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Heidelberger Opernzelt:

Der Aufbau hat begonnen!

Pressemitteilung vom 19. Februar 2009

Der Aufbau des Opernzeltes hat begonnen. Mit dabei (von rechts nach links): OB Dr. Eckart Würzner, Erster Bürgermeister Bernd Stadel, Intendant Peter Spuhler und Architekt Patrick Lubs (Foto: Rothe)

Mit der Aufstellung der Bogenelemente im Hof der Alten Feuerwache im Heidelberger Stadtteil Bergheim hat am 18. Februar der Aufbau des Opernzeltes begonnen. Es soll dem Theater während der Sanierungszeit bis 2012 als temporäre Spielstätte für alle Musiktheater-Produktionen dienen.
Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner, Erster Bürgermeister Bernd Stadel, Intendant Peter Spuhler und Architekt Patrick Lubs gaben vor Ort gemeinsam den offiziellen Startschuss für den Zeltaufbau. Platz für 636 Zuschauer bietet das Opernzelt, das zuvor bereits in Freiburg, Erfurt und Kassel im Einsatz war.
Die Übergangsspielstätte ist alles andere als ein gewöhnliches Zelt: Mit 18 Metern Höhe, 35 Metern Durchmesser und einer Fläche von 1000 Quadratmetern gehört es zu den Giganten der mobilen Spielstätten. Es besteht aus 22 einzelnen nach oben konisch zulaufenden Leichtmetall-Bogenelementen und ist von einer silberfarbenen Außenplane aus Kunststoff umhüllt. Durch die zweischalige Membran sind Wärme- und Schalldämmung bestens gewährleistet.

Im Innenraum, der im Winter beheizt und im Sommer mit Frischluft versorgt wird, werden es künftig nicht nur die Orchestermusiker bequemer haben. Vor allem die Zuschauer dürfen sich auf mehr Platz, gepolsterte Einzelbestuhlung in Parkett und Rang, viel Beinfreiheit und vor allem unverstellte Sicht freuen, denn das Zelt kommt gänzlich ohne zusätzliche Stützstangen aus. Die 226 Quadratmeter große Bühne erlaubt „große“ Oper in Heidelberg. Intendant Peter Spuhler: „Durch die anderen Raumverhältnisse können wir auch Opern machen, die bisher nicht in Heidelberg möglich waren. Darauf freuen sich Generalmusikdirektor Cornelius Meister, unsere Sänger und Musiker sehr. Besonders wichtig ist uns die ausgezeichnete Akustik im Zelt bei gleichzeitigem maximalem Lärmschutz für die Anwohner.“

In der alten Fahrzeughalle im Erdgeschoss der Feuerwache werden Sektbar und Foyer mit Garderobe entstehen. Nebenan werden untertags Kulissen geschreinert und montiert. Im ersten Geschoss, wo früher die Feuerwehrleute im Bereitschaftsdienst ihre Ruheräume hatten, befinden sich jetzt die Schneider- und Maskenbildnerwerkstatt. Im zweiten Obergeschoss, der ehemaligen Turnhalle, ist der Malersaal. Das Verwaltungsgebäude der Feuerwache bleibt, was es war: ein Gebäude für die Verwaltung – jetzt allerdings die des Theaters. Das Gebäude der ehemaligen KFZ- und Schlosserwerkstatt wird Schlosser- und Schreinereiwerkstatt sowie für die Bühnentechnik genutzt. In der ehemaligen Polizeistation im benachbarten Gebäude Emil-Maier-Straße 18 werden weitere Verwaltungsräume und eine Gästewohnung Platz finden. Architekt Patrick Lubs: „Die Alte Feuerwache ist als Interims-Spiel- und –Betriebsstätte ein Glücksfall für das Theater, weil hier beide Bereiche an einem gemeinsamen Standort realisiert werden können. Mit relativ wenigen baulichen Veränderungen ist die Alte Feuerwache auch für das Theater hervorragend nutzbar.“
Parkmöglichkeiten für Zuschauer gibt es ausreichend, vor allem im BG-Chemie Parkhaus zwischen Hauptbahnhof und Alter Feuerwache. Auch mit dem öffentlichen Nahverkehr ist das Opernzelt bestens erreichbar. Eine Theaterkasse mit guter Anfahrtsmöglichkeit und Kurzzeitparkplätzen soll es im ehemaligen HSB-Kassenpavillon in der Alten Eppelheimer/Ecke Emil-Maier-Straße geben.

Drei Monate wird es dauern, bis das Zelt dann Ende Mai komplett aufgebaut ist. Bis 2012 sollen hier Opern und Konzerte gespielt werden. Das Schauspiel bleibt in der Altstadt. Im ehemaligen Schlosskino wird eine Ersatzspielstätte hergerichtet werden. Damit sind auch die Einwohnereinwendungen vom Tisch, die sich an einem zweiten „kleinen“ Zelt für das Schauspiel in unmittelbarer Nachbarschaft zum großen Zelt an der Alten Feuerwache festgemacht hatten. Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner: „Wir sind froh, mit der Zwei-Spielstätten-Regelung eine so gute Übergangslösung für das Theater gefunden zu haben. Das Opernzelt wird Theaterliebhabern einen Kunstgenuss ganz neuer Dimension in Heidelberg eröffnen. Und das „Theaterkino“, unsere neue Schauspielstätte, sorgt dafür, dass das Schloss-Kino für eine kulturelle Nutzung erhalten und das Theater mit einem Fuß in der Altstadt bleibt.“

Noch bis zum 11. Juli spielt das Theater und Philharmonische Orchester im „alten“ Theater in der Heidelberger Altstadt. Dann beginnen die Sanierungsarbeiten, die bis 2012 dauern werden. Die erste Spielzeit im Opernzelt wird im Oktober 2009 eröffnet.

Verantwortlich für die Planung und Durchführung der Baumaßnahmen in der Alten Feuerwache ist die Heidelberger Architektenpartnerschaft Bellm-Löffel-Lubs-Trager (ap 88) im Auftrag des Gebäudemanagements der Stadt Heidelberg.

Die Kosten für die gesamte Auslagerung des Theaters sind mit insgesamt 5,3 Millionen Euro veranschlagt. Darin enthalten sind 1,5 Millionen Euro Zeltmiete.

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