Simona Lokotsch ist die neue Wirtschaftsverkehrsbeauftragte
Seit Ende vergangenen Jahres hat Heidelberg eine neue Wirtschaftsverkehrsbeauftragte. Simona Lokotsch kümmert sich als Nachfolgerin von Kassiani Herzog um die Belange der Unternehmen im Bereich Verkehr. Ihre Aufgabe ist es, die Bedürfnisse der Unternehmen bezüglich des fließenden und ruhenden Verkehrs in Heidelberg im Amt für Mobilität zu vertreten und in die Planungen mit einzubringen. Dazu bedarf es des regelmäßigen Austauschs mit den Verbänden, Interessensvertretern der Unternehmen sowie einer engen Zusammenarbeit mit dem Amt für Wirtschaftsförderung und Wissenschaft. Auch Anliegen von einzelnen Unternehmen nimmt sie direkt auf und kümmert sich verwaltungsintern um Lösungsmöglichkeiten. Was sonst auf ihrer Agenda steht, verrät Simona Lokotsch im Interview.
Was reizt Sie an der Aufgabe als Wirtschaftsverkehrsbeauftragte?
Simona Lokotsch: Die Unternehmen leisten einen wichtigen Beitrag für die Stadt Heidelberg, Ihre Innovationskraft strahlt über die Region hinaus, sie schaffen Arbeitsplätze und leisten Gewerbesteuerabgaben an die Stadt. Es ist daher wichtig den Unternehmen ein positives Umfeld in der Stadt zu schaffen, um als Arbeitsplatzstandort attraktiv zu bleiben. Ebenfalls wichtig ist es für alle Bewohnende, Arbeitende und Besuchende in Heidelberg, die Verkehrsbelastungen auf einem verträglichen Niveau zu halten und dabei den Wirtschaftsverkehr so umweltverträglich wie möglich zu gestalten.
Warum bringen Sie hierfür die richtigen Kompetenzen mit?
Lokotsch: An das Thema Verkehr haben unterschiedliche Interessensgruppen verschiedene Ansprüche. Als Geographin habe ich gelernt, den Überblick zu behalten, alle Anliegen zu berücksichtigen und Kompromisse zu finden. Nach dem Studium war ich sechs Jahre bei einem Windparkprojektierer in Rheinland-Pfalz beschäftigt. Auch für das kontrovers diskutierte Thema Windparkplanung gilt es, Kompromisse und gute Lösungen zu finden. Zuletzt war ich im Bereich der Immobilienberatung tätig, was meinen Blick für die Standortanforderungen von Unternehmen geschärft hat.
Was ist Ihre Vision als Wirtschaftsverkehrsbeauftragte?
Lokotsch: Ich möchte einen Beitrag leisten, Heidelberg als Wirtschaftsstandort zu stärken. Dabei ist der Verkehr eine der größten Herausforderungen in der Stadt. Unternehmen sollen gehört und auch berücksichtigt werden mit ihren Anliegen, natürlich bezüglich des ruhenden und fließenden Verkehrs und insbesondere auch in Bezug auf die Transformation zu klimafreundlicher Mobilität. Verkehrsgestaltung ist ein wichtiger Schlüssel für den Klimaschutz. Hier gilt es Lösungen finden, die den Standort im Bereich Mobilität stärken und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Welche Projekte werden bei Ihnen 2024 im Fokus stehen?
Lokotsch: Die dritte Runde des Förderprogramms Betriebliches Mobilitätsmanagement startete Ende letzten Jahres mit vier Heidelberger Unternehmen. Die Unternehmen werden dabei in den vier Themenfeldern Arbeitswege, Fuhrpark, Dienstreisen sowie Kunden- und Besucherverkehr von einer externen Firma beraten.
Auch den Arbeitskreis Wirtschaftsverkehr, zum Informationsaustausch mit Vertretern der Unternehmensverbände, werde ich wieder aufnehmen sowie an übergeordneten Konzepten zum Wirtschaftsverkehr arbeiten. Thema wird hier unter anderem die Erreichbarkeit der Unternehmen für Mitarbeitende und Kundinnen und Kunden, das Parken am Unternehmensstandort und für Servicedienstleistende das Parken während des Arbeitseinsatzes im Stadtraum sein.
In der Dossenheimer Landstraße startet im März außerdem die Baustelle zur Gleiserneuerung der Straßenbahn. Hier rechne ich mit hohem Kommunikationsbedarf zwischen den betroffenen Unternehmen und dem Amt für Mobilität.