Grundschulen aus Heidelberg und Montpellier starten Partnerschaft

„Deutsch-französische Freundschaft ist das Herz der europäischen Gemeinschaft“

Schon die Kleinen verstehen die wichtige Bedeutung einer Freundschaft. Dass es die nicht nur zwischen Menschen, sondern auch zwischen Ländern gibt, erfahren nun Kinder in Heidelberg und der französischen Partnerstadt Montpellier aus erster Hand. Anlässlich der 60-jährigen Städtepartnerschaft haben die beiden Städte vereinbart, die Kooperation im Bildungsbereich auf Grundschulen auszuweiten. Dazu unterzeichneten im Oktober 2021 der Oberbürgermeister von Montpellier, Michaël Delafosse, und der Oberbürgermeister von Heidelberg, Prof. Dr. Eckart Würzner, eine Partnerschaftsvereinbarung. Das Startdatum des Projekts, 22. Januar 2022, ist der Tag der deutsch-französischen Freundschaft. Dabei bilden drei Heidelberger Grundschulen jeweils ein Tandem mit drei Grundschulen in Montpellier. Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner stellte das neue Konzept am Montag, 17. Januar 2022, vor. Zu Gast waren Anja Schmidt, Schulleiterin der Albert-Schweitzer-Schule, Thilo Engelhardt, Schulleiter der Waldparkschule, und Karen Rechtenwald, verantwortliche Lehrkraft an der Heiligenbergschule.

Schulleiter Thilo Engelhardt (von links), Lehrerin Karen Rechtenwald, Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner und Schulleiterin Anja Schmidt stellten die Grundschulpartnerschaft mit Montpellier im Rathaus vor.
Schulleiter Thilo Engelhardt (von links), Lehrerin Karen Rechtenwald, Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner und Schulleiterin Anja Schmidt stellten die Grundschulpartnerschaft mit Montpellier im Rathaus vor. (Foto: HD)

„Uns ist es ein großes Anliegen, unsere deutsch-französische Städtepartnerschaft nicht nur zu erhalten, sondern stetig zu intensivieren. Daher wollen wir den Bildungsaustausch auf die Grundschulen ausdehnen. Schon die Kleinsten sollen bei der Partnerschaft mitgenommen werden und davon profitieren. Die deutsch-französische Freundschaft wird ganz besonders vom Austausch der Menschen geprägt – und zwar in allen Altersklassen. Wir haben bereits eine sehr gute Verbindung zwischen unseren Universitäten und weiterführenden Schulen erreicht – da war es nur konsequent, nun auch die Grundschulen in den Blick zu nehmen. Deutsch-französische Freundschaft ist nicht nur eine enge Beziehung zweier Staaten, sondern auch das Herz der europäischen Gemeinschaft“, sagte Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner.

Gegenseitige Videoanrufe, Briefe und deutsch-französisches Gebäck

„Wir finden die Idee großartig, auch die Grundschulen im deutsch-französischen Bildungsaustausch mitzunehmen und freuen uns, selbst daran teilzuhaben. Sprach- und Kulturförderung sind zentrale Bausteine der kindlichen Bildung. Grundschulkinder können so mit Gleichaltrigen aus dem Nachbarland von jung auf Freundschaften knüpfen. Für den ersten Kontakt könnten wir gemalte Steckbriefe verschicken oder über Videochat gemeinsam singen. Die Projekte mit den Partnergrundschulen in Montpellier werden bestimmt viel Spaß machen und wir können sicher viel voneinander lernen“, erklärten die beteiligten Schulleitungen.

Die drei Grundschulen haben bereits erste Ideen, wie der Austausch gestaltet werden kann. Zum Beispiel sollen erste französische Wörter und die Stadt Montpellier im Unterricht thematisiert werden. Wenn es die Corona-Lage wieder erlaubt, wären auch persönliche Treffen denkbar. Konkrete Projekte müssen aber erst noch mit den jeweiligen Partnergrundschulen besprochen werden, wie beispielsweise eine Kostprobe von traditionellem Gebäck. In Planung ist auch ein Film, in dem die Grundschulkinder beider Städte Frage beantworten und sich die Videos gegenseitig zuschicken.

Die Tandems bilden sich aus jeweils drei Grundschulen in Heidelberg und Montpellier:

  • Albert-Schweitzer-Schule Heidelberg (Pfaffengrund) mit Ecole Charles Dickens Montpellier (Les Aiguerelles)
  • Waldparkschule Heidelberg (Boxberg) mit Ecole Heidelberg à Montpellier (Mosson)
  • Heiligenbergschule Heidelberg (Handschuhsheim) mit Ecole Ronsard (Croix d’Argent)

60 Jahre Partnerschaft zwischen Heidelberg und Montpellier

Am 13. Mai 1961 unterzeichneten die damaligen Oberbürgermeister Robert Weber (Heidelberg) und Francois Delmas (Montpellier) im Rahmen einer Heidelberg-Woche in Montpellier den Partnerschaftsvertrag. Besonders prägend im Vorfeld waren der Austausch und die Freundschaft zwischen den Universitäten beider Städte, die bis in die 1950er Jahre zurückreichen. Nach der Unterzeichnung der Städtepartnerschaft folgte ein reger Austausch zwischen Sportlern, Künstlern und den unterschiedlichsten Vereinen. Mittlerweile arbeiten die Städte unter anderem auch in den Bereichen nachhaltige Mobilität sowie Wirtschaft und Wissenschaft, insbesondere Lebenswissenschaft und Medizin, zusammen.

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