Stadt will Anträge auf Arbeitserlaubnis für ausländische Fachkräfte vereinfachen

Pilotprojekt steht bei der Zuwanderungsbehörde in den Startlöchern

Als exzellenter Hochschulstandort mit führenden medizinischen Einrichtungen ist die Gewinnung kompetenter Fachkräfte ein zentrales Thema in Heidelberg – nicht zuletzt auch, um die hohe Qualität der Kinderbetreuung in der Stadt aufrecht zu erhalten. Eine neue Software soll nun dazu beitragen, den Antrag für eine Arbeitserlaubnis ausländischer Arbeitskräfte beim Bürger- und Ordnungsamt der Stadt Heidelberg zu vereinfachen. Die Einführung des Systems für die ersten großen Bedarfsträger ist in den kommenden Wochen geplant.

„Heidelberg ist ein starker Ausbildungs- und Arbeitsstandort und soll es bleiben. Wir entwickeln uns stetig weiter, so dass Heidelberg für Arbeitnehmer wie Arbeitgeber auch in Zukunft attraktiv bleibt“, sagt Heidelbergs Oberbürgermeister Eckart Würzner bei einem Pressetermin am Montag, 12. Juni 2023. „Dazu gehört auch, bürokratische Hürden abzubauen. Wir wollen Abläufe verschlanken und besser verständlich machen – und damit Heidelberger Unternehmen aktiv bei der Gewinnung von geeignetem Personal unterstützen. Die neue Software hilft uns dabei.“

Keine Unterlagen mehr nachreichen dank Online-Portal

In Heidelberg leben rund 160.000 Menschen aus 180 Nationen. Rund 56.000 Menschen haben einen Migrationshintergrund. Als zentrale Anlaufstelle für Einbürgerungswillige und ausländische Fachkräfte, die in Heidelberg arbeiten wollen, fungiert die Zuwanderungsbehörde im Landfriedkomplex. Unternehmen, die ausländische Mitarbeitende anmelden wollen, sollen künftig die Möglichkeit bekommen, ihre Anträge über ein Online-Portal zu stellen. Eine übersichtliche Darstellung klärt über die benötigten Informationen und Unterlagen auf. Die Software prüft die Eingaben auf Vollständigkeit und Plausibilität. So werden Missverständnisse vermieden und zusätzliche Behördengänge, bei denen beispielsweise Dokumente nachgereicht werden, entfallen.

Wissenstransfer und Weiterbildung als weitere Funktion

Neben der erleichterten Anmeldung für externe Bedarfsträger soll die Software auch intern Prozesse vereinfachen. Dadurch soll die deutlich gestiegene Belastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Zuwanderungsbehörde gemindert werden. So kann die Plattform als Wissensfundus dienen, der die flexible Einarbeitung neuer Kolleginnen und Kollegen erleichtert, aber auch zu Schulungszwecken genutzt werden. „Das Ausländerrecht ist sehr komplex und wir als Zuwanderungsbehörde sind ständig mit neuen Vorgaben, Richtlinien und Anforderungen konfrontiert. Ein kontinuierlicher Lern- und Weiterbildungsprozess ist für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter daher besonders wichtig“, erklärt Abteilungsleiter Simon Reichert.

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