Auch im Lockdown wurde gegründet
Trotz des Lockdowns und wirtschaftlicher Einbrüche ist die Zahl der Handwerksbetriebe im Gebiet der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald im ersten Halbjahr 2021 leicht gestiegen. Das hat die Handwerkskammer nun mitgeteilt. Ein Schwerpunkt bei neuen Betrieben bilden dabei das Gebäudereiniger-Handwerk und das Fotografen-Handwerk. Zulegen konnten auch das Schilder- und Lichtreklamehersteller-Handwerk, aber auch Elektrotechniker, Maurer und Betonbauer.
Einen Rückgang gab es im Fliesen-, Platten- und Mosaikleger-Handwerk. Dieses ist seit letztem Jahr wieder meisterpflichtig. Bei den Kosmetikern zeigt sich ein Effekt der Corona-Pandemie. Diese Branche verzeichnet viele Geschäftsaufgaben. Kosmetiker hatten vergleichsweise harte Einschränkungen hinzunehmen und konnten lange Zeit ihre Dienstleistungen nicht anbieten.
Heidelberger Beispiel
Ein Heidelberger Beispiel für den mutigen Schritt zum eigenen Betrieb im Lockdown sind die beiden Hörakustiker Uwe Facius und Achraf Dahhan, die ihr Geschäft nah am Heidelberger Bismarckplatz eröffnet haben. Angesprochen auf die Gründung in Coronazeiten bestätigen beide, dass es ganz schön schwierig und gewagt war, gerade zu diesem Zeitpunkt ein Handwerksunternehmen zu gründen. Aber: „Wir sind systemrelevant und dürfen mit den bekannten Einschränkungen praktizieren. Das hat uns ermutigt und geholfen“, so Facius. Ein Faktor war sicherlich auch die Unterstützung durch die Handwerkskammer und die relativ neue Meistergründungsprämie des Landes Baden-Württemberg. Die Prämie können Jungmeister beantragen, die sich in Baden-Württemberg selbstständig machen und innerhalb von 24 Monaten nach ihrer Meisterprüfung die Darlehensförderung nach dem Programm Gründungsfinanzierung bei der L-Bank beantragen. Die Meisterinnen und Meister können einen Handwerksbetrieb neu gründen, einen bestehenden Betrieb übernehmen (zum Beispiel im Rahmen einer Nachfolgeregelung) oder sich an einem bestehenden Betrieb beteiligen.
Bei Gründungsvorhaben helfen Beraterin Christiane Zieher von der Handwerkskammer (zieher@hwk-mannheim.de, 0621 18002-155) oder Katharina Püschel vom Amt für Wirtschaftsförderung und Wissenschaft der Stadt Heidelberg (katharina.pueschel@heidelberg.de, 06221 58-30008.