Süddeutsche Erdgasleitung: Terranets BW GmbH startet Voruntersuchungen
Die Terranets BW GmbH plant den Bau der 250 Kilometer langen „Süddeutschen Erdgasleitung“, die auch über Heidelberger Gemarkung verlaufen soll. Im Vorfeld des Planfeststellungsverfahrens hat das Unternehmen beim Regierungspräsidium Karlsruhe ein sogenanntes „Scoping-Verfahren“ beantragt. Dabei handelt es sich um ein Vorverfahren, bei dem die umweltrelevanten Themen ermittelt werden und das Unternehmen von behördlicher Seite unter anderem darüber unterrichtet wird, welchen Umfang und welche Detailtiefe die Umweltprüfung haben muss. Das Scoping-Verfahren ist am 13. Januar 2022 offiziell gestartet.
Als untere Verwaltungsbehörde des Landes wird auch die Stadt Heidelberg – neben weiteren Fachbehörden, Naturschutzvereinen und Verbänden – im Rahmen des Scoping-Verfahrens angehört und um Einschätzung gebeten. Die Stadt sieht die Planungen zur Erdgasleitung kritisch: Zum einen steht die Frage der Erforderlichkeit eines fossilen Energieträgers im Raum, zum anderen müssen die Eingriffe in Natur und Landschaft sowie Beeinträchtigungen der Landwirtschaft vermieden werden. Der Gemeinderat hat sich im Juli 2021 einstimmig gegen die derzeit vorgesehene Trassenführung ausgesprochen. Die Stadt Heidelberg wird sich in das Verfahren intensiv einbringen.
Parallel zum Scoping-Verfahren bereitet das Unternehmen eine Bestandsaufnahme und Bewertung von Natur und Landschaft entlang der geplanten Trasse vor. Dazu zählen unter anderem geologische Untersuchungen, Vermessungsarbeiten sowie die Bestandsaufnahme und Kartierung von Schutzgebieten und vorhandenen Pflanzen- und Tierarten. Für diese Voruntersuchungen wird die Terranets BW GmbH demnächst auf die betroffenen Grundstückseigentümerinnen und -eigentümern entlang der Trasse zukommen, um die entsprechenden Angaben einzuholen. Über die Datenerhebung will das Unternehmen Anfang des Jahres auf der Projekthomepage und in den Medien informieren.
Im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung hatte die Terranets BW GmbH Ende 2021 mehrere „Infomärkte“ in den betroffenen Kommunen veranstaltet, bei denen Bürgerinnen und Bürger ihre Anregungen zur Planung eingeben konnten. Als Ergebnis sollen im weiteren Verlauf des Verfahrens auch Trassenalternativen in der anstehenden Umweltverträglichkeitsprüfung betrachtet werden.