Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:

Foto von Eva Leichmann
Eva Leichman, Kommunale Suchtbeauftragte
Amt für Soziales und Senioren
Bergheimer Str. 155
69115 Heidelberg

zur Seite der Kommunalen Suchtbeauftragten

zur Ämterseite

Kommunale Suchthilfe

Beratung und Therapie

So unterschiedlich die Wege sind, die zu einer Suchterkrankung führen, so unterschiedlich können auch die Wege mit dem Konsum oder süchtigen Verhalten aufzuhören sein.

Wer sich Gedanken und Sorgen wegen des eigenen Konsums (oder den eines Angehörigen) macht, kann sich bei allen Fragen an eine der drei Heidelberger Suchtberatungsstellen oder an eine Selbsthilfegruppe wenden. Diese Übersicht zeigt Ihnen, welche Unterstützungsangebote es in Heidelberg gibt.

Selbsthilfe

Um mit Konsumstörungen und Abhängigskeiterkrankungen zurecht zu kommen, wird der Austausch mit Menschen, die ähnliche Erfahrungen haben, meistens als sehr hilfreich erlebt. Ob als Partner oder Partnerin, (erwachsenes) Kind eines suchtkranken Elternteils, als Mutter oder Vater oder, bei unmittelbarer Betroffenheit: Der Weg zu einer Selbsthilfegruppe lohnt sich deshalb sehr. In Heidelberg sind zahlreiche Selbsthilfegruppen aktiv, die jeweils sehr unterschiedlich aufgestellt sind.

Das Heidelberger Selbsthilfebüro unterstützt dabei die passende Gruppe zu finden:
Alte Eppelheimer Str. 40/1, Heidelberg.
Telefon: 06221-18 42 90.
Die Öffnungszeiten sind: Montag 10 bis 13 Uhr, Dienstag 14 bis 16 Uhr, Mittwoch 10 bis 13 Uhr, Donnerstag 14 bis 18 Uhr.

Suchtberatung

Die Psychosozialen Suchtberatungsstellen (913 KB) (370,5 KB) (PSB) beraten Sie umfassend zu allen Fragen rund um Konsumstörungen und Bewältigungsstrategien. Hier finden Sie auch Unterstützung, Anträge für eine Suchttherapie beim zuständigen Kostenträger zu stellen. 
Eine qualifizierte Beratung kann von Betroffenen und deren Angehörigen kostenfrei in Anspruch genommen werden. Auf Wunsch bleiben alle Gespräche anonym. Die MitarbeiterInnen unterliegen der Schweigepflicht.

In Heidelberg gibt es drei anerkannte Psychosoziale Suchtberatungsstellen. Über die Öffnungszeiten und das gesamte Leistungsspektrum informieren Sie sich bitte auf der jeweiligen Homepage.

Suchttherapie

Sucht ist eine psychische Erkrankung und es gibt einen Anspruch auf therapeutische und medizinische Unterstützung. Der Rentenversicherungsträger oder die Krankenkasse übernimmt hierfür im Regelfall die Kosten. Dazu muss, zusammen mit einer Ärztin oder einem Arzt und einer Suchtberatungsstelle, ein Antrag gestellt werden.

Entgiftung/Qualifizierter Drogenentzug

Bei körperlichen Entzugssymptomen und vor Beginn einer suchttherapeutischen Behandlung, ist eine medizinische Begleitung absolut ratsam.

Das Psychiatrische Zentrum Nordbaden in Wiesloch ist für Menschen, die in Heidelberg wohnen, zuständig. 

Das allgemeinpsychiatrische Universitätsklinikum Heidelberg bietet ebenfalls einen qualifizierten Entzug von Alkohol, (2,4 MB) Cannabis (1,9 MB) oder Benzodiazepine und Hypnotika (1,8 MB) an. Betroffene mit entsprechender Behandlungsmotivation können sich an das Zentrale Patientenmanagement wenden: Kontakt ZPM

Bei akuter Entzugssymptomatik gibt es eine Notversorgung in allen Krankenhäusern und die Möglichkeit dort zu entgiften.

Rehabilitation/Suchttherapie

Mit Unterstützung der Suchtberatung haben Sie die Möglichkeit eine ambulante, teilstationäre und stationäre Rehabilitation (Suchttherapie) zu beantragen. Die Kosten zur Rehabilitation werden in der Regel von der Renten- oder Krankenversicherung übernommen.

Bei einer Erstbehandlung, oder einem schwierigen Verlauf bzw. schwierigen Begleitumständen, bietet sich meistens eine stationäre Entwöhnungsbehandlung an. Eine Übersicht finden Sie auf der Homepage des Bundesverbands Suchthilfe e.V..

