Das Heidelberger „Kita-Baukastensystem“

Erweiterung mit Holzraummodulen der Kita in Furtwänglerstraße

Um den hohen Stand und die Quote für die Kleinkinderbetreuung in Heidelberg zu halten, plant die Stadt im Zuge des Investitionsprogramms des Bundes, die Anzahl der Kindertageseinrichtungen weiter zu erhöhen. Der „Heidelberger Kita-Baukasten“ wurde vom Hochbauamt eigens dafür entwickelt. Die Stadt hält das Urheberrecht daran. Der Fokus liegt auf der Zeit- und Kosteneffizienz bei gleichzeitig hoher architektonischer Qualität: Die Modulbauweise macht es möglich, dringend benötigte Kindertageseinrichtungen in einem Drittel der Zeit im Vergleich zur konventionellen Bauweise zu errichten, da der gesamte Planungs- und Fertigungsprozess maximal optimiert ist. Langfristig reduzieren sich so mit der Umsetzung jeder weiteren Kita zusätzlich die Baunebenkosten signifikant.

Gruppenfoto vor der Kita mit erstem Bürgermeister Jürgen Odszuck
Mit 16 Holzmodulen des „Heidelberger Kita- Baukastensystems“ konnten in der Kindertagesstätte Furtwängler Straße 40 neue Betreuungsplätze geschafft werden. (v.l.n.r.: Evangelia Rousiamani, Elisabeth Kleinert, beide Hochbauamt Stadt Heidelberg, Harald Heusser, Leiter Hochbauamt Stadt Heidelberg, Volker Weber, Architekt der Kindertagesstätte, Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck). (Foto: Philipp Rothe)

Schlüsselfertige Holzmodule als An- und Neubauten

Mit dem Baukastensystem wurden in der Kita Furtwänglerstraße 40 zusätzliche Betreuungsplätze eingerichtet. Der Anbau ist untergliedert in zwei Gruppen- und Schlafräume, zwei Intensiv- und Sanitärräume, ein Personal- und behindertengerechtes WC, einen Personalraum sowie eine Abstellkammer. Der Neubau wurde mittels eines Spielflures an den Bestandraum angeschlossen. Zwischen den beiden Gruppenräumen verbindet eine Holzterrasse als erweiterte Spielfläche die Gruppenräume. Eine Hecke schirmt den Terrassenbereich ab und bildet zudem eine Ruhezone im Außenbereich. Die Innenräume wurden mit Einbaumöbel, Leuchten und sanitären Einrichtungen ausgestattet und schlüsselfertig geliefert. Ein integriertes Lüftungssystem und einbruchsichere Lüftungs-Lamellenfenster erlauben es, die Kita auch im Sommer während der Nacht gut zu durchlüften. Große Fenster und eine Dachbegrünung inklusiver partieller Photovoltaikanlage runden das „Heidelberger Baukastensystem“ ab.

Die Gesamtkosten des Anbaus der Holzmodule belaufen sich auf 2.503.000 Euro. Der Bund fördert das Projekt mit 246.000 Euro. Beginn der Gesamtbaumaßnahme war im Februar 2022. Von Mai bis August 2022 wurden insgesamt 16 Holzmodule verbaut. Ende der Baumaßnahme ist für das 1. Quartal 2023 vorgesehen.

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