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„Brückenbauer für interkulturelles Miteinander“: Bundesverdienstkreuz für Paulino José Miguel

Große Verdienste um Entwicklungszusammenarbeit und migrantisches Engagement

Paulino José Miguel aus Heidelberg hat für sein herausragendes bürgerschaftliches Engagement und seine Vorbildfunktion an der Schnittstelle von Entwicklungszusammenarbeit und migrantischem Engagement am Donnerstag, 13. Februar 2025, im Heidelberger Rathaus das Bundesverdienstkreuz erhalten. Der 54-Jährige setzt sich bereits seit seiner Studienzeit für das gesellschaftliche Miteinander ein. Sein Anliegen ist es, ein neues Bewusstsein für migrantisches Engagement in der Gesellschaft Baden-Württembergs und Deutschlands zu schaffen.

Staatssekretär Dr. Andre Baumann, Paulino José Miguel im Beisein dessen Ehefrau Nora Schönberger mit Blumenstrauß und Oberbürgermeister Eckart Würzner.
Staatssekretär Dr. Andre Baumann (von links), überreichte das Bundesverdienstkreuz an Paulino José Miguel im Beisein dessen Ehefrau Nora Schönberger und Oberbürgermeister Eckart Würzner. (Foto: Rothe)

Dr. Andre Baumann, Staatssekretär im baden-württembergischen Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, hielt die Laudatio: „Ich fühle mich geehrt, heute den Bundesverdienstorden an Herrn Paulino José Miguel als die höchste deutsche Anerkennung überreichen zu dürfen. Herr Miguel hat sich über viele Jahre hinweg unermüdlich und beeindruckend für unser Gemeinwesen und das gesellschaftliche Miteinander eingesetzt. Er hat als Brückenbauer dazu beigetragen, dass Menschen, die neu nach Deutschland kommen, hier eine neue, zweite Heimat finden und eine Stimme bekommen. Es braucht Menschen wie Paulino José Miguel, die sich für die Entwicklungszusammenarbeit stark machen, den gesellschaftlichen Zusammenhalt und unsere Demokratie stärken, und damit in diesen Zeiten ein klares Zeichen für ein buntes Miteinander setzen.“

Oberbürgermeister Eckart Würzner betonte: „Paulino José Miguel ist ein herausragendes Beispiel für gelebte Integration und Engagement für kulturelle Vielfalt. Seine Arbeit hat nicht nur das Leben vieler Menschen mit Migrationsgeschichte verbessert, sondern auch unsere Stadtgemeinschaft bereichert. Wir sind stolz, ihn in Heidelberg zu haben, und danken ihm von Herzen für seinen unermüdlichen Einsatz und seine inspirierende Vorbildfunktion. Sein Beitrag zur Förderung des interkulturellen Dialogs und der Entwicklungszusammenarbeit ist von unschätzbarem Wert – gerade in der aktuellen Zeit.“

„Migrantische Organisationen leisten einen unverzichtbaren Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt“, sagte Paulino José Miguel, „Der Antrieb für mein Engagement war und ist, dies sichtbar zu machen. Die Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz ehrt mich sehr. Ich möchte diese Anerkennung stellvertretend für Migrant:innen entgegen nehmen, die sich täglich für das Gemeinwohl einsetzen.“

Vorbild für Vernetzung in der Entwicklungspolitik

Hauptamtlich ist Miguel seit 2009 beim Forum der Kulturen Stuttgart e. V. tätig und leitet dort den Bereich Migration und Entwicklungspolitik. Er fördert entwicklungspolitische Bildungsarbeit, berät migrantisch-diasporische Vereine und setzt sich für deren Vernetzung ein. Von Anfang an erstreckte sich seine Tätigkeit nicht nur auf entwicklungspolitische Akteure in Stuttgart. Er war sehr früh auch schon in ganz Deutschland aktiv und förderte auch hier die Vernetzung der entsprechenden Akteure. Dadurch entwickelte er sich bundesweit zu einem anerkannten und geschätzten entwicklungspolitischen Experten, dessen Engagement für den globalen Süden weit über das übliche berufliche Maß hinausgeht. Auf Landes- und Bundesebene war er maßgeblich mit dafür verantwortlich, dass die Potenziale und das Engagement von Migrantinnen und Migranten auf dem Gebiet der Entwicklungszusammenarbeit erkannt und gewürdigt wurden.

Während seiner Studienzeit in Heidelberg gründete er gemeinsam mit anderen Studierenden den Verein Afrikanischer Studierender an der Universität Heidelberg (VASUH), der afrikanische Studierende unterstützt und den interkulturellen Austausch fördert. Zudem ist er seit vielen Jahren im Fachbeirat der „Servicestelle Kommunen in der Einen Welt“ (SKEW) aktiv und bringt dort kontinuierlich wertvolle Impulse ein.

Engagement in Deutschland und Mosambik

Hinzu kommt ein breites bürgerschaftliches Engagement. Paulino José Miguel bringt sich als Repräsentant der migrantischen Organisationen im Rat der Entwicklungszusammenarbeit für eine breitere und faire Beteiligung von Migrantinnen und Migranten in der Gestaltung der Entwicklungszusammenarbeit des Landes Baden-Württemberg ein. Daneben engagiert er sich unter anderem für die Menschen in seinem Geburtsland Mosambik.

Ein weiterer Grundstein des ehrenamtlichen Engagements von Paulino José Miguel wurde durch sein Bestreben gelegt, die Opfer einer Naturkatastrophe in Mosambik zu unterstützen: Als der Zyklon Idai im Jahre 2019 Beira, die zweitgrößte Stadt Mosambiks, traf und über 1.000 Menschen in Folge der Katastrophen starben, reiste er gemeinsam mit einem Team der Hilfsorganisation „Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V.“, Abteilung Notfallpädagogik, nach Mosambik, um das Team bei seiner Arbeit vor Ort und mit traumatisierten Kindern zu unterstützen. Die Erlebnisse in Mosambik hatten Paulino José Miguel überzeugt, sich noch weitreichender zu engagieren, um den Menschen eine nachhaltige Unterstützung beim Wiederaufbau zu bieten.

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(Erstellt am 14. Februar 2025)
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