Flexibel, individuell, persönlich und schnell: Stadt und rnv stellen Zwischenbericht zu fips vor

Über 1.000 Nutzer mit mehr als 10.000 Fahrten / OB Würzner: „Voller Erfolg“

Seit mittlerweile drei Monaten ist fips, das On-Demand-Shuttle der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv), in den Heidelberger Stadtteilen Schlierbach, Ziegelhausen und Rohrbach unterwegs: fips bedeutet flexibles, individuelles Personen-Shuttle. Es ergänzt das bestehende ÖPNV-Angebot in herausfordernden Bereichen, zum Beispiel Hanglagen von Bergstadtteilen. Damit soll es die Verbindungen innerhalb der Stadtteile und am Stadtrand verbessern. Die umweltfreundlichen Elektrofahrzeuge können spontan über die fips-App oder telefonisch gebucht werden. Zwischen sogenannten virtuellen Haltepunkten können Fahrgäste dann den neuen Dienst nutzen, etwa für die Fahrt zum nächstgelegenen Bahnhof oder zum Einkaufen. Bei einem Vor-Ort-Termin im Stadtteil Schlierbach haben Oberbürgermeister Eckart Würzner, Klimabürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain und rnv-Geschäftsführer Martin in der Beek am Montag, 8. Juli 2024, ein positives Zwischenfazit gezogen und erste Ergebnisse vorgestellt.

Menschen, die vor einem Auto stehen
Für mehr als 10.000 Fahrten wurden die elektrischen fips-Kleinbusse in den ersten beiden Monaten in Schlierbach, Ziegelhausen und Rohrbach bereits gebucht. Bei der Vorstellung der Zwischenergebnisse auf dem Parkplatz des REWE-Marktes in Schlierbach (von rechts): Bürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain, Oberbürgermeister Eckart Würzner, fips-Nutzer Harald Biester, rnv-Geschäftsführer Martin in der Beek, fips-Fahrer Matthias Krauth und Marktleiterin Manuela Schrein. (Foto: Philipp Rothe)

OB: „fips spielt Vorteile in Stadtteilen mit Hanglage und schwieriger Topografie aus“

„Wir können schon jetzt sagen, dass unser fips ein voller Erfolg ist und sich enorm positiv entwickelt. Bereits nach über zwei Monaten gab es mehr als 10.000 Fahrgastfahrten und die knapp 1.000 Nutzerinnen und Nutzer haben mittlerweile schon mehr als 23.000 Kilometer mit dem Shuttle zurückgelegt“, sagte Oberbürgermeister Würzner: „Es zeigt sich, dass das Konzept, die Feinerschließung von Stadtteilen im ÖPNV mit Hilfe eines flexiblen On-Demand-Shuttles zu ergänzen, voll aufgeht. Gerade in Stadtteilen wie Ziegelhausen und Schlierbach mit ihrer Hanglage und schwierigen Topografie spielt fips seine Vorteile aus. Stadt und rnv verfolgen dabei gemeinsam das Ziel, den ÖPNV sinnvoll zu ergänzen und qualitativ zu verbessern.“
 
Nach Auswertung der Nutzungszahlen der ersten zwei Monate in Heidelberg wird außerdem klar, dass auch ein erfreulich hoher Anteil der Fahrten von mehr als einer Person genutzt wird. „Bei gut einem Drittel der Fahrten gab es mehrere Buchungen, jeder dritte Fahrtwunsch konnte dabei mit anderen Fahrten kombiniert werden, sodass insgesamt bei mehr als der Hälfte der Fahrten mehrere Fahrgäste im Fahrzeug sitzen“, erläutert Bürgermeister und ÖPNV-Dezernent Raoul Schmidt-Lamontain. „Die Kernidee von fips, Fahrten zu bündeln und mehrere Personen mit gleichem oder ähnlichen Ziel zu transportieren, funktioniert gut. Gerade das ist es ja, was fips so besonders macht.“ Diese sogenannte Pooling-Quote nehme zudem kontinuierlich zu. „Auch die durchschnittliche Wartezeit von knapp unter neun Minuten nach Bestellung kommt bei den Kundinnen und Kunden gut an, denn trotz der guten Auslastung müssen die Fahrgäste auch bei einer spontanen Buchung nicht sehr lange warten.“
 
