Haushaltsjahr 2021: Städtische Finanzen entwickeln sich deutlich besser als erwartet
Plus von 57,7 Millionen Euro gegenüber Plan in laufender Verwaltungstätigkeit / Entwicklung deutlich besser als erwartet
Die Finanzen der Stadt Heidelberg haben sich im Haushaltjahr 2021 deutlich besser entwickelt als erwartet: Im Ergebnishaushalt – der laufenden Verwaltungstätigkeit – wurde ein Plus von 8,4 Millionen Euro erwirtschaftet (Erträge: 734,4 Millionen Euro; Ausgaben: 726,0 Millionen Euro).
Aufgrund dieser positiven Gesamtentwicklung musste die Stadt Heidelberg im zurückliegenden Jahr keine neuen Kredite aufnehmen. Der Schuldenstand konnte im Vergleich zum Vorjahr sogar um 8,4 Millionen Euro reduziert werden. Über den Abschluss des Haushaltsjahres 2021 hat die Kämmerei den Gemeinderat in dessen Sitzung am 13. Oktober 2022 informiert.
Im Ergebnishaushalt war aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen zum Zeitpunkt der Aufstellung des Haushaltsplans – eine der schwersten Rezessionen der Nachkriegszeit aufgrund der Corona-Pandemie – ursprünglich ein Minus von 49,3 Millionen Euro erwartet worden. Das ordentliche Ergebnis zeigte somit letztlich eine Verbesserung um 57,7 Millionen Euro gegenüber dem Planansatz an. Dadurch konnte ein Zahlungsmittelüberschuss in Höhe von 89 Millionen Euro erwirtschaftet werden, der als Eigenmittel für die Finanzierung der Investitionen genutzt werden konnte.
Die Verbesserungen im Ergebnishaushalt gehen insbesondere auf Mehreinnahmen bei der Gewerbesteuer (29,7 Millionen Euro), bei den Schlüsselzuweisungen des Landes (16,9 Millionen Euro), beim Gemeindeanteil an der Einkommensteuer (6,0 Millionen Euro) und der Umsatzsteuer (1,6 Millionen Euro) sowie bei der Grunderwerbsteuer (5,3 Millionen Euro) zurück. Zudem erhielt die Stadt Kostenerstattungen für Ausgaben zur Bewältigung der Corona-Pandemie (insbesondere für Impfzentren) in Höhe von 5,8 Millionen Euro.
Investitionen in Hölderlin-Gymnasium, Karlstorbahnhof, Haus der Jugend, Kitas und mehr
Die Stadt Heidelberg hat im Jahr 2021 Investitionen in Höhe von 83,5 Millionen Euro getätigt (Finanzhaushalt): Zu den Schwerpunkten bei den Investitionen zählten etwa Schulbaumaßnahmen (10,4 Millionen Euro) – darunter die Sanierung des Hölderlin-Gymnasiums und die Ganztagsräume am Bunsen-Gymnasium –, die Neubaumaßnahmen Kulturhaus Karlstorbahnhof (5,3 Millionen Euro), Haus der Jugend (3,0 Millionen Euro), Hebelstraßenbrücke (2,0 Millionen Euro) und Kita am Breisacher Weg (3,5 Millionen Euro) sowie die Sanierung des Forum 3 im Emmertsgrund für eine Kita (1,7 Millionen Euro). Hinzu kommen unter anderem Investitionszuschüsse an Dritte (3,2 Millionen Euro) – vorwiegend für Kindertageseinrichtungen und Sportstätten – sowie Einzahlungen in die Kapitalrücklagen der Stadtwerke Heidelberg (17,9 Millionen Euro) und der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GGH (2,0 Millionen Euro).
Schuldenstand um 8,4 Millionen Euro reduziert
Dank der deutlichen Verbesserung des Zahlungsmittelüberschusses aus dem Ergebnishaushalt und der nicht ausgeschöpften Ansätze für Investitionen musste die Stadt Heidelberg im Jahr 2021 keine Kredite aufzunehmen (im Haushaltsplan waren Kredite in Höhe von 51,9 Millionen Euro angesetzt worden). Damit lag der Schuldenstand zum 31. Dezember 2021 mit 217,6 Millionen Euro deutlich unter dem Planwert (268,8 Millionen Euro) – und auch unter dem Schuldenstand zum Jahresende 2020 (226,0 Millionen Euro).
Der sogenannte Zahlungsmittelbestand – der sofort verfügbare Kassenbestand und Geldanlagen der Stadt bei Kreditinstituten – konnte um 13,9 Millionen Euro auf 65,4 Millionen Euro aufgestockt werden. Mittel daraus können 2022 oder später zur Finanzierung des Haushalts entnommen werden. Die Bilanzsumme zum Jahresende 2021 hat sich gegenüber dem Vorjahr von 1,584 Milliarden Euro auf 1,627 Milliarden Euro erhöht – insbesondere durch Baumaßnahmen in der Bahnstadt und auf den Konversionsflächen sowie Schulsanierungen und Tiefbaumaßnahmen.