Stadt will queere Menschen weiter stärken
Als weitere Reaktion auf queer-feindliche Vorfälle sollen in Heidelberg Beratung, Prävention sowie die Sensibilisierung der Öffentlichkeit in Bezug auf das Thema Hassgewalt gegen lesbische, schwule, bisexuelle, transgeschlechtliche, intergeschlechtliche und queere Menschen (LGBTIQ+) weiter ausgebaut werden. Der Ausschuss für Soziales und Chancengleichheit hat deshalb auf Vorschlag der Verwaltung am 23. Juni 2022 einstimmig einer zusätzlichen finanziellen Förderung der Beratungs- und Präventionsstelle PLUS e.V. in Höhe von 18.320 Euro zugestimmt. Damit sollen zusätzliche Beratungsangebote, die Fortbildung von Fachkräften und eine Öffentlichkeitskampagne mit Veranstaltungsreihe finanziert werden. „Heidelberg wird nicht nachlassen, queere Menschen zu stärken und zu unterstützen. Unsere Stadt steht für Vielfalt und Respekt. Hass und Gewalt haben hier keinen Platz“, sagte Stefanie Jansen, Bürgermeisterin für Soziales, Bildung, Familie und Chancengleichheit.
Jansen hatte bereits am Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie (IDAHOBIT) am 17. Mai 2022 bekräftigt, dass Heidelberg als Mitglied des International Rainbow Cities Netzwerk solidarisch an der Seite queerer Menschen stehe, nachdem es zu queer-feindlichen Vorfällen gekommen war. In Heidelberg waren im Mai queer- und frauenfeindliche Graffitis, Schriften und Aufkleber aufgetaucht, das Kulturhaus Karlstorbahnhof, Universitätsgebäude, das Rathaus und öffentliche Plätze wie der Bahnhof Weststadt/Südstadt wurden mit diffamierenden Aussagen beschmiert und beklebt, ebenso Plakate des Queer-Festivals. Die Fahrraddemo „Dykes in Bikes“ am 14. Mai 2022 wurde von Personen gestört, die Polizei musste einschreiten. Parallel wurde die Initiative Queergottesdienst Heidelberg mit christlich-fundamentalistischen Inhalten konfrontiert und Mitglieder persönlich kontaktiert. Queerfeindliche Botschaften und Motive wurden auf Social Media verbreitet. Die städtische Koordinationsstelle LSBTIQ+ registrierte deutlich mehr Beschwerden.
Um auf die Geschehnisse angemessen reagieren zu können, veranstaltete das Amt für Chancengleichheit der Stadt in Kooperation mit dem Queeren Netzwerk Heidelberg, dem Queer Festival und Opern Dykes im Kulturhaus Karlstorbahnhof Ende Mai ein erstes Gesprächsforum zum Austausch über Konsequenzen aus den Vorfällen. Die Konzeption und Durchführung weiterer Angebote durch PLUS war ein konkretes Ergebnis des Treffens.