Kunst im ANDEREN PARK: Architektin erweitert Quartierstreff um Klanginstallation

Robin Winogrond verarbeitet die wechselhafte Geschichte des Standorts audiovisuell

Der ANDERE PARK in der Heidelberger Südstadt ist ein Begegnungsort mit Spielwelten, Grün- und Erholungsflächen für das neue Wohnquartier auf dem Areal der ehemaligen Campbell Barracks. Die Landschaftsarchitektin Robin Winogrond hat den Park nicht nur entwickelt, sondern befasst sich in der Klanginstallation „The Voice of Memory“ auch mit der bewegten Geschichte des Standorts – von der Großdeutschland-Kaserne der Wehrmacht über die Besatzung der US-Armee nach dem Zweiten Weltkrieg und das darauffolgende Nato-Hauptquartier bis zur heutigen Gestalt als grüner Quartierstreffpunkt. Am Mittwoch, 20. September 2023, lädt Winogrond zu einem Rundgang durch die Klanginstallation ein. Die Führung beginnt um 16.30 Uhr und dauert etwa 90 Minuten. Wer an der Führung teilnehmen möchte, kann sich bis Freitag, 15. September, per E-Mail an press@robinwinogrond.ch formlos anmelden.

Am Torhausplatz hat die Landschaftsarchitektin und Stadtplanerin acht Jahrzehnte zu Momenten intensiven Lauschens verdichtet. Die Installation recycelt bauliche Spuren und verknüpft Tondokumente, in denen sich militärische Durchsagen Adolf Hitlers, der Aufbruch der 68er Jahre, Nachrichten aus der Zeit des Kalten Kriegs und Gedanken zur Neuzeit verweben mit Musiksequenzen von Hans Albers bis lokalem Jazz. Die Klangcollagen verweben die untrennbaren militärischen und historischen Ereignisse mit gesellschaftlichem und alltäglichem Leben zwischen 1935 und 2013. Die Installation „The Voice of Memory“ wurde 2023 von Robin Winogrond fertiggestellt und bildet das neue Entree für den ANDEREN PARK. Dieser entstand im Rahmen der Internationale Bauausstellung (IBA) Heidelberg.

Über die Künstlerin: Robin Winogrond

Robin Winogrond, geboren in Chicago in den USA, arbeitet als Landschaftsarchitektin und Urban Designerin in Zürich in der Schweiz. Ihre Projekte sind gezeichnet durch ihre ortsspezifischen Narrative und starken, atmosphärischen Erlebnisse. Sie unterrichtet, neben der Praxis, an der Harvard University Graduate School of Design und weiteren Universitäten. Sie ist international gefragt in Vorträgen, Projekten, Jurys und Veröffentlichungen und war Resident Artist an der Kunstakademie Stuttgart. Zahlreiche Projekte wurden in der Schweiz als auch international mit Preisen ausgezeichnet. Sie selbst prägte für ihr Vorgehen den Begriff des Geographical Re-Enchantement – geografische (Wieder-)Verzauberung. Atmosphäre, Imagination, Umweltpsychologie und die Aktivierung des sozialen Raums treiben sie um und bilden eine wichtige Grundlage ihrer Projekte.