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In Heidelberg steigen die Schülerzahlen in den kommenden 15 Jahren stark an

Stadt legte Schulentwicklungsplanung 2020 vor

Wie entwickelt sich Heidelbergs Bevölkerung demografisch? Und wo müssen Entwicklungen angestoßen werden, um auch künftig ausreichend Raum für ein entsprechendes Schulangebot zu haben? Das sind die Leitfragen für die Schulentwicklungsplanung der Stadt Heidelberg. Anfang Juli hat die Verwaltung dazu den Ausschuss für Bildung und Kultur informiert. Die Planung zeigt: Als wachsende Stadt hat Heidelberg in den nächsten Jahren insbesondere durch die Entwicklung der Konversionsflächen mit einer steigenden Zahl an Schülerinnen und Schülern zu rechnen. Je nach Schulstandort wird das Wachstum sehr unterschiedlich ausfallen. Derzeit werden in Heidelberg rund 22.000 Schülerinnen und Schüler an 35 öffentlichen Schulen und 22 Schulen in privater Trägerschaft unterrichtet. „Heidelberg hat als Schul- und Bildungsstandort eine Bedeutung weit über die Stadtgrenzen hinaus. Das und die Tatsache, dass Heidelberg bis 2035 enorm wachsen wird, sind eine enorme Herausforderung für die weitere Entwicklung der Schullandschaft in Heidelberg“, erklärt Bürgermeister Dr. Joachim Gerner.

Die Schulentwicklungsplanung basiert auf der Bevölkerungsvorausrechnung des Amtes für Stadtentwicklung und Statistik aus dem Jahr 2018 sowie der regionalisierten Vorausrechnung des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg. In den kommenden 15 Jahren soll die Heidelberger Bevölkerung demnach um mehr als 25.000 Menschen wachsen, insgesamt also um mehr als 17 Prozent.

Grundschulen: Zusätzliche Klassen und neue Grundschule für PHV

Für die Alterskohorte der 6- bis unter 10-Jährigen wird sogar eine Zunahme von rund 27 Prozent angenommen. Im Grundschulbereich werden von dieser Entwicklung besonders die Grundschulen Bahnstadt, die IGH-Primarstufe, die Pestalozzischule und die Grundschulen in Kirchheim betroffen sein. Die Grundschule Bahnstadt wird mehr Schülerinnen und Schüler zu unterrichten haben, weil im Stadtteil die entsprechenden Alterskohorten anwachsen werden. Die anderen Grundschulen liegen in Bezirken, in denen Konversionsflächen städtebaulich entwickelt werden.

  • Die Grundschule Bahnstadt wird zu einer dreizügigen Grundschule heranwachsen. Kurzzeitig könnte sich eine Vierzügigkeit für einzelne Jahrgänge einstellen.
  • Die Konversionsfläche auf dem Gelände des US-Hospitals sowie das Quartier Höllenstein liegen im Schulbezirk der Primarstufe der Internationalen Gesamtschule. Die Entwicklung dieser Gebiete wird dort temporär zu einer erhöhten Nachfrage an Schulplätzen führen.
  • Für die Pestalozzischule geht die Stadtverwaltung wegen der städtebaulichen Entwicklungen im Schulbezirk (Konversionsfläche Mark-Twain-Village und Wohnsportpark Kirchheimer Weg) von einer Zunahme der Schülerschaft auf eine Dreizügigikeit aus. Dies wird in den Überlegungen zum Schulcampus Mitte berücksichtigt. 
  • Da aktuell noch die zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner des Konversionsgebiets Patrick-Henry-Village (PHV) zum Stadtteil Kirchheim gerechnet werden, führt dies in den Berechnungen zu einer starken Zunahme der Schülerschaft für die beiden Kirchheimer Grundschulen. Jedoch ist perspektivisch für den neuen Stadtteil mit einer eigenen Grundschule zu rechnen.

Weiterführende Schulen: Kein neues Gymnasium

Bei den Schülerinnen und Schülern im Alter von 10- bis unter 18-Jahren wird eine Zunahme von 28 Prozent angenommen. Für die Gymnasien bedeutet dies einen kurzfristig moderaten sowie langfristig starken Anstieg der Schülerschaft. Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass eine erhöhte Nachfrage nach Schulplätzen an den Gymnasien entsteht. Deshalb gibt es Überlegungen zeitnah weitere Züge an den Gymnasien in öffentlicher Trägerschaft, beispielsweise dem Helmholtz-Gymnasium einzurichten, um bedarfsgerecht reagieren zu können.

Auch für die Realschulen gilt es, mit einer erhöhten Nachfrage zu rechnen. Alle drei öffentlichen Realschulen werden in Zukunft höhere Schülerzahlen aufweisen, ebenso werden die Schülerzahlen an der Internationalen Gesamtschule steigen. Sie hat durch die Generalsanierung die nötigen Kapazitäten. Der Etablierungsprozess der zwei Gemeinschaftsschulen ist abgeschlossen. Auch diese Schulart wird in Zukunft eine leicht steigende Nachfrage erfahren. Den Bedarf an einer komplett neuen Schule im Sekundarbereich, etwa einem zusätzlichen Gymnasium, sieht die Verwaltung nicht. Auch das Regierungspräsidium als zuständige Behörde hat einen Gymnasial-Neubau in der Vergangenheit mit Blick auf regionale Standorte wie Schwetzingen und Eppelheim bislang abgelehnt.

In der Schulentwicklungsplanung können die öffentlichen beruflichen Schulen in Heidelberg aufgrund ihrer überregionalen Ausrichtung nicht berücksichtigt werden. Hier liegt die regionale Schulentwicklung in der federführenden Zuständigkeit des Regierungspräsidiums Karlsruhe.

Ergänzend: Informationen zum Thema Schule und Bildung unter www.heidelberg.de/bildung

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