Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen

Flaggen und orange beleuchtete Straßenbahn als sichtbare Zeichen – vielfältiges Aktionsprogramm rund um den 25. November

Orangefarbene Flaggen wehen am Montag, 25. November 2024, in Heidelberg im Stadtgebiet als sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Orange ist in Anlehnung an die weltweite UN-Kampagne „Orange the World“ seit Jahren die Aktionsfarbe des Internationalen Gedenktags. Am Abend des 25. November beleuchtet die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) diesen Tag im wahrsten Sinne des Wortes: Eine im Innenraum orange leuchtende historische Straßenbahn der rnv fährt zwischen 18.30 und 19.30 Uhr vom Bismarckplatz zum Hans-Thoma-Platz und von dort zum Hauptbahnhof. An den Haltestellen verteilen Bürgermeisterin Stefanie Jansen und Mitarbeiterinnen der rnv und des Amtes für Chancengleichheit Infomaterialien zum Thema Gewalt gegen Frauen. An jeder Haltestelle gibt es die Möglichkeit zum Austausch.

Auch rund um den 25. November gibt es in Heidelberg ein vielfältiges Aktionsprogramm. 2024 liegt ein Schwerpunkt des Aktionstags in Heidelberg auf den Erfahrungen von Frauen mit Behinderung. Hierzu fördert das Amt für Chancengleichheit ein neues Beratungsangebot des Frauennotrufs gegen sexuelle Gewalt an Frauen und Mädchen e. V., das in Zusammenarbeit mit dem BiBeZ e. V. umgesetzt wird.

Zwei Frauen stehen vor einer grünen Tram aus den Sechziger Jahren.
Orange beleuchtet fährt die historische Straßenbahn der rnv am Abend des 25. November vom Bismarckplatz Richtung Hans-Thoma-Platz. Kristina Scheuermann (r.), Diversity-Beauftragte der rnv, und Nicoline Erichsen (l.) vom Fachbereich Geschlechtergerechtigkeit des Amts für Chancengleichheit werden mit Bürgermeisterin Stefanie Jansen in der Bahn sitzen und an den Haltestellen Infos zum Thema Gewaltschutz verteilen. (Foto: rnv GmbH)

Mehr als 70 Prozent der Opfer häuslicher Gewalt sind weiblich

Laut Bundeskriminalamt wurden im Jahr 2023 in Deutschland mehr als 256.000 Opfer von häuslicher Gewalt erfasst. Über 70 Prozent der Opfer sind weiblich, während die Täter zumeist männlich sind. Von den 331 Menschen, die 2023 durch häusliche Gewalt zu Tode kamen, waren über 80 Prozent weiblich. „Diese Zahlen zeigen auf, dass Gewalt gegen Frauen in Deutschland nach wie vor ein drängendes Thema ist. Deshalb hat die Stadt Heidelberg in den letzten Jahren ihr Hilfesystem weiter ausgebaut und insbesondere die Zugänge zu Beratung sowie die Präventionsarbeit gestärkt“, sagt Stefanie Jansen, Bürgermeisterin für Soziales, Bildung, Familie und Chancengleichheit der Stadt Heidelberg.

Programm am und rund um den Tag gegen Gewalt an Frauen:

