Konferenzzentrum: Bürgerinnen und Bürger können noch bis Sonntag mitdiskutieren

Vor- und Nachteile der fünf potenziellen Standorte stehen zur Debatte

Welcher ist der beste Standort für ein neues Konferenzzentrum? Noch bis Sonntag, 22. November, können Bürgerinnen und Bürger bei einer Online-Diskussion unter www.heidelberg-konferenzzentrum.de ihre Meinungen zu den fünf potenziellen Standorten für ein neues Konferenzzentrum abgeben. Auch das Zusammenspiel zwischen dem geplanten Tagungshaus und der bestehenden Stadthalle ist Bestandteil der Diskussion. Auf der Internetseite finden die Heidelbergerinnen und Heidelberger umfangreiche Informationen zu den potenziellen Standorten – darunter auch die Machbarkeitsstudie, die bei der Auftaktveranstaltung zur dritten Phase der Bürgerbeteiligung am Montag, 9. November, in der Stadthalle vorgestellt wurde.

Diskussion über Verkehr und Entwicklungschancen bei Auftaktveranstaltung​

Rund 50 Bürgerinnen und Bürger informierten sich bei der Auftaktveranstaltung zur dritten Phase der Bürgerbeteiligung und diskutierten unter anderem über die Verkehrssituationen und Entwicklungsmöglichkeiten an den einzelnen Standorten sowie das zukünftige Zusammenspiel eines neuen Konferenzzentrums mit der bestehenden Stadthalle. Der Standort Altklinikum Nordost, der einzige in unmittelbarer Nähe zur Heidelberger Altstadt, polarisierte mit seinem besonderen Charakter: Einige Bürgerinnen und Bürger äußerten Befürchtungen, dass die Verkehrsbelastung im Stadtteil Bergheim durch ein neues Konferenzzentrum zunehme und zu Problemen im täglichen Verkehr und bei der Parkplatzsuche führe. Andere wiederum stellten den Charme des Standorts mit seiner Lage am Neckar und der Einbindung bestehender Gebäude heraus.
Pluspunkte für die Bahnstadt-Baufelder T1 und Z2 östlich und nördlich des Zollhofgartens sahen Bürgerinnen und Bürger bei der Verkehrsanbindung und der Möglichkeit zur grundlegenden Neugestaltung des Areals. Auch die Befürwortung eines Konferenzzentrums in dem neuesten Heidelberger Stadtteil durch den Stadtteilverein Bahnstadt wurde positiv angemerkt.

„Stadthalle wird noch mehr blühen als zuvor“​

Durch ein neues Konferenzzentrum an einem der drei Standorte in der Kurfürsten-Anlage – Heidelberger Druck/Print Media Academy, Stadtwerke West und Hauptbahnhof Lessingstraße/Kurfürsten-Anlage (Alte Hauptpost) – erwarteten Diskussionsteilnehmer eine Aufwertung der Kurfürsten-Anlage. Die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr – vor allem über den nahegelegenen Hauptbahnhof – wurde ebenso positiv bewertet. Zugleich wurde aber auch Kritik geäußert: Für den Standort Alte Hauptpost im Hinblick auf die Überbauung der Grünfläche sowie eine befürchtete Überlastung der Lessingstraße als wichtige Nord-Süd-Achse, für die Fläche Stadtwerke West aufgrund des wenig repräsentativen Umfeldes und für das Areal Heidelberger Druck/Print Media Academy bezüglich der Nähe zur Wohnbebauung.

