Die Blumenstraße ist aufgeblüht
Verkehrsberuhigter Bereich in der Weststadt wurde neu und lebendiger gestaltet
Die Blumenstraße in der Heidelberger Weststadt macht ihrem Namen jetzt alle Ehre: Pflanzenkübel und Parklets, Kreativbereiche, eine Service-Station für Fahrräder, neue Sharing-Angebote in einer Mobilitätsstation und viele weitere Elemente haben den verkehrsberuhigten Bereich sprichwörtlich aufblühen lassen. Eine Arbeitsgruppe der Stadt Heidelberg hatte zuvor ein stadtweites Konzept entwickelt, wie verkehrsberuhigte Bereiche in Heidelberg lebendiger und sicherer werden können.
Als Modellkommune des Landes Baden-Württemberg hat die Stadt Heidelberg in Zusammenarbeit mit dem Kompetenznetz Klima Mobil des Landes und im Rahmen des Landes-Förderprogramms „Mutig voran beim Klimaschutz im Verkehr“ den verkehrsberuhigten Bereich in der Blumenstraße in Form eines Pilotprojektes umgestaltet. Dabei wurden Elemente aus dem erarbeiteten Konzept, das rund 60 Elemente in einer Art Baukastensystem vorsieht, umgesetzt.
Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner: „Es ist erstaunlich und beeindruckend, welch großen Unterschied die einzelnen Maßnahmen in der Blumenstraße in ihrem Zusammenspiel ausmachen. Der verkehrsberuhigte Bereich lädt nun zum Verweilen und Spielen, zur Begegnung und zum gemeinsamen Gestalten ein. Die Sicherheit wurde erhöht und neue Angebote fördern die umweltfreundliche Mobilität. Ich setze mich dafür ein, dass rasch weitere verkehrsberuhigte Bereiche in Heidelberg nach diesem Beispiel umgestaltet werden und danke dem Land für die gute Zusammenarbeit bei diesem Pilotprojekt.“
Bastian Wetzke, Kompetenznetz Klima Mobil des Landes Baden-Württemberg, ergänzte: „Wir freuen uns, die Stadt Heidelberg als Modellkommune unterstützen zu dürfen. Eine Aufwertung des Straßenraumes, wie sie hier erfolgt, ist beispielhaft und stärkt den Fußverkehr, schafft Platz für Aufenthalt und Austausch. Das Kompetenznetz Klima Mobil schaut mit großem Interesse auf die Ergebnisse des Pilotprojektes in der Modellkommune Heidelberg, denn diese könnten vielen Kommunen im Land helfen, die vor den gleichen Herausforderungen stehen. So tragen die Aktivitäten zur Umsetzung der ambitionierten Klimaschutzziele im Verkehr bei.“
In der Blumenstraße wurden im Zuge der Umgestaltung unter anderem in den Kreuzungsbereichen Piktogramme aufgebracht, Mobilitätsstationen für Carsharing und Fahrradvermietsystem sowie Abstellflächen für E-Tretroller, Lastenräder und Fahrräder eingerichtet, eine Fahrrad-Service-Station ergänzt, Parklets als Räume der Begegnung installiert und Pflanzenkübel aufgestellt. Kinder der Landhausschule bepflanzten gemeinsam mit Oberbürgermeister Prof. Dr. Würzner und Klimabürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain die Kübel und gestalteten mit ihnen zusammen den Kreativbereich in Höhe ihrer Schule mit Straßenmalereien.
Konzept soll dem Gemeinderat in diesem Jahr vorgestellt werden
Im Frühjahr 2021 hatte das Amt für Verkehrsmanagement eine städtische Arbeitsgruppe gegründet, die ein stadtweites Konzept entwickelt hat, das insbesondere schnelle, kostengünstige und flexible Varianten zur rechtssicheren Umgestaltung von verkehrsberuhigten Bereichen enthalten sollte. Begleitet vom Büro bueffee, mit dem die Stadt bereits beim stadtweiten Sicherheitsaudit zusammenarbeitet, wurden bislang ein Analysetool und eine Bewertungsmatrix erstellt sowie eine Bürgerbeteiligung mit Anwohnern und eine Online-Umfrage durchgeführt. Als Ergebnis wurde ein Baukastensystem mit rund 60 Elementen zur Gestaltung von lebendigen verkehrsberuhigten Bereichen erarbeitet. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe sollen noch im laufenden Jahr den politischen Gremien vorgestellt, dort diskutiert und die Maßnahmen zur stadtweiten Umsetzung beschlossen werden.
Zum Start wurden sechs verkehrsberuhigte Bereiche in Heidelberg als Modellprojekte ausgewählt, darunter die Blumenstraße in der Weststadt. Dazu zählen Straßen in den Stadtteilen Boxberg, Rohrbach, Wieblingen, Pfaffengrund und Ziegelhausen.