Stadt zeigt sich solidarisch mit queeren Menschen
Sozialbürgermeisterin Jansen: „Werden nicht tolerieren, dass Menschen, die sich zu Vielfalt bekennen, Opfer von Hass und Gewalt werden“
Anlässlich des Internationalen Tags gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie (IDAHOBIT) am 17. Mai 2022 hat Sozialbürgermeisterin Stefanie Jansen bekräftigt, dass Heidelberg als Mitglied des International Rainbow Cities Netzwerk solidarisch an der Seite queerer Menschen stehe. „Es ist mir nicht nur als Sozialbürgermeisterin, sondern auch persönlich ein großes Anliegen, dass alle Menschen in ihrer Vielfalt in dieser Stadt ein gutes, gerechtes und sicheres Leben führen können“, sagte Jansen. Das erfordere immer wieder auch viel Engagement und Courage, sagte Jansen mit Blick auf queer-feindliche Hetze und Übergriffe, die es vermehrt bundesweit und jüngst leider auch in Heidelberg gebe.
In Heidelberg waren in den vergangenen Tagen queer-feindliche Hassbotschaften auf Hauswänden aufgetaucht, unter anderem wurden das Kulturhaus Karlstorbahnhof, Universitätsgebäude, das Rathaus und öffentliche Plätze mit diffamierenden Aussagen beschmiert, ebenso Plakate des in Heidelberg aktuell stattfindenden Queer-Festivals. Die Fahrraddemo „Dykes in Bikes“ am 14. Mai 2022 wurde von Personen gestört, die Polizei musste einschreiten.
„Wir nehmen diese Vorfälle sehr ernst. Die Stadt Heidelberg wird nicht tolerieren, dass Menschen, die sich offen zu Vielfalt bekennen, Opfer von Hass und Gewalt werden“, sagte Jansen. Die Stadt sei in Kontakt mit der Polizei, der Staatsschutz sei eingeschaltet worden. Hetze hatte es in den letzten Jahren auch in Heidelberg vereinzelt gegeben, allerdings nicht so konzertiert und inhaltlich radikalisiert wie in jüngster Zeit.
Jansen kündigte an, dass die Stadt selbst gezielt aktiv werde: „Wir werden alles, was möglich ist, tun, um die LSBTIQ+ Community zu schützen, insbesondere die Präventionsarbeit soll ausgeweitet werden“, sagte Jansen. Bereits am kommenden Mittwoch, 25. Mai 2022, um 18 Uhr soll es eine Sonderveranstaltung in Kooperation mit dem Queeren Netzwerk und dem Queer Festival im Kulturhaus Karlstorbahnhof zu den aktuellen queer-feindlichen Ereignissen geben. Mit der städtischen Koordinierungsstelle LSBTIQ+ und der Beratungsstelle PLUS Rhein-Neckar soll eine Awareness- und Sichtbarkeitskampagne gestartet werden. Auch die Ausweitung des Angebots an Selbstverteidigungskursen ist im Gespräch.
Als sichtbares Zeichen, dass Heidelberg an der Seite der LSBTIQ+ Community steht, erleuchtete die Stadt am 17. Mai 2022 zum ersten Mal das Heidelberger Schloss in Regenbogenfarben und setzte damit an einem der bedeutendsten Denkmäler Deutschlands ein deutliches Zeichen für ihren Einsatz um die Anerkennung und Unterstützung von queeren Menschen. Auch vor dem Rathaus wehen noch bis 22. Mai 2022 die Regenbogenflaggen.