Stadt Heidelberg wird für umfangreiches Klimaschutzpaket ausgezeichnet

Als Modellkommune beim Projekt „Mutig voran beim Klimaschutz im Verkehr“ ausgewählt

Die Stadt Heidelberg ist zur Modellkommune beim Projekt „Mutig voran beim Klimaschutz im Verkehr“ ernannt worden. Damit ist die Stadt Heidelberg eine von 15 Modellkommunen in Baden-Württemberg. Ausgewählt hat diese die Jury des Kompetenznetzes Klima Mobil. Das Kompetenznetz Klima Mobil berät, unterstützt und vernetzt Kommunen in Baden-Württemberg, die hochwirksame Maßnahmen zum Klimaschutz im Verkehr umsetzen wollen. Ausgezeichnet wurde Heidelberg für ein umfangreiches Klimaschutzpaket, das aus vier Bündeln besteht: Parken, Pendelverkehr, Betriebliches Mobilitätsmanagement sowie die veränderte Aufteilung und Umgestaltung des öffentlichen Raums. Diese sind allesamt im 30 Punkte umfassenden Klimaschutzaktionsplan der Stadt Heidelberg verankert. Für jedes Bündel gibt es verschiedene Maßnahmen, mit deren Umsetzung teilweise bereits begonnen wurde.

  1. Parken
    Beim Parken steht das Gehwegparken im Fokus. Hier unterstützt Klima Mobil die Maßnahme, legales Gehwegparken zu begrenzen und illegales Gehwegparken stärker zu sanktionieren, damit Menschen sicherer auf Gehwegen unterwegs sein können. Ebenfalls gewürdigt wurden das Parkraummanagement sowie die schrittweise Anhebung der Parkgebühren.
  2. Pendelverkehr
    Die Jury befürwortet die Planung, den Anteil des motorisierten Verkehrs am Pendlerverkehr zu reduzieren und dafür Sonderbuslinien aus dem Umland einzurichten. So sollen Städte und Gemeinden besser miteinander vernetzt werden. Zugleich wird damit das Angebot des ÖPNV erweitert und attraktiver gestaltet. Eingereicht wurde in diesem Bündel auch der Ausbau vier weiterer Radschnellwege in die Region.
  3. Betriebliches Mobilitätsmanagement
    Das ehrgeizige Vorhaben, Job-Tickets in 50 Prozent der Heidelberger Unternehmen bis 2025 einzuführen, brachte der Stadt Heidelberg weitere Pluspunkte bei der Jury ein, ebenso die Bewerbung als Modellstadt für die Einführung des 365-Euro-Tickets. Geplant ist auch, ein Betriebliches Mobilitätsmanagements mit Start „Im Neuenheimer Feld“ einzuführen.
  4. Veränderte Aufteilung und Umgestaltung des öffentlichen Raums
    Der Jury unterstützt das Vorgehen, weitere Flächen für den Radverkehr auf Fahrbahnen zu schaffen – etwa mittels Radfahrstreifen, Schutzstreifen und Fahrradschleusen. Mit der Umgestaltung des Adenauerplatzes ist der Anfang gemacht.

Wie sieht die Förderung aus?

Mit der Auszeichnung sind keine direkten Fördergelder verbunden. Es geht vielmehr um den Aufbau von Netzwerken, wodurch auch der Zugang zu neuen Fördergeldern einfacher werden dürfte. Externe Expertinnen und Experten beraten und unterstützen die Stadt Heidelberg künftig bei der Planung und Kommunikation der Maßnahmen. Ab September 2020 geht es an die Ausarbeitung der Modellvorhaben. Im September 2021 soll die Umsetzung der Maßnahmen mit Unterstützung durch das Kompetenznetz beginnen. Ziel dieser Unterstützung ist es, die eingereichten Modellprojekte von einer Vorhabenskizze zu einer umsetzungsfähigen Planung weiterzuentwickeln und eine Kommunikationsstrategie zu erstellen. Diese soll die Unterstützung des Projekts durch Kommunalpolitik und die Bevölkerung sicherstellen. Zudem berät das Kompetenznetz Klima Mobil bei der Akquise von Fördermitteln zur Umsetzung des vorgeschlagenen Modellprojekts. Die Modellkommunen sollen Pilotvorhaben mit Strahlkraft umsetzen und als Best-Practice-Beispiele dienen. So sollen Nachahmer gewonnen werden und die Verkehrswende hin zu einer nachhaltigen Mobilität in Richtung eines wirksamen Klimaschutzes erfolgen.

Zum Projekt „Mutig voran beim Klimaschutz im Verkehr“

Prämiert wurden 15 Modellkommunen, die in den nächsten Jahren gezielt und strukturiert hochwirksame Maßnahmen im Verkehrssektor umsetzen möchten. Gefragt sind insbesondere richtungsweisende Verkehrsprojekte, die darauf abzielen, die Zusammensetzung des Verkehrs und das Mobilitätsverhalten der Bürgerinnen und Bürger aktiv zu verändern, statt lediglich Angebote und Anreize zu schaffen. Die Verkehrsprojekte können aus einer oder aus mehreren Maßnahmen bestehen. Handlungsfelder in Richtung einer klimaverträglichen Mobilität sind beispielsweise Parkraumbewirtschaftung und Umwidmung von Straßenraum, Verkehrsberuhigung und Straßenraumgestaltung oder Bevorrechtigung umweltfreundlicher Verkehre.

Über Klima Mobil

Das Kompetenznetz wurde von der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) in Kooperation mit der Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) ins Leben gerufen und wird vom Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg unterstützt. Das Kompetenznetz ist mit vier Projektberaterinnen und Projektberatern vor Ort kommunaler Ansprechpartner in den Regierungsbezirken. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) im Zuge der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) seit September 2019 über eine Gesamtlaufzeit von drei Jahren gefördert, das Land Baden-Württemberg steuert den Eigenanteil bei.

(Erstellt am 06. August 2020)
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