Süddeutsche Erdgasleitung: OB Würzner sieht Planungen kritisch

„Kulturlandschaft schützen“ / Veranstaltung des Vorhabenträgers am 18. November

Die Terranets BW GmbH plant den Bau der 250 Kilometer langen „Süddeutschen Erdgasleitung“, die auch durch den Heidelberger Süden und Westen verlaufen soll. Das Unternehmen startet hierzu seine Öffentlichkeitsbeteiligung: Am Donnerstag, 18. November 2021, von 19 bis 21 Uhr, findet im Bürgerhaus Emmertsgrund ein „Infomarkt“ statt. Das Unternehmen wird den aktuellen Planungsstand vorstellen und für Fragen zur Verfügung stehen. Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, ihre Hinweise und Anregungen zur Trassenplanung einzubringen.

Die Stadt Heidelberg sieht die Planungen zur Süddeutschen Erdgasleitung kritisch. Oberbürgermeister Professor Dr. Eckart Würzner dazu: „Eine zukunftsorientierte Energieversorgung kann nur mit erneuerbaren Energien gelingen. Das hat auch die Weltklimakonferenz in Glasgow vor wenigen Tagen erst wieder gezeigt. Für einen fossilen Brennstoff wie Erdgas hingegen eine meterbreite Trasse durch hochsensible Landschaften zu ziehen, das kann aus unserer Sicht nicht die Zukunft sein. Wir sehen die Planungen des Vorhabenträgers deshalb sehr kritisch. Die Süddeutsche Erdgasleitung würde nach derzeitigem Stand die Stadtteile Emmertsgrund, Rohrbach, Kirchheim und Wieblingen durchlaufen. Rund um die Erdgasleitung müsste ein zehn Meter breiter Schutzkorridor freigehalten werden. Davon wären auch schützenswerte Natur und alte Rebbestände stark betroffen. Diese Kulturlandschaft im Süden Heidelbergs gilt es zu bewahren. Dafür wird sich die Stadt als Beteiligte im Planfeststellungsverfahren stark machen. Auch die Bürgerinnen und Bürger möchte ich ermuntern: Nutzen Sie die Beteiligungsformate des Vorhabenträgers und bringen Sie Ihre Hinweise ein, bei der Veranstaltung am Donnerstag oder auf der Projekthomepage.“

Basis für die Süddeutsche Erdgasleitung bildet eine 2006 planfestgestellte Trasse, welche die Gemarkungen der Stadtteile Emmertsgrund, Rohrbach, Kirchheim und Wieblingen tangierte. Die Planungen des Unternehmens haben zum Ziel, den Bau bis 2026 abzuschließen. Die Stadt Heidelberg ist Beteiligte im Planfeststellungsverfahren. Der Gemeinderat hat sich im Juli 2021 einstimmig gegen die derzeit vorgesehene Trassenführung ausgesprochen.

Für den Besuch der Beteiligungsveranstaltung am 18. November ist ein 3G-Nachweis (geimpft, getestet, genesen) erforderlich. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, um vorherige Anmeldung wird gebeten. Bei der Veranstaltung ist ein Mund-Nasen-Schutz zu tragen.

Informationen zur Planung und eine Online-Beteiligung stellt die Terranets BW GmbH auch auf der Projektwebsite zur Verfügung.

#hd4climate: Heidelberg ist Vorreiter beim Klimaschutz

Heidelberg will seine Vorreiterrolle im Umwelt- und Klimaschutz weiter ausbauen. Das Ziel: Bis spätestens 2050 will Heidelberg klimaneutral sein. Auf seinem Weg dorthin hat Heidelberg im November 2019 einen großen Klimaschutz-Aktionsplan mit den ersten 30 konkreten Vorschlägen aufgelegt. Dieser Aktionsplan legt Ziele und Prioritäten innerhalb des „Masterplan 100% Klimaschutz“ fest. Die Vorschläge betreffen alle Lebensbereiche, von Bauen und Wohnen, Ernährung und Konsum über die naturnahe Stadtgestaltung bis hin zur Mobilität (#hd4climate).

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