Stadt Heidelberg setzt mit OASIS-Programm ein Zeichen für nachhaltige Stadtentwicklung

Mehr Grün und Aufenthaltsqualität auf dem Bismarckplatz / Weitere Projekte in Planung

Mit dem Programm OASIS setzt die Stadt Heidelberg ein starkes Zeichen für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Versiegelte Flächen wie Plätze, Teile von Straßen und Gehwegen sowie Parkplätze werden zu neuen begrünten Arealen inmitten der Stadt. Ziel von OASIS ist, mithilfe eines höheren Grünanteils das innerstädtische Klima zu verbessern und die Lebensqualität zu erhöhen. Eine große Rolle bei der Umsetzung spielen neue Bäume, Grünflächen und Blühwiesen. Auch neues Stadtmobiliar, Wasserelemente und eine nachhaltige Regenwasserbewirtschaftung können zum Einsatz kommen. Erste Maßnahmen hat die Stadt unter anderem auf dem Bismarckplatz im Stadtzentrum und rund um den Gadamerplatz in der Bahnstadt umgesetzt. Derzeit wird zudem ein OASIS-Projekt an der Julius-Springer-Schule in der Südstadt realisiert.

Am Montag, 11. November 2024, hat Oberbürgermeister Eckart Würzner auf dem Bismarckplatz gemeinsam mit Erstem Bürgermeister Jürgen Odszuck und Umweltbürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain über das OASIS-Programm informiert und die umgesetzten Maßnahmen vor Ort vorgestellt. „Das OASIS-Projekt ist ein wichtiger Schritt, um unsere Stadt widerstandsfähiger gegen die Folgen des Klimawandels zu machen“, sagte Oberbürgermeister Würzner: „Mit mehr Grün im Stadtgebiet stärken wir das Mikroklima und erhöhen wir die Aufenthaltsqualität für die Bürgerinnen und Bürger – wie zum Beispiel auf dem Bismarckplatz mit Baumpflanzungen, neuangelegten Pflanzbeeten und zusätzlichen Sitzgelegenheiten. So integrieren wir Klimaschutz in den Alltag und treiben die nachhaltige Entwicklung unserer Stadt aktiv voran.“

Bismarckplatz mit neuem Gesicht

Mehr Schatten, mehr Grün, mehr Aufenthaltsqualität: Der Bismarckplatz – Heidelbergs zentraler Dreh- und Angelpunkt – wurde von Februar bis Oktober 2024 modernisiert und aufgewertet. Erste Arbeiten waren bereits 2022 mit einer Intensivreinigung und dem Rückbau des Klimaschilds sowie der Fahnenmasten erfolgt, um den Platz für neue Aufenthaltsmöglichkeiten und mehr Grünflächen zu öffnen. Im Frühjahr 2024 wurden zwischen dem ehemaligen „Galeria Kaufhof“ und den Straßenbahngleisen zunächst Betonplatten verlegt und Natursteinpflaster gesetzt. Auf der gesamten Platzfläche wurden neue Bänke und 30 neue Abfallbehälter aufgestellt. Zudem wurden die Leuchten neu geordnet und 40 Fahrradbügel installiert. Sechs neue Platanen sorgen nun in der Platzmitte für Schatten und Kühle an Sommertagen. Zudem steht unter den Baumkronen eine Rundbank als neue Sitzgelegenheit zur Verfügung.
 
Die Grünflächen entlang der Bismarckstraße wurden neugestaltet und mit Bodendeckern und Gehölzen sowie saisonalen Pflanzen bestückt. Außerdem folgten dort zwei weitere neue Platanen. Auf dem Bismarckplatz wachsen damit 34 Bäume. Die zur Bushaltestelle liegende Beet-Einfassung erhielt Sitzauflagen für wartende Fahrgäste. Aktuell werden noch Stelen und Leuchten in einer dezenten Farbe lackiert, für ein einheitliches Erscheinungsbild.
 
„Das attraktive und aufgeräumte Erscheinungsbild wirkt sich positiv auf die Wahrnehmung der gesamten Innenstadt aus. Mit diesem weiteren Meilenstein und den gezielt eingesetzten Fördermitteln kommen wir unserem Ziel einer lebendigen und attraktiven Mittendrinnenstadt einen entscheidenden Schritt näher und gestalten die Stadtentwicklung der Zukunft aktiv mit“, betonte Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck.
 
„Durch die Modernisierung ist der Bismarckplatz – als einer der größten Verkehrsknotenpunkte und zentraler Umsteigeplatz in Heidelberg – zu einem einladenden Raum geworden, der den Gästen des ÖPNV eine angenehme Wartezeit bietet. Neue Baumpflanzungen wirken Hitzeinseln entgegen, steigern die Nutzerfreundlichkeit und bieten mehr Komfort im Herzen der Stadt“, ergänzte Umweltbürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain.
 
