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Gelebte Solidarität: Heidelberg strebt Städtepartnerschaft mit Odessa in der Ukraine an

Gemeinderat gibt grünes Licht für Vorbereitung eines Vertrages

Die Stadt Heidelberg will die bestehenden Beziehungen zur ukrainischen Stadt Odessa in einer Städtepartnerschaft verfestigen: Der Heidelberger Gemeinderat hat in seiner Sitzung am Donnerstag, 14. November 2024, einstimmig beschlossen, dass die Stadtverwaltung – bei Vorliegen der notwendigen Voraussetzungen auch in Odessa – einen Vertrag zur Städtepartnerschaft vorbereiten soll. Heidelberg und Odessa sind seit vielen Jahren Mitgliedsstädte im Netzwerk UNESCO City of Literature und stehen darüber im Austausch. Mit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine im Jahr 2022 wurden die bereits bestehenden freundschaftlichen Kontakte intensiviert. Daraus resultierten zahlreiche gemeinsame Projekte und Hilfslieferungen mit und in die Hafenstadt am Schwarzen Meer.

Oberbürgermeister Eckart Würzner bei der Feuerwehr
Im Oktober 2022 spendete die Feuerwehr Heidelberg der Stadt Odessa ein außer Dienst gestelltes Drehleiterfahrzeug. Das Archivbild zeigt Oberbürgermeister Eckart Würzner (Mitte), Feuerwehrleiter Heiko Holler (rechts) und Kevin Ludwig von der Feuerwehr Heidelberg, der das Fahrzeug damals in die Ukraine brachte. (Foto: Tobias Dittmer)

„Wir wollen den nächsten Schritt in unserer gelebten Solidarität mit Odessa gehen. Ich freue mich über das klare Votum des Gemeinderates, diesen Weg fortzusetzen. Das ist ein starkes Signal dafür, dass wir in Heidelberg an der Seite der Menschen in Odessa und der gesamten Ukraine stehen“, sagt Oberbürgermeister Eckart Würzner: „Eine Städtepartnerschaft bietet viele Chancen für beide Städte: Im Vordergrund stehen die humanitäre Unterstützung und die Kooperationen über die UNESCO City of Literature. Wir wollen zudem Wissenschafts- und Wirtschaftsbeziehungen aufbauen und den interkulturellen und zwischenmenschlichen Austausch fördern. Heidelberg und Odessa haben viele Gemeinsamkeiten: Beide Städte sind Wissenschaftszentren, international und weltoffen, innovativ und vielfältig. Wir passen hervorragend zusammen.“

Unterstützung in Kriegszeiten: Drehleiter, Feuerwehr-Equipment und Besuch Jugendlicher

Heidelberg hat Odessa seit Beginn des russischen Angriffskrieges unter anderem mit der Spende eines Drehleiter-Fahrzeugs für die Feuerwehr sowie Feuerwehr-Equipment unterstützt. Zudem wurde eine Jugendgruppe von Waisen- und Halbwaisen aus Odessa und Wyschorod zu einem Freizeit- und Erholungsprogramm nach Heidelberg eingeladen. Der Deutsche Städtetag hat Städte gezielt zur Umsetzung von Solidaritätsprojekten und Städtepartnerschaften mit der Ukraine aufgerufen. Heidelberg unterstützt seit Kriegsbeginn und ist ein Vorreiter.
 
Odessa schätzt die große Unterstützung und Solidarität Heidelbergs: Im Gemeinderat der südukrainischen Stadt soll ebenfalls ein Beschluss getroffen werden, eine Städtepartnerschaft einzugehen. Die Partnerschaft könnte zudem helfen, dass die Kontakte Heidelbergs zu den Menschen in der bereits bestehenden ukrainischen Partnerstadt Simferopol (seit 1991) nicht abreißen und auch dort ein besserer Zugang für humanitäre Unterstützung der Bevölkerung erreicht werden kann. Mit Simferopol auf der Krim unterhält die Stadt Heidelberg in Abstimmung mit dem Auswärtigen Amt seit der völkerrechtswidrigen Annexion 2014 keine offiziellen Kontakte mehr und erkennt die Annexion der Krim durch Russland nicht an. Der Stadt Heidelberg ist es aber wichtig, den Kontakt zu den Menschen in Simferopol möglichst nicht ganz abreißen zu lassen und mit Hilfsprogrammen insbesondere auch Geflüchtete aus Simferopol zu unterstützen, unter anderem über die Nichtregierungsorganisation „Krim SOS“.

Odessa: Alte Universitätsstadt, Wissenschaftszentrum, Hafenstadt

Die südukrainische Stadt Odessa hat rund eine Million Einwohner und gilt als Wissenschaftszentrum der Ukraine. Zudem ist die Stadt am Schwarzen Meer die bedeutendste Hafenstadt des Landes. Das historische Zentrum von Odessa wurde 2023 in die Welterbe-Liste der UNESCO aufgenommen. Odessa wurde seit Kriegsbeginn bereits häufig durch Russland angegriffen. Dadurch kam es immer wieder zu Toten und Verletzten. Reisen nach Odessa sind daher in absehbarer Zeit nicht vorgesehen.

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