Dass alle fünf untersuchten Standorte realisierbar sind, zeigten Ronald Odehnal von der Bau- und Servicegesellschaft (BSG), eine Tochter der städtischen Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz (GGH), Verkehrsexperte Michael Welsch sowie Peter Berner und Tom Huber vom Kölner Architekturbüro ASTOC bei der Vorstellung der Machbarkeitsstudie auf. Untersucht wurden darin unter anderem Kriterien wie die machbare Größe eines neuen Konferenzzentrums, die voraussichtliche Kapazität für ein Hotel, die Verkehrs- und Parkplatzsituation in der Nähe sowie die Impulse für die Entwicklung der jeweiligen Stadtteile.
Informationen zu den möglichen Kosten für ein neues Konferenzzentrum an den jeweiligen Standortvorschlägen konnten dagegen noch nicht gegeben werden. „Das muss erst richtig aufgearbeitet werden, um es den Bürgerinnen und Bürgern und uns richtig darstellbar zu machen. Und das benötigt noch Zeit“, sagte Mathias Schiemer. Der Geschäftsführer von Heidelberg Marketing betonte die Wichtigkeit einer sorgfältigen Standortsuche, die Notwendigkeit eines neuen Konferenzzentrums für die Stadt und die Bedeutung des zukünftigen Zusammenspiels mit der Stadthalle. Für größere Kongresse reichten die Kapazitäten in der Stadthalle nicht mehr aus und werden den heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht, sagte Mathias Schiemer: „Wir brauchen daher ein neues Konferenzzentrum. An dessen Seite wird die Stadthalle noch mehr blühen als zuvor.“

Zu dem künftigen Zusammenspiel zwischen der Stadthalle und dem neuen Konferenzzentrum sowie zu den fünf potenziellen Standorten können sich die Bürgerinnen und Bürger noch bis Sonntag,
22. November, unter www.heidelberg-konferenzzentrum.de äußern. „Die Bürgerbeteiligung zum neuen Konferenzzentrum ist uns auch weiterhin ein besonderes Anliegen“, sagte Bürgermeister Hans-Jürgen Heiß, der ebenso wie der Vorsitzende des „Koordinationsbeirats Neues Konferenzzentrum“, Dr. Jobst Wellensiek, die Wichtigkeit der Bürgerbeteiligung hervorhob. Die Kommentare, Meinungen und Anregungen werden dokumentiert und bei einer öffentlichen Bilanzveranstaltung im ersten Quartal 2016 erneut mit den Bürgerinnen und Bürgern diskutiert. Sie dienen dem Gemeinderat anschließend gemeinsam mit der Machbarkeitsstudie als Grundlage für die Entscheidung, wo ein neues Konferenzzentrum geplant werden kann. Für das Frühjahr 2016 ist ein Beschluss im Gemeinderat vorgesehen, welcher Standort oder welche Standorte weiterverfolgt werden sollen.

Weitere Möglichkeiten zur Beteiligung​

Für die Bürgerinnen und Bürger gibt es neben der bis 22. November laufenden Online-Diskussion noch weitere Möglichkeiten, sich über die möglichen Standorte zum neuen Konferenzzentrum zu informieren und über diese zu diskutieren:

  • Vor-Ort-Gespräche auf dem Bismarckplatz am Freitag, 20. November 2015, von 15 bis 18 Uhr und am Samstag, 21. November 2015, von 12 bis 15 Uhr
  • Abschlussveranstaltung Bürgerbeteiligung Phase III im ersten Quartal 2016 (Ort und Zeit werden noch bekannt gegeben)

Hintergrund

In der ersten Phase der Bürgerbeteiligung zum neuen Konferenzzentrum im Jahr 2013 war ermittelt worden, dass Heidelberg ein neues Konferenzzentrum benötigt. Nach der Bedarfserhebung folgte von Herbst 2014 bis Frühjahr 2015 die Phase der Standortsuche unter intensiver Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Knapp 70 verschiedene Standorte waren vorgeschlagen und diskutiert worden. Der Gemeinderatsbeschluss im Frühjahr brachte eine engere Standortauswahl hervor, die in der aktuellen Phase weiter eingegrenzt werden soll. Das Konzept für die Bürgerbeteiligung der dritten Phase hat der „Koordinationsbeirat Neues Konferenzzentrum“ verabschiedet.

(Erstellt am 16. November 2015)
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