Im Porträt: Schreinermeisterin Maxime Krämer
Maxime Krämer ist Schreinermeisterin in Heidelberg – und ihr Handwerk betreibt sie mit Leidenschaft. Dabei war der Weg dorthin für sie nicht vorgezeichnet. „Ich habe Abitur am St. Raphael-Gymnasium in Heidelberg gemacht und ein Studium immer als das Nonplusultra angesehen“, erklärt die junge Frau. Der Platz für ein Architekturstudium in Frankfurt war ihr schon sicher und ein Vorpraktikum dafür führte sie in eine Schreinerei. Doch als sie schließlich vor der Universität stand, sagte ihr Bauchgefühl nein. Die Arbeit in der Schreinerei hatte sehr viel Spaß gemacht. „Die Ausbildung hat sich als mein Weg einfach am besten angefühlt“, erklärt Maxime Krämer.
Heidelberg ist ein guter Standort für sie
In dem männerdominierten Beruf setzte sie sich durch und legte 2017 ihre Meisterprüfung ab. Ihre eigene kleine Werkstatt richtete sie unter dem Namen „MK Möbel“ in einem Hallenstück in der Speyerer Straße 3 im Sanitärbetrieb ihres Vaters ein – sie wuchs schnell immer weiter. „Heidelberg ist ein guter Standort für mich. Die Menschen hier schätzen das Handwerk“, ist Maxime Krämer überzeugt. Corona war dennoch schwierig für sie. „Ich hatte gerade investiert und meine Werkstatt ausgebaut“, erinnert sich die Schreinermeisterin. Doch dann hätten die Kunden gar nicht oder verspätet ihre Aufträge bezahlt. Glücklicherweise sei es schnell wieder bergauf gegangen.
Dabei ist Maxime Krämer durchaus innovativ mit Corona umgegangen. So hat sie einen Onlineshop auf die Beine gestellt, in dem sich Kunden ihr eigenes Schneidebrett zusammenstellen können – sie können die Form und die Holzart wählen und den Auftrag kontaktlos aufgeben. Für diese Idee wurde sie von der Wirtschaftsministerin des Landes Baden-Württemberg Nicole Hoffmeister-Kraut und Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold ausgezeichnet. In Zukunft möchte sie den Onlineshop ausbauen und mit weiteren Produkten bestücken.
Frauen im Handwerk sichtbarer machen
Neben ihrer Schreinerei hat Maxime Krämer nun noch eine weitere wichtige Aufgabe: Sie ist im vergangenen Jahr Mutter geworden. Für ihre Arbeit als selbstständige Schreinermeisterin ist das nicht einfach – schließlich muss sie Familie und Beruf irgendwie vereinbaren. „Wenn das einfacher wäre, wäre das Handwerk vielleicht für mehr Frauen attraktiv“, erläutert Maxime Krämer. Sie fände es schön, wenn sich mehr Frauen für eine Lehre im Schreinerhandwerk oder im Handwerk generell entscheiden würden. Eine Lösung sieht sie in einer besseren Sichtbarkeit von Frauen im Handwerk – auch in der Werbung. Dann aber mit der richtigen Botschaft: nämlich, dass man Frauen dabei etwas zutrauen kann. Dass dem so ist, dafür ist sie ja das beste Beispiel. Mehr Informationen gibt es unter www.maximekraemer.de.