Medizinerinnen und Mediziner aus aller Welt feierten ihre Berufszulassung für Deutschland
Stadt Heidelberg unterstützt ausländische Ärztinnen und Ärzte mit einem Vorbereitungskurs
Medizinerinnen und Mediziner aus aller Welt haben den dreimonatigen Heidelberger Vorbereitungskurs für die sogenannte Kenntnisprüfung erfolgreich abgeschlossen. Von September 2017 bis Juli 2018 absolvierten insgesamt rund 210 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 36 Ländern die Heidelberger Kurse – davon rund 30 Prozent Frauen und 70 Prozent Männer. Sie schrieben im Rahmen des Kurses unter anderem Arztberichte auf Deutsch, übten mit Schauspielern Patientengespräche und büffelten „Deutsch für Ärzte“. Die Erfolgsquote spricht für die Kurse: Es gab keine Kursabbrüche.
Ihren erfolgreichen Abschluss feierten die Medizinerinnen und Mediziner am Freitag, 27. Juli 2018, im Kongresshaus Stadthalle Heidelberg. Dort erhielten sie ihre Teilnahmezertifikate von Bürgermeister Wolfgang Erichson und Hüseyin Ertunc, Gesamtkoordinierung IQ Netzwerk Baden-Württemberg. Bürgermeister Wolfgang Erichson betonte die bedeutende Rolle ausländischer Fachkräfte im deutschen Gesundheitswesen.
Kenntnisprüfung ist Voraussetzung für Berufszulassung
Nur wer die Kenntnisprüfung besteht, kann in Deutschland als Ärztin oder Arzt arbeiten. Die ausländischen Prüflinge müssen nachweisen, dass sie über das gleiche Wissen verfügen, das von einheimischen Absolventen medizinischer Hochschulen verlangt wird. Die Stadt Heidelberg möchte gegen den Mangel an medizinischen Fachkräften angehen und ausländische Medizinerinnen und Mediziner mit den Vorbereitungskursen unterstützen, damit sie auf dem hiesigen Arbeitsmarkt Fuß fassen können. Die dreimonatigen Vorbereitungskurse werden seit Juli 2015 von der Freiburg International Academy (FIA) in Kooperation mit der Stadt Heidelberg und dem IQ-Landesnetzwerk Baden-Württemberg durchgeführt.
Ein Kursangebot, das Menschen aus aller Welt verbindet
Die Absolventinnen und Absolventen kommen aus vielen verschiedenen Ländern. Mit Abstand die größte Gruppe kommt aus Syrien (42%), gefolgt von Ägypten (8%), Saudi-Arabien, Irak, Libyen (je 6 Prozent) und Iran (4 Prozent). Prozentual noch geringer vertreten sind Ärztinnen und Ärzte aus Tunesien, Sudan, Jemen, Algerien, Palästinensische Autonomiegebiete, Deutschland (mit ausländischem Abschluss), Marokko, Nepal und Jordanien. In den Vorbereitungskursen sind zahlreiche Medizinerinnen und Mediziner aus nicht-europäischen Staaten vertreten. Nicht-Europäer haben erst seit April 2012 die Möglichkeit, sich ihren Berufsabschluss in Deutschland anerkennen zu lassen.