Lena Wagner
Die Engagierte beim Autonomen Queerreferat beteiligt sich
„Ich bin Studierende der Universität Heidelberg und engagiere mich ehrenamtlich beim ,Autonomen Queerreferat‘, das an den Studierendenrat angegliedert ist. Wir setzen uns gegen sexualitätsbezogene Diskriminierung ein, von der Menschen betroffen sind, die nicht den gängigen Vorstellungen von sexueller Orientierung oder Geschlechtsidentität entsprechen. Damit sind zum Beispiel diejenigen gemeint, die sich nicht als heterosexuell verstehen, wie Homo- oder Bisexuelle, oder jene, die sich nicht mit den Geschlechtskategorien Mann oder Frau identifizieren können oder wollen, etwa Inter- oder Transsexuelle. Wir wollen das Thema der unterschiedlichen sexuellen Identitäten in der Öffentlichkeit präsent machen und verstehen uns als Anlaufstelle.
Die Arbeit am Aktionsplan finde ich spannend und wichtig – ich freue mich, dass ich dort einige Anliegen der Queer-Bewegung vertreten kann. Der Aktionsplan eröffnet die Chance, unterschiedliche Sichtweisen einzubringen und allen gesellschaftlichen Gruppen eine Stimme zu geben. Ich arbeite in der Fokusgruppe zum Thema Alltagsdiskriminierung gemeinsam mit etwa 30 weiteren Menschen aus unterschiedlichen Vereinen und Gruppen; in den Gesprächen habe ich das Gefühl, gehört zu werden. Schon jetzt ist der Austausch gewinnbringend, weil sich das Autonome Queerreferat im Aufbau befindet und ich bei den Treffen der Fokusgruppen auch Kontakte zu anderen Gruppen knüpfen kann. Dadurch ergeben sich Möglichkeiten zur gemeinsamen Arbeit.
Konkret habe ich drei Anliegen und Vorschläge. Erstens: Das Autonome Queerreferat will sein Beratungsangebot verfestigen und sucht dafür Räume. Denkbar ist für uns eine Kooperation mit anderen Vereinen der Stadt. Zweitens: Wir regen an, dass in Publikationen, beispielsweise in Broschüren oder Faltblättern der Stadt, nicht nur heterosexuelle, sondern auch homosexuelle Paare abgebildet werden. Drittens: Eine weitere Anregung von uns ist die Anpassung von Formularen der Stadt Heidelberg, auf denen das Geschlecht angegeben werden muss. Viele Menschen wollen sich nicht als Mann oder Frau einordnen. Hier sollte es auf den Formblättern weitere Optionen geben.
Ich erwarte mir von dem Aktionsplan, dass er Impulse liefert, die eingefahrene Denkmuster in der Gesellschaft ändern können. In jedem Fall werden sich Synergien ergeben.“
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