Science in the City, die vierte: Faszination 3D-Druck

Pop-up-Ausstellung in der alten Anatomie vom 3. bis 28. Juli 2023

Wie funktioniert dreidimensionales Drucken? Welche Verfahren gibt es und welche Rolle spielen sie in Forschung und Anwendung? Wie können mittels 3D-Druck digitale Informationen in funktionale Materialien, Geräte und Systeme umgewandelt werden? Und sind Lebensmittel aus dem 3D-Drucker wirklich essbar? Diese und weitere Fragen zum Thema „additive Fertigung“ beantwortet die Pop-up-Ausstellung „3D-Druck“ der Universität Heidelberg. Es handelt sich um eine Präsentation des Exzellenzclusters „3D Matter Made to Order“ (3DMM2O), das gemeinsam vom Karlsruher Institut für Technologie und der Ruperto Carola getragen wird. Die Ausstellung findet im Rahmen der Reihe „Science in the City“ des Amtes für Wirtschaftsförderung und Wissenschaft der Stadt Heidelberg statt. Zu sehen ist sie in den Räumen der Core Facility for Neuroscience of Self-Regulation (CNSR) in der Heidelberger Altstadt, Hauptstraße 47-51 (Zugang über Anatomiegarten oder Brunnengasse).

Eine Forscherin zeigt auf ein Plakat neben ihr.
Der 3D-Druck erlaubt komplexe Formen und kann auch winzig klein sein. (Foto: Stadt Heidelberg)

Von Montag, 3. Juli, bis Freitag, 28. Juli 2023, immer montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr, hatten Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, einen Blick in interaktive Multimedia- und Fotoexponate zu werfen, innovative Materialien und Technologien kennenzulernen – und in mehreren Workshops selbst einen 3D-Scanner zu bauen oder sogar Lebensmittel zu drucken. Die audiovisuelle Installation „Cells meet Liszt“, die in Zusammenarbeit zwischen dem Institute for Molecular Systems Engineering and Advanced Materials (IMSEAM) und dem Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Heidelberg entstanden ist, zeigte zu Klavierwerken des Komponisten Franz Liszt bewegte Bilder von Zellen und 3D-gedruckten Strukturen, die am Exzellenzcluster entstanden sind – ein Brückenschlag zwischen Natur- und Geisteswissenschaften, zwischen musikalischen und molekularen Strukturen. Kostenlose Führungen wurden vom 10. bis 21. Juli jeweils montags bis freitags von 14 bis 18 Uhr angeboten. Daneben fanden vier spannende Workshops statt, jeweils von 16 bis 18 Uhr.

Einblicke in die Anfänge der anatomischen Forschung im 19. Jahrhundert

Anders als bei den vorangegangenen „Science in the City“-Ausstellungen wird diesmal kein leerstehendes Ladenlokal, sondern es werden Räumlichkeiten der Universität für die Pop-up-Ausstellung genutzt. Eine tolle Chance, denn direkt vor Ort können Besucherinnen und Besucher neben der Ausstellung einen spannenden Sprung von der Moderne in die Vergangenheit machen: In dem mit rund 150 Jahren ältesten erhaltenen Anatomie-Hörsaal Heidelbergs kann man den Bogen von den Anfängen der anatomischen 3D-Wachsmodellierung zu den modernen 3D-Drucktechniken und Forschungsmethoden schlagen, welche heute in der Universität Heidelberg genutzt werden. Die Besichtigung des Anatomie-Hörsaals ist nicht Bestandteil der Cluster-Ausstellung.

Hintergrund

Im Exzellenzcluster „3D Matter Made to Order“ (3DMM2O) arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Heidelberg und des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) an innovativen Technologien und Materialien. Sie sollen für additive Fertigungsverfahren eingesetzt werden, um den 3D-Druck präziser, schneller und leistungsfähiger zu machen. Einblicke in aktuelle Forschung zu diesen Themen gibt seit Februar 2023 eine Dauerausstellung des Clusters im Foyer des Institute for Molecular Systems Engineering and Advanced Materials (IMSEAM) der Universität Heidelberg. Erarbeitet wurde sie von Prof. Dr. Christine Selhuber-Unkel, Prof. Dr. Joachim Wittbrodt, Dr. Irene Faipò und Jonathan Schmidt. Vonseiten der Geschäftsstelle des Exzellenzclusters waren Jorinne Sturm und Mirjam Weigand beteiligt. Vom 3. bis 28. Juli 2023 wird die Ausstellung vorübergehend in die Heidelberger Altstadt umziehen und ist dort Teil von „Science in the City“. Zu den Ausstellungsobjekten gehören unter anderem 3D-Objekte aus erneuerbaren Materialien wie Olivenöl oder Mikroschwimmer, die sich wie freischwimmende Bakterien mithilfe von Geißeln fortbewegen können. Außerdem zu sehen sind dreidimensional gedruckte Objekte, die aus neuartigen intelligenten Materialien – sogenannten Formgedächtnismaterialien – gefertigt wurden. Sie verändern bei Einwirkung von Hitze oder Licht ihre Form und können anschließend wieder ihren Ursprungszustand annehmen.

Biorobotik

Marc Massoth, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung und Wissenschaft, und Prof. Dr. Lorenzo Masia schauen sich die sogenannten Exosuits an.
Marc Massoth (l.), Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung und Wissenschaft, und Prof. Dr. Lorenzo Masia (2. v. l.) schauen sich die sogenannten Exosuits in Aktion an. (Foto: Dittmer)

Im Juli 2022 bot das ARIES Labor am Institut für Technische Informatik der Universität Heidelberg in der Hauptstraße 180 direkt am Marktplatz spannende Einblicke in die Forschung im Bereich Biorobotik. Wie können sogenannte Exosuits uns in unserem Alltag unterstützen? Wie wird diese Technik in der Rehabilitation eingesetzt, oder in bestimmten Berufssparten? Wie funktioniert tragbare Robotik, die mitdenkt?

Prof. Dr. Lorenzo Masia und junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des ARIES Labor der Universität Heidelberg freuten sich über neugierige Besucherinnen und Besucher und präsentierten ihre innovative Forschung in Live-Demos.

Astronomie - "Unser Fenster zum Weltall"

In einem Schaufenster stehen Fotos von Galaxien und die Buchstaben "Unser Fenster zum Weltall".
Das Pilotprojekt gestalteten die Astronomen als Schaufenster-Ausstellung. (Foto: Dittmer)

Den Auftakt der Reihe Science in the City machte im Dezember 2021 und Januar 2022 eine Ausstellung von diversen beteiligten Partnern aus dem Bereich der Astronomie: Max-Planck-Institut für Astronomie, Zentrum für Astronomie und Institut für Theoretische Physik der Universität Heidelberg, Max-Planck-Institut für Kernphysik, Heidelberger Institut für Theoretische Studien (HITS) sowie der Sonderforschungsbereich SFB 881 „Das Milchstraßensystem“ und das Haus der Astronomie.

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Krebsforschung: Genomforschung entmystifizieren

Ein zweites Projekt wurde gemeinsam mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) umgesetzt. Vom 1. bis 26. Februar 2022 informierte das DKFZ am Theaterplatz über Krebsforschung und Krebsprävention. Junge DKFZ-Teams präsentieren täglich ein anderes, spannendes Forschungsprojekt – das „Thema des Tages". 

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Bild vom Laden am Theaterplatz von außen, Blick in die Schaufenster.
Im Februar 2022 gestaltete das DKFZ Räumlichkeiten in der Theaterstraße. (Foto: Stadt Heidelberg)
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