Heidelberger Spürhunde im Einsatz gegen die Afrikanische Schweinepest

Lucie und Ava sind speziell für die Suche nach Kadavern ausgebildet

Um die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) einzudämmen, setzen Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz auf ganz besondere Unterstützung: Kadaver-Spürhunde. Diese speziell ausgebildeten Tiere helfen dabei, tote Wildschweine aufzuspüren, die möglicherweise mit dem gefährlichen Virus infiziert sind. In den vergangenen Wochen und Monaten waren in verschiedenen Waldgebieten der drei Bundesländer auch Mitarbeiterinnen des Heidelberger Landschafts- und Forstamt im Einsatz, um die Ausbreitung der Seuche zu überwachen. Luisa Krauß und Charlotte Schulz durchkämmten mit ihren Hunden Lucie und Ava systematisch das Gelände auf der Suche nach verendeten Tieren.

„Mit unserer Teilnahme an Suchaktionen hier und in unseren Nachbarregionen helfen wir dabei, die Ausbreitung des Virus zu überwachen und unsere heimischen Wild- und Hausschweinpopulationen zu schützen“, erklärt Wildtierbeauftragte Krauß. Durch die genaue Lokalisierung der Kadaver können die Behörden die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest besser einschätzen und entsprechende Maßnahmen ergreifen. Die hochansteckende Krankheit bedroht Wild- und Hausschweine gleichermaßen.

Zwei Frauen stehen in Outdoorkleidung im Wald mit ihren Hunden.
Försterin Charlotte Schulz (l.) und Wildtierbeauftragte Luisa Krauß mit ihren Kadaverspürhunden Ava und Lucie. (Foto: Stadt Heidelberg)

Wie arbeiten die Kadaver-Spürhunde?

„Die Hunde sind darauf trainiert, auch kleinste Spuren toter Wildschweine aufzuspüren. Ausgestattet mit GPS-Trackern durchsuchen wir das uns zugewiesene Gebiet in einer systematischen Schlangenlinie“, ergänzt Försterin Charlotte Schulz. Sobald ein Hund einen Kadaver findet, macht er seine Hundeführerin beispielsweise durch Bellen auf das tote Tier aufmerksam. Anschließend wird der Fundort genau dokumentiert und der Kadaver fachgerecht geborgen. Ob das verendete Wildschwein mit ASP infiziert war, ergibt eine anschließende Untersuchung des Kadavers durch ein Fachlabor.

Warum ist die Suche so wichtig?

Die Erreger der ASP können lange Zeit im Boden überleben. Regelmäßige Suchmaßnahmen sind daher unerlässlich, um die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen. Durch die gezielte Suche in ausgewählten Waldgebieten werden die Tiere möglichst wenig gestört. Der Einsatz der Kadaver-Spürhunde ist ein wichtiger Beitrag zum Schutz der heimischen Wildschweinpopulation. Durch frühzeitiges Eingreifen können die negativen Folgen der Afrikanischen Schweinepest für die Tiere und die Landwirtschaft verringert werden.

Wie ist die Situation in Heidelberg?

Auch im Heidelberger Stadtwald waren in den vergangenen Wochen Kadaver-Spürhunde im Einsatz. Tote Wildschweine wurden dabei glücklicherweise nicht gefunden. Seit im August in Hemsbach (Rhein-Neckar-Kreis) ein Wildschwein positiv auf ASP getestet wurde, liegt Heidelberg in der sogenannten Pufferzone (Sperrzone I). Konkrete Auswirkungen auf die Bürgerinnen und Bürger ergeben sich dadurch nicht. Bereits Ende Juli hatte die Stadtverwaltung die Sicherheitsmaßnahmen erhöht, um eine mögliche Ausbreitung der Tierseuche einzudämmen. So wurde unter anderem in den Waldrandbereichen entlang des Neckars ein kilometerlanger, elektrifizierter Zaun errichtet, der die Tiere am Wandern Richtung Süden hindern soll.

Hintergrund: Afrikanische Schweinepest (ASP)

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine Viruserkrankung, die nur Haus- und Wildschweine befällt und bei diesen fast immer tödlich endet. Aktuell existieren keine Impfstoffe gegen die ASP. Die Krankheit kann von Tier zu Tier oder indirekt über verseuchte Gegenstände (beispielsweise Kleidung, Schuhe, landwirtschaftliche Geräte) übertragen werden.

Die Tierseuche breitet sich seit einigen Jahren von Osteuropa kommend in Richtung Westen aus und tritt seit September 2020 auch in Ostdeutschland auf. ASP ist für den Menschen und andere Tierarten unbedenklich. Auch der Verzehr von infiziertem Fleisch ist ungefährlich.

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