Altstadt: Stützmauern in Neuer Schloßstraße werden erneuert

Dringende Arbeiten / Fahrbahn zwischen Schloßberg und Graimbergweg auf 150 Metern gesperrt

In der Neuen Schloßstraße auf Höhe der Hausnummer 12 starten ab Donnerstag, 7. März 2024, die Erneuerungsarbeiten an den tal- und bergseitigen Stützmauern. Im Zuge dessen werden auch die Böschungen gesichert. Die Arbeiten, die äußerst dringlich und nicht länger aufzuschieben sind, werden rund ein Jahr dauern. Die Gesamtkosten betragen 4,1 Millionen Euro. Aufgrund der geringen Fahrbahnbreite wird die Neue Schloßstraße zwischen Schloßberg und Graimbergweg ab 7. März 2024 auf 150 Metern gesperrt. Der Autoverkehr bis 3,5 Tonnen wird in dieser Zeit über den Hausackerweg und Schloß-Wolfsbrunnenweg umgeleitet. Mit dem Rad und zu Fuß kann die Baustelle über einen provisorischen Weg voraussichtlich bis Juli 2024 passiert werden. Die Buslinie 30 wird weiterhin über die Klingenteichstraße umgeleitet, Lastwagen und Reisebusse fahren weiterhin großräumig über B 3, L 600 und Gaiberger Weg. Die Stützwandsanierung in der Klingenteichstraße 26, die im Mitte November 2023 begonnen hatte, wird am Mittwoch, 6. März 2024, beendet.

Baugutachten bescheinigte mangelnde Tragfähigkeit

In der Neuen Schloßstraße auf Höhe der Hausnummer 12 im Abschnitt zwischen Schloßberg und Graimbergweg neigt die talseitige Böschung zu Rutschungen und das vorhandene Geländer kippt nach außen. Die dortige Stützwand weist Risse und Ausbauchungen auf. Ergebnisse aus einem Baugrundgutachten hatten gezeigt, dass die Tragfähigkeit selbst für geringe Verkehrslasten auf der gesamten Länge nicht mehr gegeben ist. Sowohl Böschung als auch Stützmauer müssen daher schnellstmöglich erneuert werden. Die denkmalgeschützte Stützmauer im gleichen Straßenabschnitt, die an der Bergseite liegt, wird ebenfalls saniert und statisch gesichert. Die Stützmauern sind bereits rund 150 Jahre alt.
 
Die Arbeiten werden in zwei Bauabschnitten abgewickelt. Zuerst wird die denkmalgeschützte zweistufige Stützwand unterhalb der Zufahrt zum Busparkplatz saniert. Hierzu wird die gesamte Wandfläche neu verfugt und rückverankert. Im zweiten Bauabschnitt wird eine neue rückverankerte Bohrpfahlwand mit Kopfbalken errichtet, der anschließend mit Sandstein verblendet wird. Zudem wird ein Profilgeländer nach dem Muster der Neuenheimer Landstraße mit Übersteigschutz auf den Kopfbalken gesetzt.
 
In Heidelberg gibt es zahlreiche Stützmauern im Verlauf öffentlicher Straßen aufgrund von Lage und Topographie. Vor allem in den Bergstadtteilen Ziegelhausen, Schlierbach und Neuenheim sind viele Stützmauern zu sehen. Sie sichern Grundstücke und Straßen am Hang und sind meistens aus Sandsteinen gebaut. Viele Mauern sind zwischen 100 und 200 Jahren alt oder noch älter. Die Stadt macht jedes Jahr eine Sichtprüfung aller Mauern, alle drei Jahre eine kleine, alle sechs Jahre eine große Hauptprüfung. Dabei arbeitet sie mit Ingenieurbüros zusammen und erfasst die Daten jeder Mauer digital.

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