Heidelberger Gründungspreis: eloquio und PAICON haben gewonnen

Die beiden Start-ups überzeugten die Fachjury in den Kategorien „Mut“ und „Innovation“

Die Start-ups eloquio und PAICON sind die diesjährigen Sieger des Heidelberger Gründungspreises. Die beiden jungen Unternehmen sind am Freitagabend, 15. November 2024, bei einer feierlichen Preisverleihung in der Commissary im Patrick-Henry-Village ausgezeichnet worden. „Herzlichen Glückwunsch an die Gewinner des zweiten Heidelberger Gründungspreises. Sie haben sich im Finale gegen eine beeindruckende Konkurrenz behauptet und unsere Fachjury mit ihren mutigen und innovativen Ideen überzeugt“, sagte Oberbürgermeister Eckart Würzner. Die beiden Gewinner erhielten einen Preis im Wert von jeweils 10.000 Euro. Das Preisgeld für die Kategorie „Mut“ wurde von der Sparkasse Heidelberg gestiftet und für die Kategorie „Innovation“ von der Volksbank Kurpfalz.

Zehn Menschen lächeln auf einer Bühne in die Kamera.
Die Sieger des Heidelberger Gründungspreises 2024 wurden am 15. November 2024 in der Commissary im Patrick-Henry-Village ausgezeichnet (von links): Marc Massoth (Leiter Amt für Wirtschaftsförderung und Wissenschaft), Jörg Schreiner (Musiker eloquio GmbH, Sieger Kategorie „Mut“), Ines Hotz (Sparkasse Heidelberg), Dr. Sieer Angar (Gründer eloquio GmbH, Sieger Kategorie „Mut“), Manasi Aichmüller-Ratnaparkhe (Gründerin PAICON, Siegerin Kategorie „Innovation“), John Melo (Musiker eloquio GmbH, Sieger Kategorie „Mut“), Frederik Haas (Volksbank Kurpfalz) und Oberbürgermeister Eckart Würzner. (Foto: Rothe)

„Mit dem Heidelberger Gründungspreis wollen wir unsere Wertschätzung und Anerkennung für Gründerinnen und Gründer ausdrücken“, betonte Oberbürgermeister Würzner: „Start-ups sind die Keimzellen des städtischen Fortschritts – aus ihnen heraus entstehen attraktive Jobs, eine positive Wirtschaftsentwicklung und finanzieller Spielraum für Angebote im Sozialen, im Sport und in der Kultur. Gerade in einer gesamtwirtschaftlich angespannten Situation wie aktuell spielen innovative und mutige Start-ups eine wichtige Rolle. Daher soll der Gründungspreis auch andere Menschen in Heidelberg ermutigen, es den heutigen Pitch-Teilnehmenden nachzutun. In Heidelberg finden sie hervorragende Gründungsbedingungen vor. Unsere Stadt zählt bundesweit zu den Top-Standorten für Start-ups.“

Sieger in der Kategorie „Mut“: eloquio

Die eloquio GmbH setzte sich in der Kategorie „Mut“ gegen die Mitfinalisten Enzo und Windcatcher durch. Das Social-Impact-Start-up wurde 2022 gegründet, hat 13 Mitarbeitende und ist in Wieblingen zuhause. Eloquio will Kinder in Kindergärten und Grundschulen über Musik für die deutsche Sprache begeistern. Mit einem ganzheitlichen Ansatz fördert das Unternehmen die sprachliche, kreative und soziale Entwicklung der Kinder. Das Geschäftsmodell basiert auf der Zusammenarbeit mit professionellen Musikerinnen und Musikern. Wöchentlich verbessern sie die Sprachkompetenz der Kinder: Die sogenannten Sprachzünder kreieren eine motivierende Lernumgebung, in der jede Einheit zu einem Konzert voller Begeisterung wird. Dank der eigens entwickelten Lernplattform, die eine systematische Ausbildung der Musikerinnen und Musiker in musikpädagogischer Sprachförderung ermöglicht, wird die Qualität der Programme sichergestellt und die Basis für eine deutschlandweite Skalierung des Angebots geschaffen.

