, im Rahmen des Hölderlin-Jubiläumsprogramms, die Bilder der Schülerinnen und Schüler der Jugendkunstschule im Foyer des Heidelberger Rathauses (Marktplatz 10) zu zeigen. Dort sind die Werke in der Zeit vom 9. bis 27.11.2020 zu sehen. Die Bilder auf Leinwand und Papier gibt es auch als Postkarten, die zur kostenfreien Mitnahme im Rathaus, im Kulturamt und in der Jugendkunstschule ausliegen. Eine Online-Galerie auf der Homepage der Jugenkunstschule präsentiert die Werke virtuell.
„Ode-an-Heidelberg“, Leporello, Mischtechnik auf Papier, 23 x 124 cm, 2020 Daljana Bogacheva, 15 Jahre, Leonard Falkson, 16 Jahre, Jana Rock, 18 Jahre, Julian Strelnikov, 23 Jahre alt.
„Ode-an-Heidelberg“, Zeichnung auf Papier, 63 x 54 cm, 2020 Yevken Sirotiuk, 13 Jahre mit einem Vers der Ode
„Wie von Göttern gesandt“, Aquarell auf Papier, 53,5 x 79 cm, 2020 Helena Soell, 18 Jahre mit einem Vers der Ode
„Mein Heidelberg“, Aquarell auf Papier, 53,5 x 79 cm, 2020 Mira Schulze, 18 Jahre
„Vogelschwingen“, Mischtechnik auf Papier, 70 x 100 cm, 2020 Julian Strelnikow, 23 Jahre
„Brückentor“, Acryl auf Leinwand, 50 x 70 cm, 2020 Sienna Bernhard, 13 Jahre
„Heidelberger Schloss und Alte Brücke“, Acryl auf Leinwand, 50 x 70 cm, 2020 Leonie Schelling, 15 Jahre
Entfällt wg. "Lockdown": "Ich rühm dich Heidelberg" | Lesung von und mit Michael Buselmeier | 11.12.2020 | Stadtbücherei Heidelberg
Ursprünglich zum 800. Stadtjubiläum verfasst, folgt in diesem Poem ein eher episch als lyrisch gestimmtes Ich der widersprüchlichen Geschichte der Stadt und den krummen Wegen der Dichter durch ihre Gassen und Räume. In Bruchstücken taucht auch der Jubilar Hölderlin auf. Eintritt frei, Anmeldung bei der Stadtbücherei ist nötig.
Ins Freie! | Ausstellung | Kurpfälzisches Museum Heidelberg | 28.3.–27.6.2021
Hölderliner treffen auf Friedrich Hölderlin: Zwei Bildungsorte haben aus einer gemeinsamen Idee eine erfrischend freie Ausstellung gemacht. Nachdem im vergangenen Herbst die Jubiläumsausstellung "Lange lieb ich dich schon - Friedrich Hölderlin und Heidelberg" in den historischen Museumsräumen gezeigt wurde, ist jetzt die nächste Hölderlin-Generation mit ihren Werken vor Ort.
Eine Kooperation des Kurpfälzischen Museums mit dem Heidelberger Hölderlin-Gymnasium.
Gefördert im Rahmen des Literatursommers 2020 – Eine Veranstaltungsreihe der Baden-Württemberg Stiftung
Heidelberg im poetischen Augenblick: Auf den Spuren Hölderlins | Stadtführung | 20. Juni 2021 | 15 Uhr | Marktplatz
Friedrich Hölderlin war mehrmals in Heidelberg, schon als Schüler. Und er schrieb die Ode „Heidelberg“, die vielleicht schönste und bekannteste Huldigung an die Stadt der Romantik. Wir verfolgen Hölderlins äußere Lebensstadien: Kindheit, Jugend, Schule, Studium und seine Wanderjahre bis hin nach Frankfurt, wo er seine Diotima fand. Der Hauslehrer Hölderlin und die Bankiersgattin Susette Gontard gehören zu den Gestalten der großen Liebenden.
Die Führung unter Leitung der langjährigen Stadt- und Schlossführerin Dr. Gabriele Gerigk und der Übersetzerin Anne Sorg-Schumacher möchte sich „Heidelberg im poetischen Augenblick“ annähern.