„fips ergänzt das bestehende Angebot und überbrückt die bekannte ,letzte Meile‘ in der Mobilitätskette unserer ÖPNV-Fahrgäste. Die sehr guten Zahlen zeigen, dass fips von unseren Kundinnen und Kunden rege genutzt und akzeptiert wird“, freut sich Martin in der Beek, technischer Geschäftsführer der rnv. Dementsprechend falle auch das Feedback aus. „Über 97 Prozent der eingegangenen Kundenrückmeldungen sind positiv, was uns natürlich sehr freut und zeigt, dass wir hier einen echten Mehrwert geschaffen haben.“ So habe fips beispielsweise auch während des jüngsten Hochwassers und der damit verbundenen Umleitung verschiedener Buslinien viele Fahrgäste an ihr Ziel gebracht.

Individueller Zubringer „für die erste und die letzte Meile“

Fips ergänzt das bestehende Bus- und Bahnangebot der rnv. Der Unterschied zum gängigen ÖPNV-Angebot: Es gibt weder einen festen Fahrplan, noch müssen Fahrgäste zwingend zu einer regulären Haltestelle gehen. Zum Ein- und Aussteigen stehen alle 100 bis 300 Meter sogenannte virtuelle Haltepunkte zur Verfügung, an denen fips sicher halten kann. Kundinnen und Kunden haben so die Möglichkeit, sich per App ihren eigenen Zubringer zum ÖPNV zu bestellen. Auch eine telefonische Bestellung des fips ist möglich. Für Fahrgäste mit einem gültigen Ticket, zum Beispiel dem Deutschlandticket, ist fips kostenlos. Es fällt kein Aufschlag an. Fahrgäste ohne separates Ticket zahlen nach dem VRN-Luftlinientarif. Außerdem fahren die elektrischen Kleinbusse zu 100 Prozent mit Ökostrom und sind durch ihre Ausstattung besonders barrierearm, was eine Nutzung durch mobilitäts- und sinneseingeschränkte Menschen erleichtert. Weitere Infos zu fips in Heidelberg gibt es unter 
www.rnv-online.de/fahrtinfo/fips.

Mehr als 1.000 Nutzerinnen und Nutzer fahren in den ersten drei Monaten bereits den fips

Das neue Angebot wurde in den ersten drei Monaten in den Bergstadtteilen rege genutzt. Besonders in Schlierbach und Ziegelhausen haben sich die Zahlen in den zurückliegenden Wochen entwickelt und auch viele Erwartungen übertroffen. Bisher wurden mehr als 10.000 Fahrten und knapp 7.600 Buchungen des On-Demand-Shuttles der rnv registriert, Tendenz steigend. Die Möglichkeit, Fahrten intelligent zu bündeln (Pooling) und die vergleichsweise kurzen Wartezeiten von durchschnittlich neun Minuten machen fips für viele Menschen attraktiv. Besonders hoch ist die Pooling-Quote in Ziegelhausen: Hier fahren im Durchschnitt 35 Prozent der Fahrten gebündelt. Insgesamt ist fips besonders an den Hanglagen der jeweiligen Stadtteile ausgelastet – das heißt dort, wo herkömmliche Busse, bedingt durch die örtliche Topografie und enge Straßen, nicht fahren können. Fips fährt auch im Stadtteil Rohrbach und ergänzt dort ebenfalls den ÖPNV mit Bussen und Straßenbahnen. Im Rahmen des Förderprojektes wird evaluiert, wie sich alle Pilotprojekte in Heidelberg entwickeln.

Buchung per App möglich – Telefonische Buchung wird ausgeweitet

Am einfachsten und bequemsten lässt sich fips per App buchen. Da das neue Angebot wie der ÖPNV an sich allerdings einen wichtigen Beitrag zur Daseinsvorsorge leistet, muss es auch denjenigen Menschen zur Verfügung stehen, die keinen Internetzugang nutzen können oder wollen. Aus diesem Grund war bei fips seit der Einführung auch eine telefonische Buchung möglich, allerdings nur zu den regulären Öffnungszeiten des rnv-Kundenservice. Ab sofort kann fips rund um die Uhr unter der Nummer 0621 465 4444 gebucht werden. Fahrgäste nennen einfach ihren Aufenthaltsort sowie das gewünschte Ziel und bekommen den nächstgelegenen virtuellen Haltepunkt genannt.

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