Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse: Infoveranstaltung im Interkulturellen Zentrum (IZiG)

Infoveranstaltung zum Thema Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse im Interkulturellen Zentrum in Gründung (IZiG) (Foto: Heidelberg)

Zuwanderinnen und Zuwanderer haben seit April 2012 das Recht, ihre ausländischen Abschlüsse und Berufsqualifikationen auf Gleichwertigkeit überprüfen zu lassen, dies regelt das Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz des Bundes (BQFG). Der Anspruch gilt für Zugewanderte unabhängig von Ihrer Herkunft oder ihres Aufenthaltstitels.

Hierzu fand am 9. April 2014 im Interkulturellen Zentrum in Gründung (IZiG) eine mehrsprachige Informationsveranstaltung statt, die sich speziell an Flüchtlinge richtete. Für sie ist es oft besonders schwer, die im Heimatland erworbenen Schul- und Berufsabschlüsse in Deutschland anerkennen zu lassen. Nachweise über akademische Abschlüsse oder Schul- und Berufsabschlüsse sind manchmal durch Flucht oder Krieg im Heimatland verloren gegangen und können auch nicht mehr beschafft werden.

Die Veranstaltung besuchten etwa 35 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Sie wurden von Maryam Shariat und Aicha Berth, Anerkennungsberaterinnen im IQ-Netzwerk Baden-Württemberg in persisch, englisch und arabisch über Fragen zur Anerkennung von Berufsabschlüssen, Weiterbildungsmöglichkeiten und Arbeitsperspektiven informiert. Außerdem konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Bildungsdokumente vorlegen und sich kurz persönlich von Frau Shariat und Frau Berth über das Anerkennungsverfahren beraten lassen. Dazu gab es Informationsmaterial in ihrer jeweiligen Landesprache. Vielen war vorher überhaupt nicht klar, dass sie ein Recht auf Überprüfung ihrer Berufsqualifikationen haben, erklärte Frau Shariat am Rande der Veranstaltung. Hilfreich waren ihrer Ansicht nach auch Informationen darüber, welche Berufe mit Blick auf den Fachkräftemangel in Deutschland besonders gefragt sind.

Die Veranstaltung fand auf Initiative der Stadt Heidelberg und dem IQ-Netzwerk Baden-Württemberg statt, die im Rahmen des Heidelberger Netzwerks "Integration durch Anerkennung und Qualifizierung und kooperieren. Das bundesweite Netzwerk „Integration durch Qualifizierung –IQ“ wurde 2005 zur Förderung der Arbeitsmarktintegration von erwachsenen Migranten/innen vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und von der Bundesagentur für Arbeit ins Leben gerufen. Ein Schwerpunkt des Förderprogramms sind die regionalen Landesnetzwerke, die in den Bundesländern die Programminhalte flächendeckend umsetzen.  Das IQ Netzwerk Baden-Württemberg hat in diesem Rahmen in Kooperation mit dem Land Baden-Württemberg und der Liga der freien Wohlfahrtspflege vier Erstberatungsstellen und Kompetenzzentren für die Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen aufgebaut, die eine Erstinformation, Beratung und Begleitung beim Anerkennungsprozess sowie Schulungen für Mitarbeiter/innen aus Arbeitsmarktverwaltungen und Institutionen anbieten. Im Südwesten ist hierfür das IQ-Netzwerk Baden-Württemberg zu-ständig. Koordinierungsstelle ist das Interkulturelle Bildungszentrum Mannheim gGmbH (ikubiz).