Gemeinderat sieht Bedarf für Konferenzzentrum

Standortkriterien sollen erarbeitet werden – Intensive Bürgerbeteiligung

Am 19. Dezember 2013 beschloss der Heidelberger Gemeinderat mit großer Mehrheit, dass es in Heidelberg grundsätzlich einen Bedarf für ein neues Konferenzzentrum gibt. Das Gremium beauftragte gleichzeitig die Verwaltung, im nächsten Schritt Standortkriterien für das Konferenzzentrum zu erarbeiten, auf deren Grundlage dann die Suche nach möglichen Standorten unter intensiver Beteiligung der Bürgerschaft erfolgen soll.

Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner freut sich sehr über die Entscheidung: „Jetzt werden wir mit der Standortsuche beginnen. Ich bin zuversichtlich, dass wir im Laufe des nächsten Jahres mehrere gute Vorschläge präsentieren können, die wir dann mit der Bürgerschaft diskutieren. Mit einem neuen Konferenzzentrum kann Heidelberg sein Potenzial als international bekannte Wissenschaftsstadt ausschöpfen. Davon würde die gesamte Stadt profitieren. Diese Chance wollen wir weiter verfolgen.“

Drei Phasen der Planung mit intensiver Bürgerbeteiligung

Die Planung für ein neues Konferenzzentrum erfolgt in insgesamt drei Phasen, wobei jede Phase mit einem Gemeinderatsbeschluss abgeschlossen wird. Der Bürgerbeteiligung kommt in allen drei Phasen eine wichtige Rolle zu. Gesteuert wird der Prozess vom Koordinationsbeirat „Neues Konferenzzentrum“. Auch für die weiteren Phasen soll der Koordinationsbeirat Beteiligungskonzepte erarbeiten und dem Gemeinderat vorlegen.

Die erste Phase, die Bedarfserhebung, endete mit der Entscheidung des Gemeinderates am 19. Dezember 2013. Nun folgt die zweite Phase: die Standortsuche. Hierfür werden zunächst Standortkriterien entwickelt, beispielsweise zur Verkehrsanbindung, Lage oder Übernachtungskapazitäten. Auf Basis dieser Kriterien werden mögliche Standorte transparent bewertet. Am Ende dieser Phase soll der Gemeinderat eine Auswahl möglicher Standorte beschließen. Danach folgt die dritte Phase, in der konkrete, standortbezogene Betreibermodelle durchgerechnet werden. Erst dann, wenn also belastbare Fakten zum Standort und zur Finanzierung vorliegen, soll der Gemeinderat einen konkreten Standort mit ausgewähltem Betreibermodell beschließen.

Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner macht deutlich: „Wir haben uns bewusst für dieses sehr systematische Vorgehen entschieden, an dessen Ende erst der Beschluss für die Realisierung eines Konferenzzentrums steht. Nach der nun vorliegenden Entscheidung über den grundsätzlichen Bedarf folgen die nächsten Schritte: Welche Standorte kommen in Betracht und wie kann ein erfolgreiches Betreibermodell aussehen? Wir werden diese Schritte mit viel Sorgfalt bearbeiten und dabei die Bürgerinnen und Bürger intensiv einbinden.“

Bedarfsanalyse ist abgeschlossen

Zur Frage nach dem Bedarf für ein Konferenzzentrum wurde in der ersten Jahreshälfte 2013 eine umfassende Analyse durch die CIMA Beratung- und Management GmbH Lübeck durchgeführt. Zudem hat das Max-Weber-Institut für Soziologie der Universität Heidelberg im Rahmen der Bürgerbeteiligung Schlüsselpersonen aus der Bürgerschaft nach dem Bedarf befragt. Der gesamte Prozess der Bedarfsanalyse erfolgte unter umfassender Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger.

Die einhellige Einschätzung der Fachleute ist, dass Heidelberg ein neues Konferenzzentrum braucht. Wichtig seien dabei Kapazitäten für Veranstaltungen mit 700 bis 2.000 Personen, modernste technische Ausstattung sowie ein abgestimmtes Nutzungskonzept mit der Stadthalle. Laut CIMA können bisher ausgelagerte Kongresse wieder nach Heidelberg geholt und die Wirtschaftsinfrastruktur „erheblich aufgewertet“ werden. Die vom Max-Weber-Institut befragten 21 Schlüsselpersonen sehen unter dem Leitbild „Wissenschaftsstadt“ einen „besonderen Bedarf an Veranstaltungsräumen von 700 bis 2.000 Teilnehmern, der gegenwärtig nicht befriedigt werden kann. 20 der 21 Befragten sehen das Potenzial, Heidelberg national und international weiter zu profilieren. Die Autoren der Studie sprechen von einem „ungehobenen Schatz der Potenziale Heidelbergs“. Es gebe in Heidelberg eine äußerst seltene Konstellation von enormer Strukturstärke, vielfältigem kulturellen Leben, mittlerer Größe und internationaler Bekanntheit. Ein Konferenzzentrum an diesem Ort wäre „nur vergleichbar mit internationalen Größen wie Cambridge und Oxford und bedient auf diese Weise in Deutschland ein bisher nahezu unbelegtes Segment.“

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