Die Modernisierung des Bismarckplatzes kostete 910.000 Euro, das Projekt konnte damit etwa 40.000 Euro unter dem geplanten Budget abgeschlossen werden. Die Maßnahmen wurden im Rahmen des Förderprogramms „Mittendrinnenstadt“, das auch Fördermittel aus dem Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ enthält, mit 505.000 Euro mitfinanziert. Heidelberg Materials hat die Modernisierung des Bismarckplatzes im Rahmen seiner Initiative „neue Innovationstreffpunkte für Heidelberg“ anlässlich des 150. Unternehmensjubiläums mit einer Spende von acht Bäumen und Bänken aus Recycling-Beton über eine Länge von 22 Metern unterstützt.

Weitere OASIS-Projekte

Neu gepflanzter Baum auf dem Parkplatz der Julius Springer Schule.

Die Umsetzung der ersten OASIS-Maßnahmen startete Ende 2023 rund um den Gadamerplatz in der Bahnstadt. Dort wurden 260 Quadratmeter entsiegelt. Auf dem Platz wurden drei hitzeresistente Zerreichen ergänzt und neue Pflanzbeete entlang der Grundschule angelegt. Im Bereich des Holzdecks sorgt ein neues Sonnensegel für zusätzlichen Schatten. Auf dem Gadamerplatz und an den angrenzenden Straßen wachsen nun insgesamt 41 Bäume. Das Kostenvolumen für die Umgestaltung des Platzes betrug 140.000 Euro.
 
An der Julius-Springer-Schule in der Südstadt werden momentan 300 Quadratmeter Asphaltfläche entsiegelt. Diese befinden sich auf dem Schulparkplatz und im Schulhof. 29 neue Bäume und drei Großsträucher wachsen nun auf dem Parkplatz und den Grünflächen rund um die Schule. Neue Blühwiesen bieten unterschiedlichen Insektenarten einen Lebensraum. Der Schulhof wird durch zwei Sandbeete mit hitzeverträglichen Stauden aufgewertet. Die Maßnahme kostete insgesamt 225.000 Euro, wobei der Bund diese mit rund 172.000 Euro in Form des KfW-Programms „Natürlicher Klimaschutz in Kommunen“ förderte.

Weitere Projekte sind bereits in Planung: Eine Umsetzung ist davon abhängig, ob entsprechende finanzielle Mittel über den Haushalt bereitgestellt werden. In Abstimmung mit Kirchheimer Akteuren hat das OASIS-Team eine Planung zur Aufwertung und Begrünung des Kerweplatzes erstellt. Dabei wurde berücksichtigt, dass der Platz als Marktfläche, für den Bücherbus und die Kerwe genutzt wird. Für mehr Beschattung und Kühlung sollen neun zusätzliche Bäume sorgen. Teile des Platzes, insgesamt 210 Quadratmeter, sollen entsiegelt und begrünt werden. Zusätzliche Sitzbänke, Pflanzbeete und Fassadenbegrünung sollen den Platz verschönern und zur Artenvielfalt beitragen.

Auch in Bergheim soll mit OASIS mehr Grün geschaffen und Flächen entsiegelt werden. Nach und nach sollen neue Bäume in den Querstraßen der Bergheimer Straße gepflanzt werden. Die Auswahl geeigneter neuer Baumstandorte ist aufgrund des begrenzten Platzes und des dichten Netzes unterirdisch verlegter Leitungen, Ein- und Ausfahrten sowie Straßenbeleuchtung eine Herausforderung. Die ersten Baumpflanzungen sind in der Luisenstraße geplant. Dabei sollen asphaltierte Flächen in einem Umfang von 35 Quadratmetern entsiegelt werden.

Über OASIS

Straßen begrünen, Plätze entsiegeln, Mikroklima und Aufenthaltsqualität verbessern: Das sind die Ziele des OASIS-Programms. Es geht um Baumpflanzungen, die Anlage von Grünflächen oder Blühwiesen, Wasser im öffentlichen Raum, Verschattung, nachhaltige Regenwasser-Bewirtschaftung und Stadtmobiliar. OASIS steht für die englischen Begriffe Openess (Offenheit), Adaption (Anpassung), Sensitisation (Sensibilisierung), Innovation (Erneuerung) und Social Ties (Soziale Bindungen). Im Projektteam OASIS arbeiten seit Juli 2023 Beschäftigte des Stadtplanungs- und des Landschafts- und Forstamtes zusammen. Sie planen Projekte, die das Klima verbessern und den öffentlichen Raum aufwerten (www.heidelberg.de/OASIS).

„Mittendrinnenstadt“ fördert Vielfalt in Heidelbergs Innenstadt

Die Stadt Heidelberg entwickelt ihre Innenstadt weiter: Unter dem Titel „Mittendrinnenstadt“ wird das Stadtzentrum von der Altstadt über Bergheim bis zum Hauptbahnhof bis 2025 mit einem Förderprogramm von 5,5 Millionen Euro gestärkt, darunter Bundesförderung aus dem Programm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ des Ministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (www.vielmehr.heidelberg.de > Mittendrinnenstadt).

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