Stimmen für den Sport
Sie trainieren oft und gerne - warum?
Mehr als 150 Sportlerinnen und Sportler haben die Stadt Heidelberg und der Sportkreis Heidelberg für ihre herausragenden Leistungen im Jahr 2013 geehrt. Die Vielfalt ist enorm: von Quadrathleten über Kickboxer bis hin zum Friesenkämpfer; von jungen Auszubildenden bis hin zur über Achtzigjährigen. Hier sprechen sie darüber, was sie antreibt.
Lisa Maria Hirschfelder und Stefan Teichert - Quadrathleten und Sportler des Jahres 2013
Teichert: Ich bin Quadrathlet, weil ich den Mehrkampf und die Herausforderung liebe. Quadrathlon ist ein Vierkampf aus Schwimmen, Radfahren, Kajak fahren und Laufen. Ich trainiere – neben meiner Arbeit an der medizinischen Fakultät – jeden Tag zwei bis drei Stunden. Da ist eine gute Koordination gefragt. Die Trainingssituation in Heidelberg ist bestens: Man kann überall laufen, sehr gut im Odenwald Rad und im Neckar Kajak fahren. Meine Freundin Lisa und ich trainieren oft gemeinsam. Die Auszeichnung ist eine große Ehre für mich, gerade weil Quadrathlon eine eher „kleine“ Sportart ist.
Hirschfelder: Ich bin über Stefan zum Quadrathlon gekommen. Als Studentin ist das Trainieren für mich wesentlich einfacher; meistens mache ich zwei Einheiten pro Tag. Der Sport hat einen sehr hohen Stellenwert für mich: Ich trainiere etwa 30 Stunden pro Woche. Das Sportangebot in Heidelberg ist sehr vielseitig und der Kontakt zu den anderen Sportlern – insbesondere zu den Triathleten – sehr gut. Man unterstützt sich gegenseitig. Ich bin zum Studieren nach Heidelberg gekommen und finde, das ist die schönste Stadt, die ich jemals kennen gelernt habe. Wir wollen hier nie wieder weg!
Marcus Imbsweiler – Deutscher Meister über 10 km Straßenlauf in der Altersklasse M 45
Ich laufe täglich – das ist mein Kreativpool. Hier bekomme ich die meisten Gedanken und kann Ideen entwickeln. Auf meiner Homepage habe ich angegeben, dass ich fünf Kinder habe, zehn Marathons gelaufen bin und 15 Bücher geschrieben habe. Das soll kein Leistungsnachweis sein, sonder ist so zu verstehen, dass ich nur durch das Laufen zu dem geworden bin, was ich bin: Schriftsteller und Musikredakteur. Jeden Tag eine bis eineinhalb Stunden zu laufen, hilft mir sämtlichen Ballast abzuwerfen. Ohne Talent geht es natürlich auch nicht, aber es gehört vor allem ein langer Atem dazu. Denn niemand wird nach einem Jahr Deutscher Meister.
Johanna Kruse – Deutsche Meisterin im Kickboxen + 65 kg
Ich bin durch eine Freundin ans Kickboxen gekommen, als ich fast fertig mit der Schule war. Weil ich einfach mehr Sport treiben und etwas für die Figur tun wollte. Zuerst habe ich mittrainiert und dann auch an Wettkämpfen teilgenommen. Die Sportart liegt mir total. Ich trainiere sechs Mal die Woche ein bis zwei Stunden. Beim Kickboxen braucht man viel Disziplin. Man darf nicht denken, dass es immer nur Spaß macht. Man muss einfach hingehen und es durchziehen. Im April bin ich bei der Weltmeisterschaft in Spanien und will natürlich gewinnen.
Inge Bauer – Deutsche Meisterin im Tischtennis der Altersklasse 80
Ich treibe seit 60 Jahren Sport und kann es jedem empfehlen. Viele Ältere sprechen immer nur von ihren Wehwehchen; deshalb fühle ich mich bei den jungen Leuten oft wohler. Das Leben macht Spaß! Ich laufe fast jeden Tag auf der Finnbahn hier in Heidelberg. Das schadet den Gelenken nicht und in meinem Alter habe ich genug Zeit dafür. Beim Laufen erfreue ich mich an der Natur und dem Vogelgezwitscher. Daneben trainiere ich zwei bis drei Mal die Woche Tischtennis. Demnächst fahren wir mit der baden-württembergischen Seniorenmannschaft nach Neuseeland. Dort sind wir dann sechs bis acht Tage bei der Weltmeisterschaft. Das ist so ein schönes Ergebnis!
Yannik Asgeirsson – Deutscher Meister im Friesenkampf
Ich bin in der Heidelberger Sportvereinslandschaft groß geworden und über das Fechten zum Friesenkampf gekommen. Diese Sportart deckt vieles ab: Laufen, Schwimmen, Fechten, Schießen und Kugelstoßen. Mehrkampf hat mich besonders interessiert, denn hier sind Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer und Koordination gefragt. Eigentlich muss man jeden Tag trainieren; wichtig ist dabei ein guter Trainingsplan. Ich mache eine Ausbildung zum Physiotherapeuten, da kann ich alle gelernten Inhalte gleich praktisch anwenden. Die Erfahrungen aus dem Sport kann man auch auf andere Bereiche im Leben übertragen: Man muss sich dauerhaft einsetzen – nicht jedes Training hat den ersten Platz zur Folge. Der Spaß daran ist auf jeden Fall am wichtigsten, denn nur langfristig kann man Erfolg haben. An Heidelberg schätze ich die große Vielfalt an Vereinen: Es gibt kaum eine Sportart, die nicht vertreten ist.
zur Sportlerehrung 2013