Bioökonomie: Chancen für Unternehmen sind groß
Das Ziel ist klar, die Zeit drängt – gerade die politische Lage seit Februar hat allen vor Augen geführt, dass bei der Energieversorgung und im Wirtschaften allgemein neue Wege gefragt sind. Darüber bestand auch beim „4. Bioökonomie-Kongress“ in Stuttgart breiter Konsens. Die Veranstaltung in der Landeshauptstadt bot eine sehr gute Gelegenheit, sich über die bereits bestehenden energiesparenden Verfahren und nachhaltigen Möglichkeiten sowie künftige Entwicklungen der Bioökonomie zu informieren und sich mit hochkarätigen Akteurinnen und Akteuren zu vernetzen und auszutauschen.
Mit einem passionierten Appell warb der renommierte Klimaexperte Professor Hans Joachim Schellnhuber dafür, die graue Energie von Gebäuden besser zu nutzen. Die Initiative der „Circular City“, bei der Heidelberg als europaweit einzige Modellstadt fungiert, hat genau dies zum Ziel. Dabei sollen Gebäude möglichst saniert statt abgerissen, mehr nachhaltige Baustoffe wie Holz verwendet und Rohstoffe aus Abbruchhäusern weiterverwendet werden. Alles Schritte, um die Folgen des Klimawandels einzudämmen und möglichst schnell die Abkehr vom fossilen Kohlenstoff hin zu einer biobasierten Kreislaufwirtschaft zu vollziehen.
Bandbreite ist riesig
Dabei spielt die Bioökonomie eine wichtige Rolle. Denn bei diesem Prinzip werden die Abläufe so optimiert, dass ein aus biobasierten Rohstoffen hergestelltes Produkt so nachhaltig wie möglich erzeugt, vertrieben und wiederverwertet wird. Beispielsweise können aus Pflanzenfasern Lederalternativen erzeugt, mit Hilfe von natürlichen biochemischen Prozessen hochwertige Proteine und weitere Rohstoffe für die Industrie gewonnen werden – die Bandbreitet der Bioökonomie ist riesig, die Chancen für Unternehmen groß.
Aus der Region waren Vertreterinnen und Vertreter der „Clusterinitiative Bioökonomie“ der MRN (Metropolregion Rhein-Neckar) sowie des UKOM (Umweltkompetenzzentrum Rhein-Neckar) beim Bioökonomie-Kongress in Stuttgart vor Ort. Für die Stadt Heidelberg arbeitet das Amt für Wirtschaftsförderung und Wissenschaft aktiv am Aufbau des Bioökonomie-Netzwerkes mit, damit sich Unternehmen und Start-ups aus diesem wachsenden Bereich austauschen sowie voneinander profitieren können und unterstützt werden. Amtsleiter Marc Massoth ist kürzlich auch in den Vorstand von UKOM gewählt worden.
Falls Sie weitere Fragen zu den Themenbereichen Bioökonomie oder GreenTech haben, wenden Sie sich gerne an das Amt für Wirtschaftsförderung und Wissenschaft, Jan Kotulla, E-Mail: jan.kotulla@heidelberg.de.