Die Führung ist kostenfrei und wird entsprechend der jeweils geltenden Hygiene- und Abstandsregeln durchgeführt.
Sonntag, 20. Juni 2021 15 Uhr Treffpunkt: Marktplatz am Herkulesbrunnen
„Wie von Göttern gesandt, fesselt ein Zauber einst auf die Brücke mich an …..“ | Stadtführung | 12. Juni 2021 | 14 Uhr | Universitätsplatz
„Wie von Göttern gesandt, fesselt ein Zauber einst auf die Brücke mich an …..“ Friedrich Hölderlin und Heidelberg
Heidelberg hat dem Dichter Glück gebracht. Hier traf er eine Entscheidung, die seinem Leben eine Wendung zum Besseren gab und ihn zu Susette Gontard führte. Als Diotima hat er sie unsterblich besungen. Heidelberg steht auch im Zusammenhang mit der Wiederentdeckung Hölderlins Anfang des 20. Jahrhunderts durch den Dichter Stefan George und seinen Kreis, der sich in Heidelberg traf.
Sieben Gästeführerinnender „UNESCO City of Literature“-Gruppe suchen bei ihrem 1 bis 1 ½ stündigen Spaziergang nach Spuren des Dichters in der Altstadt. Hölderlins Ode „Heidelberg“ bezeichnete Eduard Mörike als das „schönste Hölderlinsche Gedicht“. Wie ist die Rezeption Hölderlins in Frankreich, England, Polen, Russland oder den USA?
Samstag, 12. Juni 2021 14 Uhr Universitätsplatz Tickets: 5 EURO (vor Ort)
Kurz notiert: Hölderlin und Heidelberg
BW-Gesamtprogramm
Alle Hölderlin-Programme in Baden-Württemberg werden in einem zentralen Programm des Deutschen Literaturarchivs Marbach zusammengeführt. Informationen dazu finden Sie auf www.hoelderlin2020.de.
1798 widmet der Dichter Friedrich Hölderlin (1770 – 1843) die Ode „Heidelberg“ der Stadt samt ihrem Schloss und der seinerzeit noch neuen Neckarbrücke, die heute den Namen „Alte Brücke“ trägt. Zehn Jahre zuvor, 1788, hatte Hölderlin als achtzehnjähriger Klosterschüler von Maulbronn aus zum ersten Mal eine Reise über die Grenzen der engeren Heimat hinaus unternommen, unter anderem auch nach Heidelberg. Seiner Mutter schrieb er sichtlich beeindruckt: „Die Stadt gefiel mir außerordentlich wohl. Die Lage ist so schön, als man sich je eine denken kan. Auf beiden Seiten und am Rüken der Stadt steigen steile walddichte Berge empor, und auf diesen steht das alte, ehrwürdige Schloß“. Und er fährt fort: „Merkwürdig ist auch die neue Brüke daselbst“. Es war Hölderlins erster, aber nicht letzter Besuch der Stadt: Mindestens ein weiteres Mal hielt sich der Dichter in Heidelberg auf, vermutlich Ende Mai 1795 auf der Rückreise von Jena nach Nürtingen. Sicher ist: Mit seiner Ode „Heidelberg“ hat er der Stadt ein immerwährendes literarisches Denkmal gesetzt. Der erste, noch tastende Entwurf befindet sich heute in Heidelberg im Kurpfälzischen Museum. Eine spätere Reinschrift liegt in der Württembergischen Landesbibliothek in Stuttgart.
Zugleich prägt die Verbindung Heidelbergs mit diesem Dichter auch seit über einem Jahrhundert im täglichen Leben die Identität der Stadt: 1910 wurde erstmals eine Straße nach Hölderlin benannt. Es gibt die Hölderlin-Anlage am Philosophenweg; dort ist die erste Strophe der Ode auf einem Gedenkstein zu lesen. Das Hölderlin-Gymnasium Heidelberg erhielt 1937 seinen heutigen Namen.
Sprich: Hölderlin wirkt bis heute vielgestaltig in Heidelberg nach. Vielgestaltig ist auch das Festprogramm zum 250. Geburtstag des Dichters. Wir laden Sie herzlich ein, dabei zu sein, wenn es heißt: Heidelberg feiert Hölderlin!