Drei Projekte aus Heidelberg beim Staatspreis Baukultur des Landes ausgezeichnet

Stadt erhält Anerkennungspreis für Anderen Park / Staatspreis für Collegium Academicum

Das Land Baden-Württemberg hat am Dienstag, 25. Juni 2024, drei Heidelberger Projekte beim Staatspreis Baukultur ausgezeichnet. Mit dem Anderen Park in der Südstadt hat auch ein Projekt der Stadt Heidelberg einen Anerkennungspreis erhalten (Sparte: Öffentliche Räume, Grün- und Freiräume). Der Park ist auf einem Teil des ehemaligen US-Militärareals zu beiden Seiten der Römerstraße entstanden und wurde im Mai 2022 eröffnet. Das Collegium Academicum, ein selbstverwaltetes Wohnprojekt für junge Menschen auf dem Hospital-Gelände, wurde mit einem Staatspreis geehrt (Sparte: Prozesse). Der Thannsche Hof wurde ebenfalls mit einem Anerkennungspreis ausgezeichnet (Sparte: Wohnungsbau).

Man sieht den Preisverleih
Einen Anerkennungspreis für den Anderen Park beim Staatspreis Baukultur nahm Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck (1. v. r.) entgegen. (Foto: Martin Stollberg)

Der Staatspreis Baukultur Baden-Württemberg ist die höchste Auszeichnung des Landes für beispielhaftes Planen und Bauen. Von 27 nominierten Projekten aus ganz Baden-Württemberg erhielten neun den Staatspreis Baukultur. Die Stadt Heidelberg war dabei – neben Stuttgart – die einzige Stadt Baden-Württembergs, die drei Projekte unter allen Nominierten vorzuweisen hatte.

„Wir freuen uns sehr darüber, dass wir mit dem Anderen Park eine von zwei Auszeichnungen im Rahmen der Preisverleihung Baukultur erhalten haben und unser Projekt landesweit ins Rampenlicht rücken konnten. Der Andere Park sticht wirklich heraus: ein Ort, früher militärisch genutzt, heute mit Spiel und Lachen erfüllt, vereint Vergangenheit und Gegenwart und schafft einen neuen Ort für Begegnung und Miteinander. Ich gratuliere auch den beiden weiteren Projektteams aus unserer Stadt herzlich und bin sehr stolz, dass das Collegium Academicum den ehrenwerten Staatspreis nach Heidelberg geholt hat“, sagt Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck.

Die Jury hebt in ihrer Bewertung des Anderen Parks das Gesamtkonzept hervor, das aus der Neugestaltung zweier Parks, dreier Plätze und einem verbindenden Wegenetz besteht. Gleichzeitig bilde das Konzept mit Freiraumangeboten für alle Generationen die Klammer, die Vergangenheit und Zukunft miteinander verbindet. Artefakte aus der Geschichte des amerikanischen Militärs wie Überwachungskameras, Kontrollhäuser und Lampen dienten der Erinnerung und gleichzeitig der positiven Neuinterpretation der Vergangenheit.

Über den Anderen Park

Auf insgesamt sieben Hektar Fläche ist der Andere Park ein Ort der Begegnung mit vielen Facetten: große Spiel- und Veranstaltungsflächen, ruhige, grüne Oasen und quirlige Plätze. Zudem verknüpft und verbindet das frühere Projekt der Internationalen Bauausstellung (IBA) verschiedene Orte des Wissens im Areal – dazu zählen das Kultur- und Veranstaltungshaus Karlstorbahnhof, ein Kreativwirtschaftszentrum, das Mark Twain Center für Geschichte und Gegenwart der transatlantischen Beziehungen und das neue Bürgerzentrum in der ehemaligen Chapel.

Collegium Academicum und Thannscher Hof

Das Collegium Academicum ist ein selbstverwaltetes Wohnheim und kulturelles Zentrum auf dem Gelände des ehemaligen US-Hospitals in Rohrbach. Es setzt sich aus zwei Bestandsgebäuden und einem Neubau in moderner Holzbauweise zusammen. Die ersten Bewohnerinnen und Bewohner sind im Februar 2023 in den Neubau eingezogen. Die Jury lobt die Nachhaltigkeitsstrategien der Effizienz, Konsistenz und Suffizienz des vierstöckigen Holzneubaus und das außergewöhnlich hohe Maß an Eigeninitiative und Engagement der Bewohnerinnen und Bewohner. Der Thannsche Hof in Rohrbach ist eine ehemalige Gutsanlage mit Herrenhaus und Ökonomiebauten. Das denkmalgeschützte Gebäude wurde saniert und zum Wohnquartier umgebaut. Der Umbau der barocken Hofanlage von 1710 zu einem generationsübergreifenden Wohnensemble stellt eine herausragende Leistung in der Bewahrung kulturellen Erbes dar, so die Jury.

Höchste Auszeichnung des Landes für Planen und Bauen

Der Staatspreis Baukultur Baden-Württemberg ist die höchste Auszeichnung des Landes für beispielhaftes Planen und Bauen. Er wurde bisher zweimal verliehen, in den Jahren 2016 und 2020. Er ist ein zentrales Element der Landesinitiative Baukultur Baden-Württemberg, deren Ziel die Stärkung und Förderung der Planungs- und Baukultur im Land ist. Mit dem Staatspreis Baukultur 2024 werden Bauprojekte, städtebauliche Maßnahmen sowie Initiativen prämiert, die zwischen dem 1. Januar 2019 und 30. April 2023 in Baden-Württemberg realisiert wurden und beispielhaft für eine qualitativ hochwertige und nachhaltige baulich-räumliche Weiterentwicklung und Gestaltung der Städte und Gemeinden des Landes sind. Die Bekanntgabe der Gewinner und Preisverleihung findet am Dienstag, 25. Juni 2024, im Haus der Wirtschaft in Stuttgart statt.

Ergänzend: Weitere Informationen zu den einzelnen Projekten samt Projektvorstellung in Videos unter www.baukultur-bw.de

Foto zum Download