In der Tagesklinik in der Plöck können Sie eine teilstationäre Entwöhnungsbehandlung durchführen. Das bedeutet, dass Sie tagsüber in der Klinik sind und abends, sowie am Wochenende und an Feiertagen, zu Hause.

Die Beratungsstellen selbst bieten, wenn die Voraussetzungen erfüllt sind, eine ambulante Entwöhnungsbehandlung an. Hier haben Sie in der Regel einen Gruppentermin pro Woche und begleitende Einzeltermine.

Nachsorge

Nach einer suchttherapeutischen Rehabilitation erfolgt in der Regel die Begleitung einer Suchtberatungsstelle im Rahmen der so genannten Nachsorge. Auch diese wird bei entsprechender Indikation von der Renten - oder Krankenversicherung übernommen. Sobald Sie die Konsumstörung überwunden haben, empfiehlt sich meistens eine psychotherapeutische Behandlung, um langfristig stabil zu bleiben.
Auch kann es unter Umständen sinnvoll sein, nach der Reha in ein so genanntes "Betreutes Wohnen" zu ziehen. Anbieter vom betreuten Wohnen für Menschen mit Suchterkrankung nach erfolgreichem Abschluss einer Rehabilitation in Heidelberg ist die Stadtmission Blaues Kreuz.

Substitution

Bei einer Opioidabhängigkeit ermöglicht die Substitutionsbehandlung eine gesundheitliche sowie soziale Stabilisierung. Ärztinnen und Ärzte benötigen hierfür eine suchtmedizinische Zusatzqualifikation und eine Ermächtigung des Kassenärztlichen Vereinigung. Wer in Heidelberg Substitution anbietet, können Sie hier (236 KB) nachlesen. Ein Anspruch auf Vollständigkeit wird nicht gewährt! Die Suchtberatungsstellen bieten eine psychosoziale Begleitung an.

Online-Beratung

DigiSucht bietet digitale Suchtberatung für Betroffene und Angehörige zu allen Fragen rund um die Themen Drogen, Sucht, Substanzkonsum, Glücksspielen und Medienkonsum. Freundlich. Professionell. Anonym. Und kostenfrei! Die Heidelberger Beratungsstellen sind mit dabei!


Für Kinder, Jugendliche und erwachsene Kinder aus suchtbelasteten Familien gibt es auch Hilfen im Netz. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für die Anliegen von Kindern aus suchtbelasteten Familien besonders geschult. "Hilfen im Netz" ist ein Kooperationsprojekt der Drogenhilfe Köln und NACOA Deutschland e.V..

Angebote für Kinder aus suchtbelasteten Familien

In Deutschland leben rund drei Millionen Kinder, die mit einer psychischen Erkrankung bei einem oder beiden Elternteilen konfrontiert sind. Damit ist jedes 4. bis 5. Kind betroffen. Neben den alltäglichen Belastungen und Sorgen haben diese Kinder ein statistisch erhöhtes Risiko, im Laufe ihres Lebens selbst eine psychische Störung zu entwickeln.

Das Risiko für die Kinder verringert sich, je früher es betroffenen Eltern gelingt, eine ihre Elternschaft belastende Erkrankung zu erkennen und sich Hilfe und Behandlung zu suchen. Auch wenn Eltern häufig vermuten, dass ihr Kind nichts mitbekommen hat, zeigen Untersuchungen, dass Unterstützungsangebote für die Kinder sehr wirksam sein können. Diese ermöglichen positive Erfahrungen für Kinder psychisch- und suchtbelasteter Familien und tragen zu einem verbesserten allgemeinen Verständnis für die Erkrankung der Eltern bei.

Die Beratungsstelle der Stadtmission bietet zielgruppenspezifische Angebote für Kinder aus suchtbelasteten Familien an.
Auch das Universitätsklinikum Heidelberg hat eine Spezialsprechstunde für Familien mit psychischen Belastungen, einschließlich Suchterkrankungen.

Weitere Informationen rund um das Thema Kinder aus suchtbelasteten Familien sind auf der Seite des Landesgesundheitsamtes Baden-Württemberg zu finden: www.jumpz-bw.de

Bei NACOA Deutschland (Interessenvertretung für Kinder aus Suchtfamilien e.V.) gibt es viele weitere hilfreiche Informationen und Angebote, wie z.B. Chatberatung. Auch Online-Beratung ist über das Kooperationsprojekt "Hilfen im Netz" der Drogenhilfe Köln e.V. und NACOA Deutschland e.V. kostenlos möglich.

×