Heidelberg stärkt Fachkräfte in den Kitas

Neues Beratungsangebot seit 1. Dezember in Heidelberger Kindertageseinrichtungen

Wenn Kinder in der Kita verhaltensauffällig sind oder besonders herausfordernd, kommen auch geschulte Fachkräfte an ihre Grenzen. Seit 1. Dezember 2024 gibt es in den Heidelberger Kindertageseinrichtungen deshalb für Fachkräfte die Möglichkeit, sich von erfahrenen Psychologinnen beraten zu lassen. Die neue „Fachkräfteberatung an Kitas“ ist einer der Bausteine der Heidelberger Strategie zur Gewinnung und Bindung von Fachkräften, die der Gemeinderat im Juli 2024 beschlossen hatte. Für Bürgermeisterin Stefanie Jansen ist dieses Angebot eine notwendige Ergänzung bisheriger Maßnahmen: „Heidelberg steht für Qualität in der frühkindlichen Bildung und Betreuung. Deshalb ist es wichtig, dass wir auch diejenigen gut unterstützen, die sich Tag für Tag genau dafür mit viel Engagement einsetzen.“

Drei Frauen sitzen auf Sesseln vor Bücherregalen voller bunter Fachliteratur zum Umgang mit Kindern
Beraten Kita-Fachkräfte im Umgang mit Kindern, die ein herausforderndes Verhalten zeigen (v.l.): Dr. Preeti Purohit, Andrea Hafner-Preuß und Stephanie Hoffmann. (Foto: Rothe)

Als Pilot startet die Fachkräfteberatung im Kindergartenjahr 2024/25 zunächst gemeinsam mit der Erziehungsberatungsstelle des Caritasverbandes Heidelberg e. V. – ein idealer Partner, da der Caritasverband als einer von sechs Trägern seit Jahren auch die Elternberatung an Kindertagesstätten anbietet. In Heideberg arbeiten rund 1.850 Teil- und Vollzeitfachkräfte in 137 Kinderbetreuungseinrichtungen für rund 5.900 Kinder im Alter von null bis sechs Jahren.

Steigende Anzahl von Kindern mit herausforderndem Verhalten

Fakt ist: Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen stehen seit geraumer Zeit vor der enormen Herausforderung, eine steigende Anzahl von Kindern mit herausforderndem Verhalten im pädagogischen Alltag zu integrieren. Die professionellen Anforderungen an die pädagogischen Fachkräfte sind vielfältig und hoch. Sie müssen auf die sich stetig verändernden Lebensbedingungen von Kindern und deren Familien pädagogisch adäquate Antworten finden und sich dabei permanent selbst reflektieren. Zeitgleich hat sich deren Arbeitssituation durch den Fachkräftemangel erheblich verschärft.  Immer öfter waren deshalb die sechs Träger der Elternberatung an Kitas mit der Situation konfrontiert, dass nicht nur Eltern, sondern auch Fachkräfte Rat bei ihnen suchten

Handlungssicherheit vermitteln

„Das neue Angebot der Fachkräfteberatung in Kindertageseinrichtungen setzt hier an. Es startet als Pilotprojekt, bei dem Fachkräfte niedrigschwellig und präventiv wie auch in Krisensituationen unterstützt werden sollen, um entstehenden Herausforderungen begegnen zu können“, erklärt Stephanie Hoffmann, Leiterin der Psychologischen Beratungsstelle des Caritasverbandes. Die Stadt Heidelberg investiert zunächst 80.000 Euro in das Projekt, mit der Option, das Angebot bedarfsorientiert weiter auszubauen. Die Beratung findet auf Wunsch anonym entweder einzeln, in kleinen Gruppen oder im Team in der Regel vor Ort in den Kitas statt. Erklärtes Ziel ist es, die Fachkräfte damit spürbar zu stärken und zu entlasten und Handlungssicherheit auch in der Kommunikation mit den Eltern zu vermitteln. Zusätzlich werden runde Tische, Fortbildungen, themenspezifische Vorträge und Einzelfall- sowie Teamsupervision angeboten. Die Wirksamkeit und der Bedarf der Beratung werden durch eine ausführliche Evaluation und Datenerhebung kontinuierlich dokumentiert und ausgewertet.

Infos zur Fachkräfteberatung an Kitas:

Caritasverband Heidelberg e.V.
Psychologische Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern
Veit-Stoß-Straße 5, 69126 Heidelberg
www.psychologischeberatung-hd-caritas.de
Telefon 06221 409024
E-Mail: team-eb@caritas-heidelberg.de
 
Weitere Informationen zum Thema Kinderbetreuung unter www.heidelberg.de/kinderbetreuung.

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