Erfolgsgeschichten im Spotlight beim Branchentreffen Handel

Was ist das Rezept für Erfolg? Hingabe und harte Arbeit – oder manchmal auch Zufall? Am Ende des Branchentreffens Handel war klar, dass die Antwort wie zumeist irgendwo in der Mitte liegt. „Erfolgsgeschichten im Spotlight“ war das Motto der Veranstaltung, zu der das Amt für Wirtschaftsförderung und Wissenschaft der Stadt Heidelberg in den Luxor-Filmpalast in der Bahnstadt eingeladen hatte. Nachdem das letzte Branchentreffen 2021 coronabedingt noch online stattgefunden hatte, freuten sich die Vertreterinnen und Vertreter des Handels nun über den persönlichen Austausch.

Auf einem Podium sitzen Marc Massoth, Karim Choukair, Kilian Mathan, Susanne Schaffner, Sahin Karaaslan und Oberbürgermeister Eckart Würzner.
Beim Branchentreffen diskutierten Marc Massoth (v.l.), Karim Choukair, Kilian Mathan, Susanne Schaffner, Sahin Karaaslan und Oberbürgermeister Eckart Würzner. (Foto: Stadt Heidelberg)

In der Talk-Runde im Kinosaal skizzierte zunächst Heidelbergs Oberbürgermeister Eckart Würzner die aktuellen Entwicklungen in der Stadt. Er betonte, dass eine attraktive Stadt die Voraussetzung für guten Handel darstellt. Heidelberg sei hier gut aufgestellt mit seiner Weltoffenheit und viel Engagement im Bildungsbereich. Er sprach das Förderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ an, das unter dem Titel „Mittendrinnenstadt“ für eine attraktivere Achse vom Bahnhof in Richtung Innenstadt sorgen soll. Sein Fazit: „Wir sind gut aufgestellt und sollten das in unserer Kommunikation nach außen auch vermitteln.“

"Manchmal auch nur Zufall"

Als ein Fallbeispiel für Erfolg begrüßte Marc Massoth, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung und Wissenschaft, Karim Choukair, der mit seinem Bruder Olivier Choukair gemeinsam die Marke Melvin & Hamilton führt. Die extravaganten und klassischen Schuhmodelle haben sicherlich viele schon einmal gesehen – aber eher wenige wissen, dass das Unternehmen in Heidelberg ansässig ist. Karim Choukair erzählte, wie sein Vater Rajab in den 80er Jahren die Marke erschuf. Eine besondere Anekdote sorgte für so manchen Lacher und eine Erkenntnis. Am Vorabend einer großen Messe mussten die Choukairs feststellen, dass die in einer Fabrik bestellten Schuhe statt mit einer mahagonifarbenen mit einer knallgelben Sohle geliefert wurden. Doch die Kunden rissen sich förmlich um die ungewöhnlichen Schuhe. „Manchmal ist Erfolg eben auch Zufall“, resümierte Karim Choukair.

Ein weiterer Gast auf dem Podium war Kilian Mathan, Geschäftsführer des Fahrradladens Ruprecht Rides in der Bahnstadt. Er erzählte, wie er damals als Student mit einem Mitstreiter auf die Idee kam, den Laden zu gründen und wie der Aufstieg auch deswegen gelang, weil er stets Trends antizipierte und mitging. „Ein weiterer Faktor für den Erfolg ist die Community, die sich durch gemeinsame Radtouren gebildet hat“, verriet Kilian Mathan.

Positiv über Standort sprechen

Den breiteren Blick auf den Handel vertrat anschließend Sahin Karaaslan, Vizepräsident des Handelsverbands Nordbaden. Als drängende Themen für Händlerinnen und Händler machte der die Energie- und Personalkosten sowie den Fachkräftemangel aus. Susanne Schaffner, Vorsitzende des Citymarketingvereins Pro Heidelberg, analysierte die Lade des Handels in Heidelberg. Sie appellierte an die Stadt, die Aufenthaltsqualität der Plätze zu verbessern und machte die Problematik der vielen Baustellen für den Handel deutlich. Doch sie fand auch: „Unsere Stadt ist eine gute Einkaufsstadt.“ Gerade das Thema Verkehr wurde in der anschließenden Frage- und Diskussionsrunde angesprochen. Marc Massoth bat die Händlerinnen und Händler zum Abschluss neben allem Bewusstsein für Probleme auch um etwas Optimismus: „Wir stehen in Heidelberg gut da. Lassen Sie uns positiv über unseren Einzelhandelsstandort sprechen.“

Dann blieb noch Zeit, um sich in kleineren Gesprächsgruppen beim Netzwerken über aktuelle Herausforderungen auszutauschen und über mögliche Lösungsansätze zu diskutieren.

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