Die Start-ups Enzo und Windcatcher hatten es ebenfalls ins Finale geschafft: Die Enzo Safe Home GmbH ist ein Start-up, das mittels einer Sensortechnologie den Wasserverbrauch in Gebäuden überwacht und Leitungswasserschäden frühzeitig erkennt. Es hat 13 Mitarbeitende, wurde 2021 gegründet und ist in Bergheim angesiedelt. Die Windcatcher Productions GmbH ist ein Filmproduktionsunternehmen, das sowohl Dokumentar- als auch Spielfilme für das internationale Kino, Filmfestivals und das öffentlich-rechtliche Fernsehen in Deutschland konzipiert und produziert. Gegründet 2020, zählt es sechs Mitarbeitende und hat seinen Sitz in Handschuhsheim.

Sieger in der Kategorie „Innovation“: PAICON

In der Kategorie „Innovation“ verwies PAICON die Mitkonkurrenten FLEXOO und Declareme auf die Plätze. PAICON sammelt in der Krebsforschung und -diagnostik mithilfe von künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen einen genetisch und technologisch vielfältigen Datenpool. PAICON schließt damit kritische Lücken in der Krebsforschung und -diagnostik. Durch globale Kooperationen und End-to-End-Lösungen schafft das Start-up Innovationen im weltweiten Gesundheitswesen.

Geschlagen geben mussten sich im Finale FLEXOO und Declareme: Die FLEXOO GmbH ist spezialisiert auf die Entwicklung und die Produktion flexibler, gedruckter Sensoren, die in verschiedenen Branchen eingesetzt werden können, darunter Automobil, Gesundheitswesen und Industrie. Es arbeiten 25 Mitarbeitende in der Bahnstadt für das 2023 gegründete Start-up. Die Declareme GmbH entwickelt die erste offene Technologie-Plattform für Software-Lösungen im Bereich gesunder Ernährung. Das Start-up wurde 2019 gegründet, zählt fünf Mitarbeitende und hat seinen Sitz in Bergheim.

55 Unternehmen bewarben sich um den Heidelberger Gründungspreis

Insgesamt hatten sich 55 Unternehmen um den zweiten Heidelberger Gründungspreis beworben. Die Fachjury hatte daraus die sechs Finalisten ausgewählt, die sich am Vormittag des 15. November in Form eines „Pitches“ der Fachjury präsentierten. Bei der feierlichen Preisverleihung am Abend konnten sie sich auch nochmal den geladenen Gästen und dem Fachpublikum öffentlichkeitswirksam präsentieren.

Bewerben konnten sich Gründerinnen und Gründer, die nach dem 1. Januar 2019 ihr Start-up gegründet und dessen Hauptsitz in Heidelberg angemeldet haben: In der Kategorie „Mut“ werden Unternehmen ausgezeichnet, die sich getraut haben, bewährte Wege zu verlassen – beispielsweise durch die Transformation oder Weiterentwicklung von bestehenden Geschäftsmodellen, Produkten oder Dienstleistungen. Auch herausfordernde Startbedingungen in der Gründung finden hier Beachtung. In der Kategorie „Innovation“ werden Bewerberinnen und Bewerber ausgezeichnet, die sich durch technologie- und wissensbasierte Gründungen hervortun sowie einen hohen Innovationsgrad und Skalierungspotenzial – das Potenzial zu wachsen und sich zu entwickeln – besitzen.

Der „Heidelberger Gründungspreis“ wurde durch die Stadt Heidelberg – unter Federführung des Amtes für Wirtschaftsförderung und Wissenschaft – gemeinsam mit den Heidelberg Start-Up Partners, der IHK Rhein-Neckar und dem Technologiepark Heidelberg konzipiert.

Im vergangenen Jahr wurden unter mehr als 50 Bewerbungen die Unternehmen Onuava, ein Anbieter digitaler Gesundheitsleistungen und Mitarbeiter-Benefits, in der Kategorie „Mut“ und Codefy, das im Bereich künstliche Intelligenz tätig ist, in der Kategorie „Innovation“ ausgezeichnet.

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