Norbert Theobald
Früherer Vorsitzender des Gesamtelternbeirats beteiligte sich
„Mitglied des Gesamtelternbeirats Heidelberg bin ich seit 2006. Ich bin von Beruf Filmemacher für PR- und Industriefilme sowie Medienberater und Mitarbeiter des Bundestagsabgeordneten Lothar Binding. Ich arbeite am Aktionsplan mit, weil hier eine der Grundfragen unseres Engagements im Gesamtelternbeirat berührt ist: Wie kann Bildungsgerechtigkeit hergestellt werden? Wer hat Zugang zu Bildung? Die Schere geht immer noch weit auseinander. Daran müssen wir arbeiten.
Gut finde ich, dass hier mal nicht technokratisch diskutiert wird; wir sind bei dem Austausch nicht an Bildungspläne oder an die Bildungsstruktur gebunden. Ich bringe die Anregungen unserer Interessenvertretung ein; also was wir vielleicht schon mit Details verändern können und wie sich die Zugangsvoraussetzungen verbessern lassen. Heidelberg ist auf einem guten Weg, aber noch nicht am Ziel. Was Sekundarschulen anbelangt, sind wir gut ausgestattet. Wir wünschen uns aber mehr Gerechtigkeit: Gemeinschaftsschulen, in denen Integration und Inklusion gelebt werden können, also eine Schule für alle! Und nach der Ganztagskita brauchen Eltern jetzt mehr, Ganztagsgrundschulen mit guten pädagogischen Konzepten. Bisher gibt es nur zwei Schulen in Heidelberg, auf dem Emmertsgrund und im Hasenleiser. Es waren sogenannte „Brennpunktschulen“. Dieser Begriff ist mehr als überholt, denn Eltern und ihre Kinder werden dadurch stigmatisiert.
In unserer Gesellschaft müssen außerdem die Grundlagen dafür geschaffen werden, dass Männer und Frauen gleichberechtigt am Berufsleben teilnehmen können, aber eben nicht müssen. Wer ganztags arbeiten gehen möchte, soll dies tun können, ohne das Gefühl zu haben, die Familie zu vernachlässigen. Auf der anderen Seite soll es ebenso allen freistehen, daheim zu bleiben. Was wir gerne hätten, ist die Wahlfreiheit. Insofern finden wir uns im Aktionsplan-Motto "Vielfalt und Chancengleichheit" wieder.“
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