  • Sonntag, 24. November, 14 bis 18 Uhr, Queer Space Heidelberg, Am Karlstor 1: <we_are_many>: Community Ausstellung. 14 Uhr: Vernissage. Teilnehmerinnen aus den Wilde Vulven Näh-Workshops zeigen ihre Kunstwerke und persönlichen Texte. 15 Uhr: Performance Kollektiv FAM. Das Tanztheaterstück „ReSisters in the hood – smash sexism with a smile“ zeigt den täglichen Kampf vielseitiger Frauen gegen Sexismus und unterstreicht den Wunsch nach gegenseitiger Stärkung und Unterstützung. 16 Uhr: Talk mit der Initiatorin des Kunstprojektes Wilde Vulven und den Künstlerinnen. Der Eintritt ist frei.
  • Montag bis Donnerstag, 25. bis 28. November (zu den regulären Öffnungszeiten) Eingangsbereich der Agentur für Arbeit, Kaiserstraße 69-71: Ausstellung zu Zahlen, Daten und Fakten zum Thema häusliche Gewalt. Der Eintritt ist frei.
  • Montag, 25. November, 17 bis 18.30 Uhr, Dezernat 16, Café Leitstelle, Emil-Maier-Straße 16: Gegen Ausgrenzung, für Zusammenhalt: Frauen helfen Frauen Heidelberg e.V., Frauennotruf gegen sexuelle Gewalt an Frauen und Mädchen e.V. Heidelberg, PLUS Rhein-Neckar e.V., Kulturverein Volare e.V., Arbeitsgemeinschaft Heidelberger Frauenverbände und -gruppen, Kampagne Abtreibung Legalisieren und BiBeZ e.V. erläutern ihre Positionen zum Gewalthilfegesetz und stehen zum direkten Austausch bereit. Der Eintritt ist frei. Während der Veranstaltung wird eine Kinderbetreuung angeboten.
  • Montag, 25. November, 18.30 bis 19.30 Uhr: Fahrt der orange beleuchteten historischen Straßenbahn der rnv vom Bismarckplatz zum Hans-Thoma-Platz und Hauptbahnhof; Bürgermeisterin Stefanie Jansen, die Diversity-Beauftragte der rnv, Kristina Scheuermann, und Nicoline Erichsen vom Fachbereich Geschlechtergerechtigkeit des Amts für Chancengleichheit verteilen Infomaterial zum Gewaltschutz und laden zum Austausch an den Haltestellen.
  • Montag, 25. November, 19.30 bis 21.30 Uhr, Dezernat 16, Café Leitstelle, Emil-Maier-Straße 16: Täterarbeit als präventiver Opferschutz. Begrüßung Stefanie Jansen, Bürgermeisterin für Soziales, Bildung, Familie und Chancengleichheit; Fachvortrag von Tanja Kramper, Präventionsbeauftragte und Opferschutzkoordinatorin der Polizei Mannheim; Vorstellung der Täterarbeit von fairmann gUG „gewaltfrei leben lernen“. Für Erfrischungen und Fingerfood ist gesorgt. Mehr Informationen unter: www.fairmann.org. Der Eintritt ist frei.
  • Mittwoch, 27. November, 14.30 bis 18 Uhr: Digitaler Fachtag „Gemeinsam gegen sexualisierte Gewalt an Frauen* und Mädchen* mit Behinderung“. Der Frauennotruf gegen sexuelle Gewalt an Frauen und Mädchen e.V. und BiBeZ e.V. setzen – gefördert durch das Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg – den Schwerpunkt „sexuelle Gewalt gegen Frauen* und Mädchen* mit Behinderung“. Das Programm des Fachtags unter www.frauennotruf-heidelberg.de. Der Fachtag findet kostenfrei per Zoom statt. Eine Anmeldung bis zum 25. November per Mail an info@frauennotruf-heidelberg.de ist erforderlich.
  • Samstag, 7. Dezember, 15 bis 16.15 Uhr, GEDOK-Galerie, Römerstraße 22: Musikalische Lesung: WORT-GEWALTIG. Künstlerinnen erheben ihre Stimme gegen Gewalt gegen Frauen. Es lesen die beiden GEDOK Literatinnen Gerhild Michel und Juliane Sophie Kayser. Musikalisch umrahmt wird das Programm durch die international bekannte Pianistin Zhana Minasyan und die Violinistin Heike Süßdorf. Der Eintritt ist frei. Spenden an die Menschenrechtsorganisation International Justice Mission werden erbeten. Eine Anmeldung ist erforderlich unter info@julianekayser.de.

Das Programm gibt es online auch unter www.heidelberg.de/orangedays.

Die Stadt Heidelberg unterstützt Betroffene von Gewalt aktiv seit vielen Jahren mit einem sehr gut ausgebauten Netz von Beratungsmöglichkeiten und Anlaufstellen. Alle Beratungs- und Interventionsstellen sind hier zu finden.

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