Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:
Aktuelles aus dem Gemeinderat
Heidelberger Gemeinderat zu Besuch im Deutschen Krebsforschungszentrum
Am Donnerstag, den 21. Juli 2011, besuchten 25 Mitglieder des Heidelberger Gemeinderates das Deutsche Krebsforschungszentrum. Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner freute sich über die Gelegenheit, die Arbeit des renommierten nationalen Forschungszentrums mit internationaler Bedeutung näher kennenlernen zu dürfen. „Das DKFZ trägt erheblich zur Attraktivität des Wissenschaftsstandortes Heidelberg bei“, sagte Würzner. „ Wir wissen dies zu schätzen und pflegen gerne den Kontakt, um das DKFZ weiterhin im Rahmen unserer Möglichkeiten in seiner einzigartigen Entwicklung zu unterstützen.“
Professor Otmar Wiestler, Vorstandsvorsitzender des DKFZ, gab einen Überblick über die vielfältigen Forschungsansätze des Zentrums, der gefürchteten Volkskrankheit Krebs zu begegnen. Dabei reichen die Programme von der Genomforschung über die Epidemiologie und Immunologie bis hin zu neuen Ansätzen für Diagnostik und Prävention von Tumorerkrankungen. „Dabei bietet uns der Standort Heidelberg einzigartige Bedingungen“, betonte Wiestler. „Die langjährige und enge Zusammenarbeit zwischen Universität, Universitätsklinik und außeruniversitären Einrichtungen sowie die gute Vernetzung mit Industriepartnern aus der Region, nicht zuletzt im Rahmen des Biotechnologie-Cluster Rhein-Neckar (BioRN), erzeugen ein einzigartiges Umfeld und bieten hervorragende Bedingungen für die Forschung.“
Professor Josef Puchta, Administrativer Vorstand des DKFZ, berichtete über die umfangreichen Bauvorhaben des Zentrums, etwa die komplette Sanierung des DKFZ-Hochhauses oder den gemeinsam mit dem Universitätsklinikum und der Deutschen Krebshilfe erstellten Neubau für das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen. „Beide Gebäude bieten nicht nur hervorragende Bedingungen für die Krebsforschung und Krebsmedizin, sondern holen sogar Architekturpreise nach Heidelberg“, betonte Puchta.
Im Anschluss gewährte Dr. Regine Hagmann, die Leiterin des Krebsinformationsdienstes (KID) am Deutschen Krebsforschungszentrum, den Besuchern einen Einblick in die Arbeit des Dienstes, der in diesem Jahr sein 25jähriges Jubiläum feiert. Als unabhängiger und kostenloser Service bietet KID Krebspatienten, deren Angehörigen und allen Interessierten im persönlichen Gespräch fachlich abgesicherte und aktuelle Informationen und ist damit bis heute einzigartig. Derzeit wird KID zum nationalen Referenzzentrum für Krebsinformation ausgebaut, das auch Informationen für Fachkreise anbieten soll, wie Hagmann berichtete.
Zum Abschluss des Besuchs informierte Professor Andreas Trumpp, Leiter der Abteilung Stammzellen und Krebs am Deutschen Krebsforschungszentrum über seine Forschung. Der Heidelberger Wissenschaftler ist gleichzeitig Geschäftsführer von HI-STEM, dem Heidelberger Institut für Stammzelltechnologie und Experimentelle Medizin, einer Public-Private Partnership des DKFZ mit der Dietmar Hopp Stiftung. Er erforscht mit seinem Team die so genannten Krebsstammzellen, von denen vermutlich viele Tumoren ausgehen. Da diese zumindest zeitweise in einer Art Winterschlaf verbringen, sprechen sie auf Chemo- oder Strahlentherapien schlecht an, die sich gegen Zellen richten, die sich schnell und häufig teilen. Damit sind die Krebsstammzellen vermutlich auch für die gefürchteten Rückfälle nach einer scheinbar erfolgreichen Therapie verantwortlich. „Wir suchen daher nach Möglichkeiten, die Krebsstammzellen aufzuwecken und sie so empfindlich gegenüber Chemotherapien zu machen“, erläuterte Trumpp.
In einer anschließenden Gesprächsrunde tauschten sich die Mitglieder des Gemeinderates und die Vertreter des DKFZ aus.