Teilhabe weiter verbessern
Ein Gespräch mit Bürgermeister Dr. Joachim Gerner
Seit 2009 arbeiten die Stadt Heidelberg und der Rhein-Neckar-Kreis gemeinsam an der Verbesserung der Teilhabemöglichkeiten von Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Mitte März 2014 fiel der Startschuss zur Fortschreibung der gemeinsamen Sozial- und Teilhabeplanung bei einer Auftaktveranstaltung im Gesellschaftshaus Pfaffengrund mit über 130 Beteiligten. Ein Gespräch mit Bürgermeister Dr. Joachim Gerner.
Sie planen Teilhabe mit dem Rhein-Neckar-Kreis gemeinsam. Welche Vorteile hat das?
Die Versorgungsmöglichkeiten sind vielfältiger, unsere Bewegungs- und Handlungsspielräume für die Planung größer. Dass Teilhabeplanung nicht an den Stadt- oder Kreisgrenzen aufhört, entspricht außerdem der Lebenswirklichkeit der Menschen, die dort leben.
Was konkret ist Inhalt der Planung?
Zentrales Thema ist die gleichberechtigte Teilhabemöglichkeit für alle Bürgerinnen und Bürger mit Behinderung. Ziel der Planungen ist es, bestehende Versorgungsangebote qualitativ weiterzuentwickeln und neue, zeitgemäße und bedarfsorientierte Angebote zu schaffen. Ein Beispiel: Viele Menschen mit Behinderung haben heute den Wunsch, möglichst lange in den eigenen vier Wänden zu wohnen. Darauf müssen wir reagieren.
Wo sehen Sie den größten Handlungsbedarf in Heidelberg?
Wir starten nicht bei Null. In Heidelberg und im Rhein-Neckar-Kreis gibt es ein breites Netz an Unterstützungsangeboten, das Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung und ihre Familien nutzen. Priorität haben für mich künftig die Förderung individueller Wohnmöglichkeiten am bisherigen Lebensmittelpunkt durch neue inklusive Wohnprojekte und der Ausbau ambulant betreuter Wohnmöglichkeiten. Außerdem müssen wir für Menschen mit geistiger Behinderung noch stärker als bisher Beschäftigungsmöglichkeiten auf dem ersten Arbeitsmarkt erschließen.