Langfristig denken und Resilienz aufbauen

Leinen los und Anker lichten: Nach zwei Jahren Pause konnte das Amt für Wirtschaftsförderung und Wissenschaft endlich wieder Gäste zu „Wirtschaft am Fluss“ auf dem Schiff „Königin Silvia“ der Weissen Flotte Heidelberg begrüßen. Das Format bietet Impulse zu aktuellen Themen und vernetzt die Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft Heidelbergs. Dieses Mal lautete der Titel der Veranstaltung „Alles Krise oder was? Wie Resilienz Unternehmen und Organisationen hilft, Herausforderungen zu meistern“.

Menschen stehen an Bord eines Schiffes und unterhalten sich.
Netzwerke zu knüpfen kann zur Resilienz beitragen. (Foto: Arndt)

„Als Akteure lokal vor Ort müssen wir auf einschneidende globale Veränderungen einerseits rasch und situativ reagieren, andererseits nach langfristigen Lösungen und Anpassungsstrategien suchen“, betonte Marc Massoth, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung und Wissenschaft. Wie erkennen wir unsere Schwachstellen? Wie schaffen wir sinnvolle Redundanzen, ohne unflexibel zu werden?

Faktoren identifizieren und Vorsorge treffen

Seine Gedanken um die Resilienz in Heidelberg teilte Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner. Er plädierte dafür, den Blick für langfristige Strategien nicht zu verlieren, statt stets nur kurzfristig zu reagieren. Als Beispiel nannte er in der Energiepolitik die Wende hin zur Fernwärme, die in Heidelberg vorangetrieben wird, oder das Holz-Heizkraftwerk im Pfaffengrund, das die Bahnstadt mit Energie aus Grünschnitt versorgt und somit von Gaslieferungen unabhängig ist.

Schließlich stellte Referent Daniel Hiller, Geschäftsführer des Fraunhofer-Zentrums SIRIOS in Berlin, Maßnahmen vor, die jedes Unternehmen für mehr Resilienz ergreifen kann. Das Wichtigste sei, sich überhaupt erst einmal den Fragen zu stellen, welche Szenarien einem Unternehmen gefährlich werden können und Faktoren zu identifizieren, ohne die der Betrieb nicht funktionieren würde. Erst dann könne man Vorsorge treffen. Das Fraunhofer-Institut bietet Unternehmen im Online-Tools FReE eine erste Selbsteinschätzung zur eigenen Resilienz an.

Nach einer interessanten Runde mit spezifischen Fragen und Antworten, blieb den Gästen genügend Zeit, um die neuen Impulse gemeinsam zu besprechen und sich zu vernetzen. „Veranstaltungen wie diese sind als Netzwerktreffen wichtiger Baustein einer resilienten Stadtgesellschaft. Denn wenn wir uns kennen und schätzen, können wir uns in Krisensituationen aufeinander verlassen“, erklärte Marc Massoth die Bedeutung dieser Veranstaltung.

Bildergalerie - Wirtschaft am Fluss 2022

Fotos: Arndt

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